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Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3

Titel: Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3
Autoren: Piers Anthony
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machen, daß er
mich töten könnte, damit ich seinem Willen nachgebe - um mich einzuschüchtern. Doch seine List
ist nun durch meine Paradoxlist zunichte gemacht worden!«
Langsam löste die Gottesabtöterin ihren Griff, und Zane glitt zu Boden. Doch er wollte sich
seiner Sache erst noch absolut sicher sein. »Schlag doch zu, Ungeheuer!« schrie er und wedelte
dabei mit den Armen. »Los, friß mich auf!« Er trat gegen eines der Vorderbeine.
Die Abtöterin wich zurück.
»Dein Bluff ist entlarvt worden!« sagte Zane. » Satans Bluff ist entlarvt worden. Nichts
kann den Tod umbringen, solange seine Seele sich im Gleichgewicht befindet.« Er begriff, daß dies
der Gedanke war, der ihm zuvor wieder entwischt war die Einzigartigkeit seiner Situation.
Nun kehrte Mortis zurück, doch Zane blieb stehen und dachte noch eine Weile darüber nach. Das
alles ergab Sinn. Solange sich der Tod, was Gut und Böse anging, im Gleichgewicht befand, konnte
er nicht umgebracht werden - denn nur der Tod konnte einen solchen Fall erledigen, und der Tod
war er selbst!
Er konnte ja wohl kaum sein eigenes Verscheiden bearbeiten.
Sein Vorgänger, der frühere Tod, hatte seine Probezeit schon lange hinter sich gehabt, so daß er
nicht mehr im Gleichgewicht und folglich auch angreifbar gewesen war. Wenn Zane diese Zeit auch
erst einmal hinter sich hatte, dann würde sich auch sein eigenes Gleichgewicht von Gut und Böse
in die eine oder andere Richtung verschieben; dann würde auch er verwundbar werden. Das hatten
die anderen Inkarnationen mit Sicherheit gewußt. Sie hatten den einen Tod verraten, um den
anderen zu stärken.
Aber noch hatte er nicht gewonnen.
Er mußte erst für Lunas Sicherheit Sorge tragen, bevor er selbst verwundbar wurde. Sonst brauchte
Satan nur zu warten.
Doch diese Verschnaufpause sollte eigentlich genügen, denn nun würde erst einmal die Anhörung
stattfinden.
Zane stieg auf. »Wir haben doch noch eine Chance, Mortis!« rief er. Er bezweifelte allerdings,
daß Satan es ihm leicht machen würde.
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13. Kapitel
Und stünde Satan auch im Wege
    Vor Lunas Haus machten sie halt. Zane hatte das Gefühl, vor Freude über die gute Nachricht des
Aufschubs beinahe zu platzen. Bis zur Anhörung würde er durchhalten, und danach würde sie
natürlich auch wieder frei sein, und danach wiederum...
Das Haus war still. Die Greife waren fort. Mit plötzlicher Sorge trat Zane ein. Auch Luna war
verschwunden.
Auf dem Tisch lag eine Nachricht. Zane hob sie auf. Sie war in einer roten Kursivschrift
geschrieben, als hätte man Blut als Tinte benutzt.

Mein lieber Tod,
die schöne Mondin befindet sich in meiner Macht. Ich kann sie zwar nicht sterben lassen, aber ich
kann dafür sorgen, daß sie es sich wünschte. Beenden Sie Ihren Streik, holen Sie Ihren nächsten
planmäßigen Klienten ab und erlösen Sie Luna von ihrem Schmerz. Sie wird sofort in den Himmel
emporsteigen, wo Sie sich nach Belieben zu ihr gesellen können.
Ihr demütigster und gehorsamster Diener,
der Fürst des Bösen

Zane starrte die Nachricht an und nahm sie in sich auf. Er überlegte, was dies alles bedeutete.
Plötzlich ging sie in seinen Händen in Flammen auf. Er ließ sie fallen, doch sie berührte nicht
mehr den Boden. Sie war verschwunden.
Es bestand kein Zweifel, daß sie von Satan stammte. Sobald die eine Taktik versagte, versuchte es
der Herr der Lügen mit einer anderen. Nun, da Zane in Sicherheit war und es auch wußte, griff
Satan die Frau an, die er liebte - im Leben sowie im Tode. Darauf konnte man sich wirklich
verlassen, daß der Teufel keine Skrupel kannte!
Ob Satan wieder bluffte? Zane ließ sich in den Sessel vor Lunas Fernseher fallen und versuchte,
Ordnung in seine wirbelnden Gedanken zu bringen. Da war irgend etwas...
Ach ja! Er hatte es! »Satan, Sie vergessen, daß Luna meine nächste Klientin ist! Ich werde
sie aufsuchen, um sie aus Ihren Fängen zu retten, nicht um sie in die Ewigkeit zu
befördern.«
Er musterte seine Orientierungssteine, die nun auf Lunas Aufenthaltsort ausgerichtet waren, weil
sie es war, die er zuerst holen mußte, bevor er sich mit den anderen abgeben konnte.
Der Fernseher schaltete sich selbsttätig ein. »Man hat eine Sonderregelung gefunden, Tod«, sagte
Satans Gesicht, das nun auf dem Schirm erschien. Der Teufel schien eine Vorliebe für das
Fernsehen zu haben. »Aktivieren Sie wieder Ihre Uhr, dann wird sie sich auf Ihren nächsten
Klienten orientieren.«
Zanes Miene hellte sich
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