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Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer
Autoren: Peter Robinson
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gibt es keinen Zusammenhang zwischen Mr. Whitaker und dem Mann, mit dessen Kreditkarte der Wagen gemietet wurde. Ich würde sagen, es gibt überhaupt nichts, das gegen meinen Mandanten spricht.«
      »Außer«, warf Annie ein, »dass Mr. Whitakers Geschäft nun seit zwei Jahren Verluste schreibt, er aber dennoch vor kurzem ziemlich teure Einkäufe getätigt hat. Und bar bezahlt hat.« Annie schlug einen Ordner auf. »Als da wären ein riesiger Fernseher im Breitformat und ein Home-Cinema-System sowie ein brandneuer Dell-Computer. Zudem ließ er sein Haus streichen und baute einen Wintergarten an. Streiten Sie diese Ausgaben ab?«
      Whitaker schaute Annie ausdruckslos an. »Ich ... ähm ... nein.«
      »Und woher haben Sie das Geld?«
      »Gewonnen. Bei Pferdewetten.«
      »Sie wetten nicht auf Pferde.«
      »Woher wollen Sie das wissen?«
      »Glauben Sie, wir vergessen die Buchmacher, wenn wir die Finanzen einer Person überprüfen?«, versetzte Annie. »Glauben Sie wirklich, dass wir so blöd sind?«
      »Ich hab es geschenkt bekommen. Von einem Freund.«
      »Was für ein Freund?«
      »Er möchte ungenannt bleiben. Geht um Steuern. Sie verstehen schon.«
      Banks schüttelte den Kopf, selbst Gareth Bowen machte ein betretenes Gesicht.
      »Woher haben Sie das Geld, Leslie?«, fragte Annie.
      »Sie müssen die Frage nicht beantworten«, mahnte Bowen.
      »So«, sagte Banks und stand auf. »Ich habe die Nase voll. Die Vernehmung wurde um achtzehn Uhr fünfunddreißig beendet. Ich fahre nach Hause, und der Verdächtige geht zurück in seine Zelle.«
      »Aber Sie können doch nicht ...«
      Bowen zupfte Whitaker am Ärmel. »Doch, kann er«, sagte er. »Vierundzwanzig Stunden lang. Aber keine Sorge. Ich werde Sie vertreten.«
      Whitaker funkelte den Anwalt wütend an. »Sie ahnen ja gar nicht, wie viel Hoffnung mir das macht.«
     
    Annie aß ein Salatsandwich, das Winsome ihr von der Bäckerei auf der Market Street mitgebracht hatte. Erneut las sie die Aussagen: Andrew Hurst, Mark Siddons, Jack Mellor, Leslie Whitaker, Elaine Hough. Irgendwo musste etwas sein, das einen mehr als flüchtigen Zusammenhang zwischen Whitaker und den Morden herstellte, und sie wollte verdammt sein, wenn sie es nicht fand. Dass sie sich schlecht konzentrieren konnte, war nicht gerade hilfreich. Zum einen musste sie ständig darüber nachdenken, was Banks im Schilde führte, und dann spukte ihr noch etwas anderes im Kopf herum, das sie jedoch nicht richtig zu fassen bekam. Sie wusste, dass es ihr irgendwann einfallen würde, sie musste die Gedanken einfach nur treiben lassen.
      Phil hatte vermutet, McMahon und Gardiner seien in ein Kunstfälschungsgeschäft verwickelt, ein schlecht beratener, zeitlich ungünstiger Versuch, ein Turner-Aquarell an die Öffentlichkeit zu bringen, das über hundert Jahre verschollen war. Es leuchtete Annie ein. Aber wenn das stimmte, stellten sich neue Fragen: Wer hatte die beiden umgebracht, und warum? Leslie Whitaker schien als Mörder noch am ehesten verdächtig, auch wenn der Cherokee unter William Masefields Namen gemietet worden war. Vielleicht war das eine falsche Spur, eine völlig andere Sache?
      Annie schloss Mark Siddons aus, hatte sie fast von Anfang an, obwohl sie dem Jungen misstraute. Tinas Tod war ein trauriger, aber unwichtiger Zwischenfall gewesen. Sie war gestorben, weil sie zur falschen Zeit in der falschen Verfassung am falschen Ort gewesen war. Mit anderen Worten: Sie war nicht das beabsichtigte Opfer. Das war Thomas McMahon. Und beim Wohnwagenbrand lag es auf der Hand. Gardiner lebte allein und abgeschieden. McMahon und er kannten sich vom Polytechnikum Leeds, beide waren damals mit einem geheimnisvollen Fremden namens Giles Moore befreundet gewesen, der allen vorgemacht hatte, Student an der Uni zu sein.
      Warum? Was für einen Grund mochte er gehabt haben, wenn er kein zwanghafter Lügner war? Falls doch, konnte er das gut zu kriminellen Zwecken einsetzen. Dieser Giles Moore hatte vorgegeben, Kunstgeschichte zu studieren. Elaine Hough zufolge hatte er viel darüber gewusst. War er also die Person, die William Masefields Identität angenommen hatte, wenn er sich ein Auto für die Treffen mit McMahon mietete? Treffen, bei denen die große Nummer besprochen wurde? Annie war überzeugt, dass Giles Moore der Kopf hinter allem war, nicht McMahon oder Gardiner. War Giles Moore vielleicht Whitaker?
      Eine Frage wurde dadurch nicht geklärt:
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