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Infernoclub 2 Mein verwegener Duke

Titel: Infernoclub 2 Mein verwegener Duke
Autoren: Gaelen Foley
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gut aussehen, wie er wollte, sie hatte nicht vor, sich ihm in dieser Nacht zu unterwerfen. Sie war nicht sicher, wie viel Zeit inzwischen vergangen war, daher richtete sie sich auf und suchte nach einer Uhr.
    Und so bemerkte sie das riesige Bett am anderen Ende des Zimmers.
    Eine Weile betrachtete sie es. Die reich verzierten Bettpfosten, die mit den Jahren dunkel geworden waren, die karmesinroten Bettvorhänge. Sie erschauerte. Das sollte der Ort ihres Verderbens sein! Dennoch war sie keineswegs immun gegen die Faszination, die davon ausging.
    Das Bett des Dukes strahlte mit seinen vielen Kissen und Decken etwas Weiches und Vertrauenerweckendes aus. Ähnlich verlockend wie das Feuer oder das Fell. Vielleicht sogar noch verlockender.
    Nein. So schwach war sie nicht. Sie riss sich vom Anblick des Betts los, schüttelte den Kopf, versuchte, ihre Benommenheit abzuschütteln, selbst als das Laudanum sie beinahe überwältigte und sie ihrem Schlafbedürfnis nachzugeben drohte.
    Sie zwang sich regelrecht dazu, das Bett zu ignorieren. Abermals ließ sie sich in den Sessel zurücksinken, zog die Felldecke wieder um sich und nahm sich vor, nach einem Ausweg zu suchen. Doch als sie ins Feuer sah, bezauberten sie die tanzenden Flammen.
    Jetzt schien nichts mehr eine Rolle zu spielen.
    Mit einem matten Lächeln und einem Anflug von Traurigkeit zugleich erinnerte sie sich daran, wie ihr Vater sie als kleines Mädchen am Bug hatte stehen lassen, als wäre sie sein Bootsmann. Er hatte ihr gesagt, welche Worte sie wählen sollte, und sie hatte seine Befehle wiederholt und mit ihrer hohen Kinderstimme der Mannschaft zugerufen: „Ahoi, ihr Faultiere! Das Toppsegel setzen! Das Hauptsegel einholen! “
    Seltsam, dass der Gedanke an Papa ihr ein Gefühl von Schutz gab, selbst in einer Situation wie dieser.
    Zu schade, dass er nicht mehr am Leben war und nichts tun konnte, um ihr zu helfen. Sie war ganz allein auf sich gestellt.
    Wie immer.
    Ich muss aufstehen. Ich muss hier weg. Schnell. Finde einen Ausweg! Ehe er kommt ...
    Sie hatte versucht, sich aus dem Sessel zu erheben, doch ihr Körper war schwer wie Blei. Eine Minute noch flehten ihre müden Sinne. Nur kurz die Augen schließen...
    Rohan Kilburn, Duke of Warrington, war sicher, dass er seine Missbilligung genügend zum Ausdruck gebracht hatte. Die große Halle schien immer noch von seinem Zorn erfüllt zu sein. Verdammt, das hier war reinste Verschwendung kostbarer Zeit.
    Er sehnte sich danach, nach London zurückzukehren und den Agenten Dresden Bloodwell zu jagen, der in der Stadt gesehen worden war. Tätig für die Geheimgesellschaft des Heiligen Erzengels Michael, sah er es als seine Pflicht an, die Gegner des Ordens, die Prometheusianer, zu töten. Und Bloodwell gehörte den Prometheusianern an.
    Fast noch schlimmer war, einer der besten Agenten des Ordens war gefangen genommen worden.
    Solange Drake sich in den Händen der Feinde befand, standen ihrer aller Identitäten als Mitglieder der alten Kriegerbruderschaft auf dem Spiel.
    Unglücklicherweise gab es keinen Ausweg.
    Ein Schiffswrack war erst kürzlich entdeckt worden, das von seinen Pächtern ausgeraubt worden war, vor seinem englischen Küstenstreifen; daher war es sein Problem.
    Also saß er hier, mit Anweisung von seinem Verbindungsmann in London, erst zurückzukommen, wenn der Schmugglerring keine Gefahr mehr darstellte.
    Zum Glück für Caleb Doyle und seine Gefolgsmänner waren sie für die geheime Kommunikation des Ordens immer noch wichtig.
    Jahrelang hatten die Dukes of Warrington und die örtlichen Schmuggler in einer Symbiose gelebt. Wie sein Vater vor ihm hielt Rohan die Pacht im Dorf niedrig und sah nicht genau hin bei ihren Schwarzmarktaktivitäten - innerhalb gewisser Grenzen.
    Als Gegenleistung sorgte der alte Caleb Doyle, der gegenwärtige Anführer der Schmuggler, dafür, dass die codierten Nachrichten des Ordens in verschiedenste ausländische Häfen gebracht wurden, so schnell wie der Wind und ohne Fragen zu stellen.
    Die kühnen Kapitäne auf den Schmugglerschiffen hatten ein Talent dafür, den Zoll zu umgehen, gerade in Anbetracht der Tatsache, dass die Prometheusianer Spione hatten, die sämtliche Häfen Europas überwachten. Den Schmugglern gelang es, in jeden Hafen ein- und wieder auszulaufen, ohne dass der Feind es auch nur bemerkte.
    Das Ende des Krieges gegen Napoleon allerdings hatte die Handelstarife steigen lassen und so dem lukrativen Schwarzmarkt ein Ende gesetzt, der zwanzig Jahre
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