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Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln

Titel: Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln
Autoren: Peter Robinson
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wegzugeben?«
      Der Barkeeper tauchte neben Banks auf und fragte, ob sie noch etwas wünschten.
      »Ich nehme ein Pint, Sid«, sagte Les.
      »Ach, bringen Sie mir auch eins«, schloss Banks sich an. »Ich habe das Gefühl, ich könnte jetzt eines vertragen.«
      Nachdem der Barkeeper das Bier gebracht hatte, das eher nach kaltem Spülwasser als nach anständigem Ale schmeckte, fuhr Banks fort.
      »Gut«, meinte er, »wir haben also festgestellt, dass Ihnen das Kind vollkommen gleichgültig ist. Aber das beantwortet meine Frage noch nicht. Wo waren Sie und was ist Ihnen darüber bekannt?«
      »Ach, kommen Sie, Mr Banks, es stimmt, dass ich ab und zu mal in der Patsche stecke, aber selbst Sie werden mich doch nicht verdächtigen, so etwas getan zu haben, oder? Was Sie da machen, nennt man Hetzjagd. Nur weil ich eine Vorstrafe habe, glauben Sie, alles auf mich schieben zu können.«
      »Werden Sie nicht albern, Les. Noch schiebe ich gar nichts auf Sie. Es fängt schon mal damit an, dass ich mir Sie nicht im Anzug vorstellen kann, und selbst wenn Sie es fertig gebracht haben sollten, irgendwo einen zu klauen, nehme ich an, dass Brenda Sie trotzdem erkannt hätte, oder?«
      »Sehr witzig!«
      »Gut, machen wir es kurz. Haben Sie irgendeine Ahnung, was passiert ist?«
      »Nein.«
      »Okay. Nächste Frage: Was haben Sie gestern Nachmittag gemacht?«
      »Was hat das denn damit zu tun? Das verstehe ich nicht. Ich meine, wenn Sie mich nicht verdächtigen, spielt es dann eine Rolle, was ich getan habe und wo ich war?«
      »Haben Sie einen Job, Les?«
      »Ich? Nee.«
      »Ich denke, Sie würden es mir auch nicht sagen, wenn Sie einen hätten, oder? Ich könnte es dem Sozialamt erzählen und dann würde Ihre Stütze gekürzt, nicht wahr?«
      »Ich habe keinen Job, Mr Banks. Sie wissen doch, wie es heutzutage aussieht bei der Arbeitslosigkeit und allem.«
      »Wir befinden uns mittlerweile in den Neunzigern, Les. Maggie hat abgedankt. Die drei Millionen Arbeitslosen gehören der Vergangenheit an.«
      »Aber ...«
      »Schon gut. Sie haben also keinen Job. Was haben Sie dann getan?«
      »Ich habe einem Kumpel geholfen, ein bisschen Trödel wegzuräumen, das ist alles.«
      »Schon besser. Sein Name?«
      »John.«
      »Und wo wohnt er, dieser John?«
      »Er hat einen Laden, Gebrauchtwaren, unten in der Rampart Street, beim Oak ...«
      »Kenne ich. Sie haben also den Nachmittag mit diesem John verbracht und ihm im Laden geholfen?«
      »Stimmt.«
      »Ich nehme an, er kann das bestätigen?«
      »Wie?«
      »Würde er mir sagen, dass Sie bei ihm waren, wenn ich ihn frage?«
      »Natürlich.«
      »Wo haben Sie den schönen neuen Fernseher und die Stereoanlage her, Les?«
      »Was? Die gehören Brenda. Die hat sie schon gehabt, bevor wir uns kennen gelernt haben. Erkundigen Sie sich bei ihr.«
      »Ja, ich bin mir sicher, dass sie Sie deckt. Die Sache ist nur - die Geräte sehen nicht besonders alt aus. Und Freitagnacht ist in Fletchers Elektronikkaufhaus eingebrochen worden. Da hat sich jemand mit einem ganzen Lkw voller Stereoanlagen und Fernsehern aus dem Staub gemacht. Haben Sie davon gewusst?«
      »Nee, hab ich nicht. Welchen Sinn hat es, wenn wir darüber reden? Ich denke, Sie sind hinter dem Kind her.«
      »Ich werfe ein großes Netz aus, Les. Ein großes Netz. Warum hat Brenda so lange gewartet, ehe sie uns angerufen hat?«
      »Woher soll ich das wissen? Weil sie eine dumme Kuh ist wahrscheinlich.«
      »Sind Sie sicher, dass es nichts mit Ihnen zu tun hatte?«
      »Was meinen Sie damit?«
      »Sie hat erzählt, Sie beide hätten Streit gehabt. Vielleicht wollten Sie nicht, dass die Polizei ins Haus kommt und diesen Fernseher sieht oder die neue Stereoanlage.«
      »Hören Sie, ich habe Ihnen gesagt ...«
      »Ich weiß, was Sie mir gesagt haben, Les. Warum beantworten Sie die Frage nicht? Haben Sie Brenda überredet, so lange mit ihrem Anruf bei uns zu warten?«
      Poole schaute weg und sagte nichts.
      »Ist Ihnen klar, dass Gemma tot sein könnte?«
      Poole zuckte mit den Schultern.
      »Ist Ihnen das völlig egal, um Himmels willen?«
      »Wie gesagt, es ist nicht mein Kind. Eine verdammte Nervensäge ist die Göre, wenn Sie mich fragen.«
      »Haben Sie sie mal geschlagen, Les?«
      »Ich? Natürlich nicht. Das ist nicht meine Art.«
      »Haben Sie mal erlebt, dass Brenda sie geschlagen
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