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Inkarnation ungesetzlich

Inkarnation ungesetzlich

Titel: Inkarnation ungesetzlich
Autoren: K. H. Scheer
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In­di­vi­du­al­schwin­gun­gen durch­maß.
    »Ach so ist das! Mei­ne Her­ren – wenn so­gar die Schat­ten da­zu über­ge­hen, die ein­wand­frei­en Un­ter­la­gen ih­rer Kol­le­gen von mar­sia­ni­schen Ro­bo­tein­rich­tun­gen über­prü­fen zu las­sen, soll­ten wir all­mäh­lich ans Ein­pa­cken den­ken. Was hal­ten Sie da­von, Co­lo­nel?«
    Er ant­wor­te­te nicht, aber ich hat­te mit mei­nen Wor­ten we­nigs­tens er­reicht, daß er die Hand vom Griff­stück der Dienst­waf­fe ent­fern­te.
    Se­kun­den spä­ter war die ro­bo­ti­sche Über­prü­fung mei­ner Per­son be­en­det. Ei­ne hell­gel­be Lam­pe leuch­te­te auf.
    »Will­kom­men in Zon­ta, HC-9«, dröhn­te ei­ne Stim­me auf, die mir sehr ver­traut war. So sprach der ab­so­lu­te Be­herr­scher die­ser ur­al­ten und den­noch funk­ti­ons­taug­li­chen Fes­tung.
    ZON­TA nann­ten wir das gi­gan­ti­sche Steu­er­ge­hirn, des­sen ei­gen­tüm­li­che »Ge­fühls­schwan­kun­gen« mehr als ein­mal die Er­de be­droht hat­ten.
    Ich steck­te das Etui wie­der ein und er­war­te­te von den Wacht­pos­ten ei­ne mensch­li­che Ges­te; viel­leicht ein La­chen oder ein lau­ni­ges Wort.
    Nichts der­glei­chen ge­sch­ah. Die Män­ner ver­harr­ten in ih­rer Eis­berg-Po­se. Der Co­lo­nel sa­lu­tier­te, be­rühr­te einen Kon­takt an sei­nem Ro­bo­ter-Steu­er­ge­rät und trat zur Sei­te.
    Ich war ver­führt, sei­nen Ge­dan­ken­in­halt mit Hil­fe mei­ner pa ra­psy­chi­schen Kräf­te zu er­kun­den. Er schi­en vie­le Din­ge zu wis­sen, die mir noch un­klar wa­ren.
    Als er zu spre­chen be­gann, ver­zich­te­te ich dar­auf. Es stand mir nicht zu, einen Mann, der nur sei­ne An­wei­sun­gen be­folg­te, auf die­se Wei­se aus­zu­hor­chen.
    Wei­ter vorn öff­ne­ten sich me­ter­di­cke Pan­zer­schleu­sen aus MA-Me­tall. Ich ging zu­sam­men mit TS-19 dar­auf zu.
    »Dan­ke, Test be­stan­den«, er­klär­te der Chef der Wa­che plötz lich. Nach die­sen Wor­ten lach­te er so­gar.
    Ich dreh­te mich ver­blüfft um. Was wur­de hier ei­gent­lich ge­spielt?
    Sein wah­res Ge­sicht konn­te ich un­ter der Dienst­mas­ke nicht er­ken­nen.
    »Ich ha­be schon viel er­lebt, mein Bes­ter, Din­ge die­ser Art aber noch nicht. Was ist hier los?«
    Er brei­te­te be­dau­ernd die Ar­me aus.
    »Sie hät­ten es nicht er­fah­ren kön­nen, selbst wenn Sie Ihr in­stink­ti­ves Vor­ha­ben ver­wirk­licht hät­ten«, er­klär­te er. »Sir, wir tra­gen wei­sungs­ge­mäß ver­bes­ser­te An­ti­tron­hel­me. Psi-Schwin­gun­gen al­ler Art wer­den über­dies von spe­zi­ell in­stal­lier­ten Er­ken­nungs­ge­rä­ten nicht nur wahr­ge­nom­men, son­dern auch aus­ge­wer­tet. Ich darf Sie eben­falls in Zon­ta be­grü­ßen. We­gen der pein­li­chen Über­prü fung bit­ten wir um Ent­schul­di­gung. Es muß­te sein.«
    Ich ver­zich­te­te auf wei­te­re Fra­gen und folg­te dem un­ge­dul­dig win­ken­den Kol­le­gen.
    Als wir die Pan­zer­schleu­se durch­schrit­ten und einen plötz­lich er­lö­schen­den Ener­gie­schirm pas­siert hat­ten, raun­te mir TS-19 has­tig zu:
    »Ich be­fürch­te­te schon, Sie wür­den sich zu ei­ner Te­le­pa­thie-Spio­na­ge hin­rei­ßen las­sen. Ich durf­te Sie nicht war­nen.«
    »Wel­che Ge­rä­te wer­den hier ver­wen­det?«
    »Das wis­sen nur die Ex­per­ten, aber wir neh­men an, daß es sich um Kon­trol­lein­hei­ten mar­sia­ni­schen Ur­sprungs han­delt. Sie kön­nen nur mit ZON­TAs Bil­li­gung und mit sei­ner Hil­fe ein­ge­baut wor­den sein; das heißt – wenn sie über­haupt erst ein­ge­baut wer­den muß­ten. Es er­scheint viel wahr­schein­li­cher, daß An­la­gen die­ser Art in den Ab­wehr­forts schon im­mer vor­han­den wa­ren. Ich per­sön­lich glau­be, daß sie le­dig­lich ak­ti­viert wur­den.«
    Ich war pein­lich be­rührt und blieb ste­hen. Wei­ter vorn tauch ten ei­ni­ge Män­ner auf. Sie tru­gen Kampf­an­zü­ge und mar­sia­ni­sche Hoch­ener­gie­strah­ler.
    »Das be­deu­tet, daß es wie­der ei­ni­ge Leu­te mehr gibt, die über mei­ne pa­ra­psy­chi­schen Fä­hig­kei­ten in­for­miert wur­den. Wo­hin soll das füh­ren? Noch vor kur­z­er Zeit be­gan­nen ei­ni­ge Her­ren ner­vös zu wer­den, wenn sie nur
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