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Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3

Titel: Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3
Autoren: Piers Anthony
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sie überall mit
hinnehmen - lebendig. Sie war nun seine anerkannte Todesmaid.
Im Wohnzimmer ließen sie sich nieder, um sich zu erholen, und sahen fern. »Die Petition des Todes
ist zurückgezogen worden«, sagte der Nachrichtensprecher, »Die Angelegenheit wurde privat
geregelt.«
Der Ansager feixte.
»Gerüchten zufolge sollen die Hörner des Herrn des Bösen noch immer qualmen.«
»Davon wollte ich mich auch überzeugen«, sagte Zane. »Nun wirst du mit Sicherheit nicht vor
deiner Zeit sterben, Luna. Jetzt kann ich mich wieder an die Arbeit machen.«
»Das solltest du wohl auch«, murmelte sie. »Tausende von Menschen leiden gerade. Die bedürfen
wirklich deiner Dienste.«
»Ich werde mich von Chronos weit genug in die Vergangenheit zurückbefördern lassen, damit das
Leiden ausgelöscht wird; für die Sterblichen wird es keinen Stau gegeben haben.«
»Nun läßt sich auch einiges über den zukünftigen Status des neuen Todes aussagen«, fuhr der
Ansager fort. »Er hat sein Amt praktisch auf den Kopf gestellt und sowohl im Himmel als auch in
der Hölle manche Aufregung ausgelöst. Wir haben sowohl Gott als auch Satan um Stellungnahmen
gebeten, doch keiner von beiden mochte einen Kommentar abgeben.«
Zane schüttelte in schmerzlicher Bewunderung den Kopf.
»Das Fegefeuer hat wirklich einen spitzzüngigen Journalistenstab«, sagte er. »Manchmal ist er mir
zu spitzzüngig, glaube ich.«
»Das ist aber interessant«, bemerkte Luna. »Ich wußte gar nicht, daß du eine derart wichtige
Stellung innerhalb der Ewigkeit einnimmst.«
»Das tue ich auch gar nicht. Diese Nachrichten sind persönlich auf den Zuschauer ausgerichtet.
Ich bin sicher, daß die anderen Inkarnationen Nachrichten bekommen, die sich auf sie beziehen.
Aber wir können es ja abstellen.« Er erhob sich und schritt auf den Fernseher zu.
»Doch konnten wir«, fuhr der Ansager fort, »mehrere Zeugen interviewen, die bei der
Probezeitüberprüfung des Todes Aussagen machen werden.«
Zanes Hand blieb über dem Schalter schweben.
»Zeugen?«
»Inkarnationen verlangen nach einer besonderen Behandlung«, erklärte der Ansager. »Sie besitzen
Kräfte und Fähigkeiten, auf die die gewöhnlichen Definitionen von Gut und Böse nicht unbedingt
zutreffen. In diesem Fall haben die vier anderen Inkarnationen den Amtsinhaber für fähig erklärt.
Sie haben bezeugt, daß sie ihn inoffiziell befragt haben und daß seine Antworten
zufriedenstellend ausgefallen sind. Sie sind bereit, mit ihm zusammenzuarbeiten, solange es
innerhalb der Ewigkeit dauern mag.«
»Oh«, sagte Zane. »Natürlich sind sie zufrieden. Immerhin haben sie mich ja schließlich in diese
Lage manövriert!«
»Doch weder sie noch mein Vater hatten dich als dauerhaften Amtsinhaber vorgesehen«, sagte Luna.
»Vielleicht haben sie nicht damit gerechnet, daß du auch in dieser Hinsicht einen guten Tod
abgeben würdest.«
»Dieser Nicht-Erwartung bin ich mit Sicherheit gerecht geworden«, meinte er mißmutig.
»Ich weiß ja nicht.«
»Wenngleich noch nichts sicher ist, bis die eigentliche Beurteilung abgeschlossen ist«, meldete
der Nachrichten-Sprecher, »halten wir es doch für sehr wahrscheinlich, daß die Aussage eines
weiteren Schlüsselzeugen von allergrößtem Gewicht sein dürfte.«
»Wer ist das denn?« fragte Luna.
»Vielleicht einer meiner Klienten«, erwiderte Zane unsicher.
»Und hier ist er auch schon«, sagte der Ansager. »Der Schlüsselzeuge, der weiß, ob sich die Seele
des Todes während der Ausübung seines regulären Amtes in Richtung Himmel oder Hölle bewegen
wird.«
»Wer?« wollte Zane wissen.
Die Kamera schwang herum und zeigte...
Mortis. Den Todeshengst.
»Und was meinen Sie dazu, Zeuge?« fragte der Ansager.
Das Pferd wieherte.
»Das ist doch albern!« rief Luna.
»Ich weiß nicht«, sagte Zane. »Mortis ist kein gewöhnliches Pferd.«
»Und da haben Sie es nun, liebe Zuschauer, direkt von der Quelle.« Der Ansager machte eine Pause.
»Ach so, die Übersetzung? Natürlich. Mortis sagte, daß sein neuer Herr eine Qualität offenbart
hat, die unter den Inkarnationen einmalig ist, und diese allein macht schon aus seinen Fehlern
Tugenden. Seine Seele wird ein positives Konto erlangen, und er wird einer der wirklich
herausragenden Amtsinhaber werden.« Er hielt inne, während Zane verwundert dastand. »Wir
gratulieren, Tod. Wir vom Fegefeuer sind stolz, Sie bei uns zu haben.«
»Zane!« rief Luna. »Du hast gewonnen!«
»Aber ich habe doch nichts anderes
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