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Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Titel: Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].
Autoren: Ian Watson
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rasch in einer Spalte, wo niemand sie je
finden würde. Ihre Assassinenschärpe hatte sie in der Karawanserei gelassen.
    Nachdem sich ihre Hände in
Klauen verwandelt hatten, würde sie kaum Garrotten und Messer führen können,
von einem Miniaturnadler ganz zu schweigen, den man auf einen Finger streifen
konnte. Sie hoffte, die Vorrichtung, die sie in ihrem Zimmer eingerichtet
hatte, um ihr mehr Polymorphin zu injizieren und sie wieder zurückzuverwandeln,
würde in ihren gehärteten Leib eindringen können. Vielleicht wäre sie
gezwungen, durch das Auge zu injizieren.
    Eine Woge aus Schmerzen
durchfuhr sie, und sie sperrte sie aus.
    Sie krümmte sich. Ihr Körper
war geschmolzen. Als sie sich konzentrierte, wurden ihre Implantate aktiv.
Beulen hoben sich aus ihrem sich krümmenden Rückgrat. Ihr Kiefer riss auf und
verlängerte sich zu einer zahnbewehrten Schnauze. Ihre Augen quollen vor. Die
Arme schwollen an, und die Klingen in ihren Fingern wurden zu dicken, langen
Krallen. Ihre Hüften verformten sich. Jetzt verhärtete sich sogar die Haut zu
einem harten Panzer, von dem sie wusste, dass er leuchtend blau sein würde, wie
ihre Bänder eine violett-rötliche Färbung hatten.
    Schon nach kurzer Zeit war sie
ein extremes Exemplar eines Symbiontenhybriden, den niemand verdächtigen
konnte, unter dem Hautpanzer etwas anderes zu sein.
     
    Sie bediente sich ihres
gesamten Einfühlungsvermögens, während sie den Katakomben in eine große
unterirdische Kammer mit Säulen und Gewölben folgte, die von Fackellicht
erhellt wurde und in der es von Symbiontenbrut wimmelte. Viele von ihnen
wirkten viehisch, andere mochten als Menschen durchgehen.
    Das Zischen aus vielen Kehlen
brachte den unmenschlichen Chor zum Schweigen, der dem Patriarchen auf seinem
gehörnten Thron ein Ständchen brachte oder auch mit ihm kommunizierte.
    Menschlich aussehende Wachen
richteten Waffen auf sie.
    Hybriden eilten knurrend auf
sie zu.
    Der bucklige Besitzer der
Karawanserei hatte davon geträumt, der hochgeborenen Pilgertochter von einer
anderen Welt einen hübschen Streich zu spielen. Er musste sehr wohl gewusst
haben, in was er sie führen würde.
    Hybriden, menschlicher als sie
selbst, bildeten einen drohenden Kreis um Meh'lindi.
    Auf seinem Thron fletschte der
Patriarch mit geweiteten Nüstern die Zähne.
    Durch die Mitte des tödlichen
Kordons schritt mit wirbelndem Umhang der Magus.
    »Ich ...«, zischte Meh'lindi,
»suche Zuflucht ... bei meiner Art.«
    Ihre Stimme, die aus einem
verzerrten Kehlkopf und über eine entstellte Zunge kam, klang alles andere als
menschlich. Doch der Magus musste mit solchen Stimmen vertraut sein.
    »Woher kommst du?«, wollte er
wissen, wobei er Meh'lindi mit seinem hypnotischen Blick fixierte.
    »Von Raumschiff, ich mich
versteckt«, erwiderte sie. »Imperiale meine Brut getötet, alle von meinem Klan
außer mir. Brauche Zuflucht ...«
    »Wie hast du uns hier
gefunden?«
    »Mich unter Robe versteckt ...
bei Nacht unterwegs ... Tempel angesehen. Tempel muss sein, wo andere Brut
ist.«
    Der Magus betrachtete Meh'lindi
eingehend. »Du bist eine Hybride der ersten Generation ... Ausgezeichneter
Körper, in der Hauptsache ...« Er schaute ihr direkt in die Augen ... und sie spürte,
wie sie ... schwankend wurde, aber ihre Ausbildung gestattete ihr, gewöhnlicher
Hypnose und hypnotischer Magie zu widerstehen.
    Der Magus gluckste. »Natürlich
beeinflussen wir einander nicht. Wir beeinflussen nur das Menschenvieh. Unser
eigenes Band ist eines der gegenseitigen Hingabe. Des Aufeinanderhörens, was
bei dir unmöglich ist, weil du nicht zu unserer Brut gehörst.« Er drehte sich
um.
    »Wie ich jetzt auf ... unseren
Meister höre. Komm mit mir.«
    Der Patriarch gestikulierte mit
einer Klaue.
    »Begleitet sie achtsam, Brüder
und Schwestern«, sagte der Magus mit einem strahlenden, doch verdrehten Lächeln
zu den Wachen.
    Und so näherte sich Meh'lindi
dem Ungeheuer auf dem Thron, einem grinsenden, reißzahnbewehrten, gepanzerten
Brocken von einem Nichtmenschen. Seine Augen funkelten sie unter wulstigen,
knochigen Brauen an. Eine seiner unteren, menschlichen Hände, die mit Topas- und
Saphirringen geschmückt war, strich nachdenklich über eine gefährlicher
aussehende Krallenhand, die auf seinem Knie ruhte. Ein Huf klopfte auf den
Boden.
    Ansammlungen von Knochenpanzer
ragten aus dem gekrümmten Rückgrat, und damit schubberte er über die
geschnitzte Rückenlehne seines Throns, als wolle er sich kratzen.
    Witternd
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