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Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel

Titel: Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel
Autoren: Peter Robinson
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wunderbar und rücksichtsvoll war und ihr Geschenke gemacht hat und so weiter. Ich glaube, Onkel Michael ist sogar noch älter als 38, aber er ist nicht dick und hässlich oder so wie die meisten älteren Leute.
     
    1. September
      Heute Abend kam Michael zum Essen. Natürlich waren Mami und Daddy auch da. Ich trug einen engen schwarzen Pullover und einen Minirock. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie er auf meine Schenkel und Brüste starrte, wenn er sich unbeobachtet fühlte. Es ist wirklich erstaunlich, dass er ganz normal erscheinen kann, wenn wir alle zusammen sind, aber wenn wir beide allein sind, ist er völlig leidenschaftlich und hat sich kaum noch unter Kontrolle.
     
    3. September
      Als ich heute allein zu Hause war, kam Michael wieder vorbei. Er sagte mir, er würde mich so sehr begehren, dass er nicht wüsste, ob er sich noch beherrschen könnte. Genau das Wort hat er benutzt: begehren. Ich glaube nicht, dass mich schon einmal jemand begehrt hat. Das ist ziemlich aufregend. Natürlich wollte er mit mir schlafen, und als ich nein sagte, geriet er ganz außer sich und fragte, warum ich nicht mit ihm schlafen würde, wo ich es doch mit einem nichtsnutzigen Rüpel wie John Spinks tun würde. Ich muss zugeben, dass ich darauf auch keine Antwort weiß. Außer dass er Onkel Michael ist und ich ihn schon mein ganzes Leben lang kenne.
     
    6. September
      Die Sache wird richtig abenteuerlich! Heute habe ich Michael wieder gesehen und mich wieder von ihm küssen lassen. Für eine Weile hat es ihn glücklich gemacht, dann wollte er meine Brüste küssen. Das habe ich nicht zugelassen, aber er durfte sie über meinem Pullover berühren. Während er das tat, nahm er meine Hand und hielt sie an seine Hose, damit ich fühlen konnte, dass er einen Steifen hatte. Ich bekam ein bisschen Angst, denn er hielt meine Hand so fest, und dann merkte ich, wie er ganz feucht wurde und keuchte, als hätte ihn jemand geschlagen, genauso wie es John immer gemacht hat. Unglaublich! Ich kann nicht erklären, warum, aber ich bekam ein bisschen Panik, denn ich habe eigentlich nur gespielt und er ist ONKEL MICHAEL. Selbst wenn er nicht mein richtiger Onkel ist, kenne ich ihn doch schon, seit ich ein Baby war. Ich darf so etwas nicht mit ihm tun. Es ist nicht richtig. Nachdem er fertig war, wurde er ganz still, deshalb bin ich gegangen.
     
    8. September
      Die Schule hat wieder angefangen. Traurig, traurig, traurig. Im Gang sah ich Mucky Metcalfe. Ob er weiß, dass ich weiß, dass er es mit der Frau des Pfarrers treibt?
     
    Bis Oktober gab es keine Einträge mehr, und Banks nahm an, dass Deborah in der Zwischenzeit mit der Schule beschäftigt gewesen war. Aber selbst Ende Oktober hatte Michael Clayton es immer noch nicht kapiert.
     
    24. Oktober
      Kann Onkel Michael nicht verstehen, dass jetzt vorbei ist, was auch immer zwischen uns gewesen ist? Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn nicht liebe, aber es hat nichts gebracht. Er kommt weiterhin zu uns, wenn er weiß, dass ich allein bin. Jetzt sagt er, er will mich nur nackt sehen und würde mich nicht anrühren, wenn ich mich nur vor ihm ausziehen und so hinstellen würde wie damals im Bad in Montclair. Irgendwie ist es bestimmt schmeichelhaft, wenn ein gebildeter, älterer Mann in einen verliebt ist; aber um ehrlich zu sein, kommt er mir nicht mehr besonders gebildet vor, wenn er immerzu will, dass ich seinen Ständer in seiner Hose berühre. Ich will nicht mehr spielen. Wahrscheinlich lebt er immer noch in der Hoffnung; aber versteht er nicht, dass der Sommer vorbei ist und ich wieder in der Schule bin?
     
    Offensichtlich hatte er es nicht verstanden, dachte Banks. Für Michael Clayton war es mehr als eine Sommerromanze gewesen, für ihn war es zu einer dunklen, starken Obsession geworden. Und unter all dem äußeren Schein aus Bildung und Erfahrung war Deborah einfach ein naiver Teenager gewesen, der die Tiefe der Leidenschaft eines älteren Mannes falsch verstanden hatte. Sie war einfach ein Mädchen, das dachte, es wäre eine Frau.
      Doch selbst als sich Deborah angesichts Claytons Hartnäckigkeit immer mehr Sorgen machte, behielt sie ihr Geheimnis für sich und lebte die ganze Zeit in der Hoffnung, dass er einfach aufgeben und aufhören würde, sie zu belästigen. Ihr war völlig klar, welche schreckliche Folgen es gehabt hätte, wenn sie ihren Eltern davon erzählt hätte, und das wollte sie mit allen Mitteln vermeiden. Aber Clayton gab nicht auf. Er konnte
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