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Insektenstachel

Insektenstachel

Titel: Insektenstachel
Autoren: André Minninger
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sich hin dämmerte.«
    »Ich kann’s nicht fassen, Just!« Der Zweite Detektiv blickte Laura voller Verachtung ins Gesicht. »Abgründe tun sich auf. Doch vermutlich ist dies nur die Spitze des Eisbergs!«
    Laura zeigte keine Regung.
    »Doch dann wurde dein Handeln unüberlegter.« Justus fasste sich an den Kopf. »Weitere Moskitos ins Haus einzuschleusen war ziemlich unsinnig, zumal du selbst die Räume zuvor mit Insektengift desinfiziert hattest. Ein grober Fehler, Laura. Aber bei deiner Suche warst du krank vor Gier. Die hast du uns gegenüber mit deiner scheinbar lockeren Art hervorragend überspielt. Dennoch bist du uns mit deinem heimtückischen Vorhaben in die Falle getappt! Der Einbruch in diesen Lagerschuppen hat dir das Genick gebrochen. Er ist der eindeutige Beweis, dass du diejenige bist, die sich das Objekt, das unter einem Schrägbalken versteckt ist, unter den Nagel reißen will. Auf meine kleine Show-Einlage vorhin bei Mrs Hazelwood bist du hereingefallen! Glaubtest du wirklich, ich interessiere mich speziell für ein Wappen, auf dem ein Schrägbalken abgebildet ist?« Justus sah die Hausangestellte scharf an. »Aber deine Alarmglocken fingen bei dem Stichwort an zu läuten. Du warst so naiv zu denken, der Zufall hätte dir das Versteck auf einem Silbertablett serviert. Tja, Laura, nicht nur du beherrschst das Abc der Schauspielkunst.«
    Bob rümpfte verächtlich die Nase. »Mrs Hazelwood ohne ihr Wissen ein Schlafmittel zu verabreichen und die Moskitos auf sie zu hetzen; das ist gröbste Körperverletzung! Wenn sie daran gestorben wäre, hättest du ein Menschenleben auf dem Gewissen! Ist dir das eigentlich klar?«
    »Ihr Leben ist so oder so verpfuscht«, erwiderte Laura kaltschnäuzig. »Ein armes Häuflein Elend, dass schon im Kindesalter unter Wahnvorstellungen und Komplexen litt. Von ihrer Insektenphobie mal ganz abgesehen.«
    Peter lief ein kalter Schauer über den Rücken. »Woher hast du diese Informationen?«
    »Das liegt doch klar auf der Hand«, übernahm Justus die Antwort. »Von derselben Person, die ihr auch die Information zutrug, wo Laura im Nachhinein in dem Haus von Mrs Hazelwood zu suchen hat: das Versteck unter dem Schrägbalken.«
    »Und wer ist diese Person?«, fragte Bob im Dunkeln tappend.
    Der Erste Detektiv zögerte. »Du solltest besser fragen:›Wer war diese Person?‹ Niemand anderes als Mrs Hazelwoods verstorbener Mann Jill!«
    »Bitte?« Peter entglitten sämtliche Gesichtszüge. »Wo liegt denn da die Verbindung?«
    »Das hat dich einen feuchten Dreck zu interessieren!«, pfefferte ihm Laura entgegen. »Dafür seid ihr noch viel zu jung.«
    »Das habe ich mir gedacht.« Justus senkte die Stimme. »Du warst seine heimliche Geliebte, habe ich Recht?«
    »Du bist ein schlaues Kerlchen. Jill hat mich vergöttert. Für ihn war ich die Frau seiner Träume. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er seine Frau verlassen hätte. Dieses Jahr wollten wir in Las Vegas heiraten und uns dort niederlassen. Er konnte es gar nicht abwarten, ihr den Abschiedskuss zu geben. Für ihn war Janet doch nur ein Mittel zum Zweck. Sie war schon blind, bevor sie ihr Augenlicht verlor. Sonst hätte sie merken müssen, dass Jill sie von vorn bis hinten nur betrogen hat!«
    Erschrocken wich Laura einen Schritt zurück, denn aus dem Dunkeln trat Mrs Hazelwood hinter dem Schrank hervor und ging langsam auf sie zu.

Erlösung
    »Das ist eine gemeine Lüge!« Mrs Hazelwood hatte Mühe, die Fassung zu bewahren. »Du bist das niederträchtigste Frauenzimmer, das mir jemals begegnet ist! Jill hätte sich niemals mit solch einem Miststück wir dir eingelassen! Er hat mich geliebt.«
    Laura lachte überlegen. »Sie verschließen die Augen vor der Wahrheit, Schätzchen. Sie haben ihn geliebt. Er Sie aber nicht. Das ist ein himmelweiter Unterschied. Sie haben ihn gelangweilt, das können Sie mir ruhig glauben. Die Beziehung zu Ihnen bezeichnete er als ›Bequemlichkeit‹. Zwanglos, belanglos. Sie können sich gar nicht ausmalen, wie sehr er darauf brannte, uns beiden endlich das lang ersehnte Haus in Las Vegas zu bauen.«
    »Jill war pleite. Er hatte keinen Cent auf der hohen Kante. Außerdem war er der Spielsucht verfallen.« Die Dame rang nach Luft. »Alles, was du da erzählst, ist erstunken und erlogen!«
    Justus räusperte sich. »Das glaube ich nicht, Madam. Jill hat nämlich in seinen letzten Jahren ein gewaltiges Vermögen zusammengespart.«
    »Das ist unmöglich«, widersprach Mrs Hazelwood
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