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Inferno - Höllensturz

Inferno - Höllensturz

Titel: Inferno - Höllensturz
Autoren: Edward Lee
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noch lächelte Satan sein unsichtbares Lächeln. »Über was nachdenken, Caliginautin? An was soll sie sich erinnern?«
    »R. J.! In der Klinik! Es muss dieselbe Sprache gewesen sein, die wir in den Archiven gesehen haben!«
    Cassies Augen leuchteten auf. Ja, ja! Aber wie um alles in der Welt sollte sie das noch zusammenbekommen?
    Denk nach!
    Luzifers ungöttliche Stirn verdunkelte sich. »Was brabbelst du da, Engel?«
    Plötzlich brach der Biomagier zusammen.
    Niemand von den Anwesenden hatte mit so etwas gerechnet. Iblis rannte zu dem gestürzten Magier und schüttelte ihn. »Was zum Henker ist hier los?«
    Die schwarzen Augen des Hexers flatterten, während er aus einer Art kommunikativer Trance zurückkehrte. »Mein Herr, i-i-ich …«
    »WAS?«, herrschte Luzifer ihn an.
    Die Stimme des Magiers klang wie ein Felsen, der zermalmt wird. »Ich habe unerträgliche Nachrichten zu übermitteln …«
    »WIE BITTE?«
    Denk nach! , ermahnte Cassie sich wieder und wieder, um die Ablenkung zu nutzen. Es ist irgendwo in deinem Kopf. Du musst es nur finden!
    Nach einer kurzen, angsterfüllten Pause teilten sich die Lippen des Magiers, und er sprach: »Der Sohn des Äthers hat soeben Selbstmord begangen …«
    »NEIN!«, explodierte Satan.
    Denk nach! , wiederholte Cassie. Streng dich an! Erinnere dich! Wie war das noch?
    »… in der Bastille der Sonstigen Seelen«, endete der Magier. »Die Bastille ist zerstört.«
    »NEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIINNNNNNNNNNNNNNNN!«
    Luzifer raste zum Ausstieg des Nektoports. Er blickte hinaus, genau in dem Moment, als ein fernes Licht aufblitzte. Selbst Cassie konnte es sehen. Ein Blitz und eine Pilzwolke.
    Luzifer fiel auf die Knie.
    Genau da fiel es Cassie endlich wieder ein. Sie zerrte die unverständlichen Laute aus den tiefsten Tiefen ihres Gedächtnisses und sprach laut: »Eòñw nalde flåveaaiz me staadpa stilluadte.«
    Eine lastende Stille legte sich über den Nektoport.
    Angelese lächelte und erstarrte.
    Der Scherge, der Cassies Netz festhielt, stand durch den Lähmungszauber bewegungsunfähig da. Auch die übrigen Schergen, der Biomagier und sogar Luzifer selbst waren vollkommen gelähmt. Endlich schaffte Cassie es, sich aus der Umklammerung des Schergen zu winden und das Netz abzustreifen. Mit zusammengebissenen Zähnen bohrte sie den Finger in ihren Arm und holte den leuchtend grünen Steinchip heraus. Angewidert warf sie ihn aus dem Nektoport. Dann wandte sie sich zu dem Schergen hinter ihr und sagte: »Raus.« Der Scherge kämpfte gegen seine Lähmung an, torkelte zum Ausstieg des Ports und sprang hinaus. »Zieht die aus ihr heraus«, befahl sie den beiden Schergen, die immer noch ihre Spieße in Angeleses Brust bohrten. »Und dann springt raus.« Sie gehorchten. Ihren letzten Befehl richtete Cassie an die übrigen Schergen und den Biomagier: »Alle raus, Abmarsch!«
    Einer nach dem anderen sprang aus dem Nektoport. Cassies Haar flatterte im Wind, als sie hinaussah. Die Bastille, dachte sie. Angelese hatte sie während ihrer Traumchannel-Reise aus der Klinik erwähnt. All die Seelen der Selbstmörder … sind nun befreit.
    Die Seelen der Selbstmörder …
    »Lissa?« Cassie wandte sich ruckartig herum und starrte auf den Fleck, wo der verstümmelte Körper ihrer Schwester gelegen hatte.
    Dort lag jetzt nur noch Staub.
    Sie konnte nur hoffen, dass Lissa erlöst worden war. Dann blickte sie wieder aus dem Nektoport. In der Ferne löste sich die Pilzwolke langsam auf und legte einen Staubmantel über den gesamten Bezirk.
    Das passiert also, wenn ein Kind des Äthers in der Hölle stirbt. Doch ein weiterer Blick zeigte ihr den mittlerweile vertrauten Anblick des Atrozeums mit seiner gewaltigen Todesplatte, die wieder und wieder herabfiel und die nächste räumliche Verschmelzung auslöste. Ein Totenpass nach dem anderen wurde zerstört.
    »Hallo, Entschuldigung?«, ließ sich da Angelese vernehmen. »Wenn du es einrichten könntest, würde ich dann doch die Ewigkeit lieber nicht durch einen Lähmungszauber festgenagelt hier auf dem Fußboden verbringen.«
    »Tschuldigung«, murmelte Cassie. »Aber was mache ich jetzt mit ihm?« Ihr Blick fiel auf den Morgenstern, der ebenfalls noch immer gelähmt war.
    »Schick ihn auf eine Reise. Der Arsch wird niemals sterben, aber ich bin sicher, dass ein schöner langer Sturz wenigstens seine Frisur durcheinander bringt.«
    Die Vorstellung gefiel Cassie.
    »Tu es nicht«, sagte der Erste Gefallene Engel. »Schließ dich mir an. Du wirst
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