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Insel meiner Traeume

Titel: Insel meiner Traeume
Autoren: Josie Litton
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schmetterte sie auf seinen Hinterkopf.
    Bald würden sie ihn sehen. Wenn sie auch damit beschäftigt waren, die Segel zu setzen - irgendjemand an Bord des Fischerboots würde bemerken, dass sich ein Skiff näherte.
    Ohne den Rhythmus der Ruder zu unterbrechen, schätzte Alex die Entfernung ab, die sich rasch verringerte, und verglich sie mit der Zielgenauigkeit dieser oder jener Waffen an Bord. Dieses Wagnis waren die Akoraner wohl kaum unbewaffnet eingegangen. Als er in die vermeintlich brenzlige Zone geriet, duckte er sich. Ansonsten machte er keine Konzessionen an die Todesgefahr.
    Beinahe waren alle Segel des Fischerboots gehisst. Nur noch wenige Minuten - dann würden sie sich im Wind blähen. Wenn das geschah, konnte er so machtvoll rudern, wie er wollte - er würde den Feind niemals einholen. Also musste er ihn jetzt aufhalten.
    An Deck erklang ein Schrei. Alex sah auf und bemerkte Männer, die in seine Richtung zeigten. Hastig zog er den Kopf ein, als ein Besatzungsmitglied ein Gewehr in Anschlag brachte.
    Wenigstens besaßen sie keine Kanone.
    Diese Erkenntnis bereitete ihm eine gewisse Genugtuung, bis er noch jemanden an Bord entdeckte - eine schlanke Gestalt mit zerzaustem honigblondem Haar, in Seide gekleidet, eindeutig fehl am Platz zwischen den akoranischen Kriegern, die sie anstarrten und kurzfristig von ihrem Ziel abgelenkt wurden. Joanna - ihr Name blieb ein unausgesprochenes Gebet, denn er brauchte seinen ganzen Atem, um schneller und schneller zu rudern.
    Und so näherte er sich den Beobachtern an Deck viel früher, als sie es erwartet hatten. Skrupellos verletzte er alle Gesetze der Seemannskunst, die er bereits in der Kindheit erlernt hatte, ignorierte sogar den elementaren Instinkt seines Selbsterhaltungstriebs und rammte das Skiff direkt gegen den Bug des Fischerboots. Der Krach übertönte beinahe die Schreckensschreie der Männer an Bord. Sekunden später floss Wasser in das Skiff, und Alex fürchtete für einen beklemmenden Augenblick, seine Mühe wäre umsonst gewesen.
    Doch dann löste sich die Wolke aus Staub und Splittern auf, und er sah die zertrümmerten Planken des Schiffsrumpfs. Durch das Leck drang ebenfalls Wasser ein, allerdings viel langsamer.
    Der obere Rand des Skiffs befand sich auf gleicher Höhe mit dem Meeresspiegel, als Alex hochsprang. Er packte die Ankerkette, die an der Seite des Schiffs hing, und zog sich nach oben. Während die Akoraner zu ihm stürmten, riss er das Schwert aus der Scheide an seinem Gürtel. Zunächst griff er die Männer an, die mit Gewehren bewaffnet waren, und stach sie nieder, bevor sie feuern konnten.
    Von wildem Kampfgeist angespornt, rückte er quer über das Deck vor und tötete jeden, der leichtsinnig genug war, ihn herauszufordern. Bald kam er nahe genug an Joanna heran, um ihre sehnsüchtig ausgestreckte Hand zu ergreifen. Doch da tauchte Deilos hinter ihr auf und schlang einen Arm um ihren Hals.
    »Lass das Schwert fallen, Alexandros!«, stieß er hervor, verstärkte den Druck auf ihre Kehle und schnürte ihr die Luft ab. »Oder sie stirbt!«
    Alex zögerte nicht. Obwohl Joannas Augen ihn anflehten, nicht zu gehorchen, warf er seine Waffe auf die Planken und hob die Hände. Nicht einmal ein Schild schützte ihn. Ein grausames Grinsen verzerrte Deilos’ Gesicht.
    »Packt ihn!«, befahl er seinen Männern. Als sie Alex ergriffen, drückte er seiner Gefangenen langsam und immer fester die Kehle zu. »Jetzt nützt uns die Xenos -Hure nichts mehr. Ich weihe ihren Tod den alten Göttern unserer Väter, insbesondere dem allmächtigen Stier. Bald wird er alle Xenos zertrampeln, die unseren heiligen akoranischen Boden zu vergiften suchen!«
    Wie aus weiter Ferne hörte Joanna die Worte. Stetig schwoll das Rauschen des Bluts in ihren Ohren an und glich einer gewaltigen Welle, die sie davonzuschwemmen drohte. Ihre Lungen brannten, und der Schmerz in ihrem Hals hätte ihr einen Schrei entlockt, wäre sie fähig gewesen, auch nur einen Laut von sich zu geben. Am Rand ihres Blickfelds kroch schwarzes Nichts heran, vor ihren Augen schwankten bunte Lichter. Mit letzter Kraft kämpfte sie gegen den Verlust ihrer Besinnung, versuchte, sich von Deilos’ Griff zu befreien, und beides misslang ihr.
    Plötzlich neigte sich das Deck zur Seite, Deilos kam aus dem Gleichgewicht, ließ Joanna los, und sie wurde nach hinten geschleudert. Für einen kurzen Moment sog sie Luft in ihre gepeinigten Lungen, bevor sie im Wasser versank. Tiefer und tiefer - jenseits
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