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Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum

Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum

Titel: Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum
Autoren: Claudia de Lillo
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Wonder, der ein ziemlicher Snob ist, gar nicht erst vorzuschlagen. Für Elasti-Mama waren die letzten zwei Stunden voll pulsendem Leben einfach zu viel. Jetzt hat sie Schüttelfrost und Herzrasen.
    Mit leerem Magen kehren sie nach Hause zurück.
    »Schon wieder da?«, fragt Valentina Diolabenedica und denkt insgeheim, was für arme Schweine Mister Wonder und Elasti-Mama doch im Grunde sind.
     
Samstag, 13. Januar
    Hüte dich vor Herodes
     
    7 Uhr morgens.
    »Edddau-uuu eddau-uuu edddau-uuu.« Ein ohrenbetäubendes, quälendes Gejammer. Es kommt aus dem Kinderzimmer. Es ist der große Hobbit. Um seinen Willen durchzusetzen, bedient er sich einer Vielzahl von Techniken, die er meisterhaft beherrscht. Dies ist eine davon. Ein schwaches Echo kommt von dem kleinen Hobbit, seinem jungen Lehrling.
    »Hör mal, wie sie sich unterhalten«, flüstert Mister Wonder gerührt.
    »Mir gehen sie nur auf den Geist«, brummt Elasti-Mama.
    Das ist erst der Anfang, denn einen guten Tag erkennt man schon am Morgen.
    Sie frühstücken wie die Familie aus der Rama-Werbung. Mister Wonder spielt fröhlich mit den Zwergen. Elasti-Mama kommt sich vor wie das fünfte Rad am Wagen. Schlecht gelaunt und gereizt spült sie das Geschirr ab, nimmt die trockene Wäsche von der Leine, startet eine weitere Maschine, zieht die Hobbits an, packt die Badetasche und fühlt sich jetzt schon als Märtyrerin, als der ausgebeutete Engel des heimischen Herdes.
    Samstagmorgen geht man ins Schwimmbad. Draußen regnet es in Strömen, und es schüttelt sie schon beim bloßen Gedanken vor Kälte.
    Heute aber ist Mister Wonder an der Reihe. Er wird es sein, der zwischen den planschenden Zwergen in die verpinkelte Lache steigen muss.
    Sie stehen schon abmarschbereit an der Tür, als der große Hobbit sich querstellt, obwohl er die verpinkelte Lache eigentlich wirklich mag. Der kleine Zwerg klappt ohne ersichtlichen Grund zusammen und schläft ein.
    »Wenn du nicht willst, mein Schatz, gehen wir nicht, du brauchst es bloß zu sagen.«
    »Nein, ich komme schon mit, ich muss vorher nur noch diese Kühe zusammenbauen. Sind doch schön, die Kühe, oder?«
    »Wunderschön. Aber jetzt gehen wir, sonst kommen wir zu spät.«
    »Was meinst du, wer gewinnt, der Froschmann oder der Bauer Ranger?«
    »Meiner Meinung nach schnupft der Froschmann die Power Ranger quer. Nun mach schon. Zieh die Jacke und die Mütze an.«
    »Ich finde diese Mütze total doof«, motzt der Hobbit und schmeißt die Kappe auf den Boden.
    Elasti-Mama versucht ruhig weiterzuatmen.
    Der kleine Hobbit wacht plötzlich wieder auf und fängt an zu heulen. Er hat Aa gemacht.
    »Kobold, heb sofort die Mütze auf«, zischt Elasti wutentbrannt. »Um das Aa kümmere ich mich, sorg du dafür, dass dieser geprobte Aufstand im Keim erstickt wird«, sagt sie zu Mister Wonder, der sie nur verständnislos ansieht.
    Während sie sich energisch um den kleinen Hobbit und sein Aa kümmert, fragt sie sich, wie ein Zwerg von nur neun Monaten solche Berge von Scheiße produzieren kann.
    Als sie ihre Siebensachen wieder beieinanderhaben und die vollzählig versammelte Familie abmarschbereit ist, hat der Schwimmunterricht schon seit zehn Minuten begonnen. Plan B tritt in Kraft. Ein absolut selbstmörderischer Plan. Allesamt trotz Regen in den Supermarkt.
    Im Einkaufswagen die beiden Hobbits. Zusätzlich zu den Einkäufen. Man kommt sich vor wie zur Stoßzeit in der U-Bahn von Tokio. Zu allem Überfluss holen sie auch noch ein Geschenk für die Hobbits ab, das Oma K vergangene Woche bestellt hat.
    »Besonders sperrig ist es nicht, aber wenn ihr es abholen könntet, würdet ihr mir damit trotzdem einen Riesengefallen tun«, hatte die Oma in aller Unschuld gesagt.
    Es handelt sich um einen ungeheuer schweren Würfel von anderthalb Metern Seitenlänge. Darin befindet sich eine Kinderküche, ein Modell für Mädchen und Jungen, denn Oma K hat fortschrittliche Ansichten und ist äußerst aufgeschlossen. Nach der Größe der Schachtel und den Abbildungen zu schließen, enthält die Küche wohl alles Nötige, um Kaninchen mit Polenta für zwanzig Personen zuzubereiten.
    Elasti-Mama verliert die Nerven, als die lebensgroße Bulthaup seltsamerweise nicht ins Auto passt und alle Familienmitglieder schließlich vollkommen durchnässt sind. Irgendwie kommen sie am Ende doch nach Hause.
    »Schatz, was willst du essen? Ravioli oder Omelett?«
    »Oliven.«
     
Dienstag, 16. Januar
    Toiletten-Fantastereien
     
    Der große Hobbit macht
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