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Insel aus Stein: Mittsommerglück (German Edition)

Insel aus Stein: Mittsommerglück (German Edition)

Titel: Insel aus Stein: Mittsommerglück (German Edition)
Autoren: Pia Engström
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Flughafen ohne weitere Vorkommnisse – jedoch eine gute halbe Stunde über der Zeit.
    “Tut mir leid, dass wir es nicht rechtzeitig geschafft haben”, murmelte Dale, obwohl er insgeheim fast ein bisschen froh darüber war. Die Vorstellung, Cassie nicht mehr den ganzen Tag um sich zu haben, gefiel ihm immer weniger.
    Cassie, die, seit sie erkannt hatte, dass sie ihren Flug einfach nicht mehr pünktlich erreichen konnte, dumpf brütend dagesessen hatte, schüttelte plötzlich energisch den Kopf. “Nein”, sagte sie. “Nein, so einfach gebe ich nicht auf. Ich muss spätestens morgen um elf in Janet Mastersons Büro sein, sonst ist alles verloren. Vielleicht gibt es ja noch einen späteren Flug nach London. Es darf einfach nicht alles umsonst gewesen sein!”
    Sie stieg aus dem Wagen und verschwand im Gewühl der Flughafenhalle. Als sie ein paar Minuten später zurückkehrte, strahlte sie. “Du wirst es nicht glauben, aber wegen des Sturms sind sämtliche Flüge verschoben worden. Mein Flug geht erst, wenn das Wetter sich ein wenig gebessert hat. Die Frau am British Airways Schalter meinte, ich hätte großes Glück gehabt.”
    Wie erfreulich, dachte Dale bitter. Er wusste, dass er sich eigentlich hätte freuen sollen. War es nicht genau das, was er von Anfang an gewollt hatte? Hatte er Cassie nicht so schnell wie möglich loswerden wollen? Jetzt war sie bereit zu gehen – und er fühlte sich bei dem Gedanken daran einfach nur scheußlich.
    Schweigend ging er zum Kofferraum und holte Cassies Gepäck heraus. Dabei fiel sein Blick ganz zufällig in die Lobby – und er erstarrte. Dort stand, nur ein paar Meter von ihm entfernt, eine junge Frau mit goldblondem Haar und lächelte ihm zu.
    Annika … Dale konnte es einfach nicht glauben. Die Blondine in der Lobby glich seiner verstorbenen Frau wie ein Ei dem anderen. Jetzt nickte sie ihm wohlwollend zu, drehte sich um und verschwand in der Menge.
    Was hatte das zu bedeuten? Annika war tot. Sie konnte nicht dort, nur durch eine Glasschiebetür von ihm getrennt, in der Flughafenlobby gestanden haben. Und doch war er sich sicher, sie gesehen zu haben. Und er war sich ebenso sicher, dass sie ihm etwas hatte sagen wollen.
    Sie hatte glücklich ausgesehen. Glücklich und … ja, zufrieden. Und genau das war es, was er beim besten Willen nicht verstehen konnte. Annika hätte allen Grund gehabt, enttäuscht und wütend auf ihn zu sein. Er hatte seinen Schwur gebrochen und sich in eine andere Frau verliebt. Dass sie seine Gefühle wahrscheinlich nicht erwiderte, änderte nichts an seinem Vergehen.
    “Ich muss jetzt los”, riss Cassie ihn aus seinen Gedanken. “Ich werde mich bei dir melden, sobald ich mit Janet Masterson gesprochen habe.”
    Dale nickte dumpf. Er war so aufgewühlt, dass er sich nicht einmal vernünftig von Cassie verabschiedete.
    Der Heathrow Airport war bereits mit wenigen Worten recht treffend zu beschreiben: Laut, überfüllt und hektisch. Seltsamerweise hatte Cassie dies früher nicht das Geringste ausgemacht. Ganz im Gegenteil, sie hatte sich ohne Trubel und Hektik in ihrer direkten Umgebung immer ein wenig einsam und verlassen gefühlt. Jetzt musste sie feststellen, dass ihr dies nur noch auf die Nerven ging.
    Sie war froh, schon vom Flughafen in Schweden aus beim Verlag angerufen zu haben. Sie wusste, dass hier mitunter auch bis in die späten Abendstunden gearbeitet wurde, demnach war sie nicht sonderlich überrascht gewesen, Mrs. Mastersons persönliche Assistentin zu erreichen. Man hatte ihr versprochen, einen Wagen zum Airport zu schicken, um sie abzuholen. So blieb ihr wenigstens das allabendliche Gedränge in der Londoner U-Bahn erspart.
    Nachdem Cassie alle Formalitäten hinter sich gebracht hatte, trat sie hinaus in die geräumige Lobby. Suchend blickte sie sich um, konnte jedoch nirgends ein Schild mit ihrem Namen entdecken. Im Augenblick scheine ich echt eine Glückssträhne zu haben, dachte sie und seufzte ernüchtert. Für ein Taxi bis in die Stadt reichte ihr Geld nicht, und die überfüllte Piccadilly Line war ihr im Augenblick ein einziger Graus. Vielleicht sollte sie einfach noch einmal im Verlag anrufen und …
    “Cassie? Cassie Dorkins, bist du das etwa?”
    Die Stimme, die in ihrem Rücken erklungen war, klang seltsam vertraut. Es war eine Stimme, die sie niemals im Leben wieder hatte hören wollen. Schaudernd drehte Cassie sich um. “Liam! Na, du hast mir gerade noch zu meinem Glück gefehlt.”
    Er verzog das Gesicht. “Glaub
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