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Insel, aus Traeumen geboren

Insel, aus Traeumen geboren

Titel: Insel, aus Traeumen geboren
Autoren: Carol Grace
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im Griff zu haben. Unser Team wäre verloren ohne …“ Ärgerlich schüttelte sie den Kopf. „Ach, vergiss es.“ Welchen Sinn hatte es auch, sich aufzuregen? Jack würde ohnehin tun, was er für richtig hielt.
    „Beruhige dich“, sagte er und nahm ihre Hände.
    „Beruhigen?“, fuhr sie auf. „Du hast Nerven! Wir hatten keine Ahnung, wo du warst. Du hättest auch ertrunken sein können. Ich wollte, du würdest auch einmal an andere denken, nicht immer nur an dich.“
    „Das habe ich doch getan. Ich habe unaufhörlich an dich gedacht. Wenn ich es nicht geschafft hätte, hätte ich dir die Chance überlassen, allein das antike Grab mit all seinen Schätzen zu entdecken, darüber Berichte zu schreiben und dafür den Ruhm zu ernten, mit der Folge, dass dein Name im National Geographic erscheinen und du Vorträge bei Tagungen halten würdest. Denkst du, das hätte ich zugelassen?“ Er schenkte ihr ein ironisches Lächeln. „Ganz bestimmt nicht. Deshalb habe ich mich lieber von einem Fischer auflesen lassen, von dem auch die trockenen Sachen stammen, die ich jetzt anhabe. Ich befürchtete schon, ich müsste an Land schwimmen. Jedes Mal, wenn mir eine Welle ins Gesicht schlug, stellte ich mir vor, wie du die Grabkammer mit all den Funden ohne mich entdecken würdest. Das hat mich immer wieder angetrieben.“
    Olivia schluckte und entzog ihm ihre Hände. Er hatte also an sie gedacht, wo sie das Schlimmste befürchtet hatte, und nun machte er sich nur lustig darüber. Nur gut, dass er nicht wusste, welche Angst sie um ihn ausgestanden hatte oder was für ein furchtbarer Schlag es für sie gewesen wäre, wenn er es nicht geschafft hätte.
    „Das hätte ich eigentlich wissen müssen, denn du setzt ja immer deinen Ehrgeiz darein, jeden Wettkampf zu gewinnen. Du allein gegen die Elemente, gegen den Sandsturm, die Flut, den Regen, was auch immer. Bisher hast du immer gewonnen. Doch eines Tages, Jack …“ Sie schluckte. Irgendwann würde er den Kampf gegen Gott und die Welt verlieren. Dann würde sie allerdings nicht mehr in seiner Nähe sein.
    „Aber reden wir nicht mehr von mir, Olivia“, sagte er.
    „Wie ist es dir ergangen?“, fragte er besorgt. „Ich habe schon angenommen, dass du es schaffen würdest; ganz sicher war ich mir jedoch nicht.“ Ihre Blicke begegneten sich, und für einen Augenblick hatte sie den Eindruck, er würde genauso wie sie spüren, dass sie noch immer etwas miteinander verband.
    Jack wandte den Blick ab und schaute sich um, und in diesem Moment löste sich das Gefühl auf. „Alle anderen sind gut hier angekommen?“
    „Ja, alles ist in Ordnung. Nur du bist vermisst worden. Die Leute haben sich Sorgen um dich gemacht, denn du bist ihnen nicht gleichgültig.“ Doch die meisten Gedanken hatte sie sich um ihn gemacht, denn sie war noch immer seine Frau.
    „Das ist gut zu wissen. Doch du kennst mich ja und weißt, dass ich niemals zu spät zum Essen komme, und schon gar nicht, wenn es souvlaki und moussaka gibt. Ich bin am Verhungern. Wo sitzt du?“
    Olivia deutete zu ihrem Platz. Inzwischen hatte die Neuigkeit die Runde gemacht, dass Jack eingetroffen war. Bevor er den Tisch erreichte, wurde er von allen Seiten begrüßt, umarmt, und viele klopften ihm auf den Rücken und gratulierten ihm, dass er der brennenden Fähre entkommen war.
    Dann wurde er eine Weile von Dr. Robbins, der einen unendlich erleichterten Eindruck machte, mit Beschlag belegt, während eine Bouzouki-Band zum Tanz aufzuspielen begann. Olivia hatte sich inzwischen so weit entspannt, dass sie eine mit Spinat gefüllte spanakopita essen und sich mit ihren Tischnachbarn unterhalten konnte. Und kurz darauf beobachtete sie, dass Jack sein Gespräch mit dem Expeditionsleiter beendet hatte und zu jedem Gruppenmitglied ging, um mit ihm einige Worte auszutauschen. Die Energie, die er dabei ausstrahlte, und die selbstsichere Art, mit der er sich in der Menge bewegte, erstaunten Olivia.
    Wenig später zogen sich Dr. Robbins und einige ältere Teammitglieder in ihre Bungalows zurück, die hinter den Pinien und Olivenbäumen lagen. Völlig erschöpft stahl Olivia sich kurz nach ihnen ebenfalls davon und erkundigte sich an der Rezeption nach ihrer Bleibe.
    „Ah, Mrs. Oakley“, begrüßte Elena, die junge Frau am Tresen, sie. „Wir haben für Sie und Ihren Mann Zimmer 203 im ersten Stock vorgesehen.“
    „Ein Doppelzimmer? Nein, so geht das nicht, ich möchte einen Raum für mich allein“, erklärte Olivia entschieden.
    Die
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