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INFAM - Die Nacht hat tausend Augen (German Edition)

INFAM - Die Nacht hat tausend Augen (German Edition)

Titel: INFAM - Die Nacht hat tausend Augen (German Edition)
Autoren: André Wegmann
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sich der Flachbildfernseher befand, und schaute sich darin um. „Ja klingt gut.“
„Was willst du darauf haben? Käse, Wurst, Marmelade, Honig, Frischkäse oder Seelachs-Salat?“
„Ist mir egal, überrasche mich einfach.“
„Okay!“ Sarah grinste und öffnete einen Schrank unter der Arbeitsfläche. Sie hatte Glück und fand auf Anhieb zwei kleine Teller. In einer Schublade über dem Schrank war passendes Besteck. Sie nahm zwei Scheiben Brot und legte sie auf jeweils einen Teller. Auf ihr eigenes Brot strich sie etwas Margarine, bevor sie den Käse aus dem Kühlschrank nahm und eine Scheibe davon darauflegte. Auf das andere Brot strich sie Frischkäse. Sie leckte das Messer ab und griff anschließend zu dem Glas Marmelade. Mit Hilfe des Messers trug sie etwas davon auf das Brot auf und formte die Marmelade dann zu einem Herzen. Sie begutachtete ihr Werk, nahm noch eine Verbesserung vor und war zufrieden. Das Herz war auch als solches zu erkennen und die Überraschung – oder vielmehr die Botschaft – sollte ankommen, hoffte sie. Anschließend füllte sie zwei Gläser mit Orangensaft und griff sich ein kleines Tablett, das sie im Schrank entdeckt hatte. Sie stellte die Teller mit den Broten und die Gläser darauf und ging ins Wohnzimmer zurück. Inzwischen lief der Fernseher – ein schwarzer Rapper mit Lederjacke und Sonnenbrille schmetterte aggressive Verse über soziale Ungerechtigkeiten in die Kamera. Denise hatte einige Hüllen mit DVDs vor sich auf den Couchtisch gelegt. Sarah setzte sich neben sie und stellte das Tablett auf dem Tisch ab.
„Ist das für mich?“
„Klar.“ Sarah lächelte ihre Freundin an.
„Du bist ja soo süß.“ Denise gab ihr einen Kuss auf den Mund und Sarah wurde warm ums Herz. „Schau mal, was ich gefunden habe“. Denise deutete auf die DVDs. Sarah betrachtete die Cover etwas genauer: Ein paar Horrorfilme – Wrong Turn III, Saw VII, Haus der Dämonen – und ein Film namens Lesbian Heaven mit zwei nackten, vollbusigen Blondinen auf dem Cover, die sich gegenseitig mit lüsternem Blick verschlangen, während ihre Hände den Körper der jeweils anderen erforschten.
„Lust einen davon zu schauen?“ Denise grinste, nahm ihr Brot und biss davon ab.
Sarah spürte widersprüchliche Gefühle, die in ihr miteinander rangen. Ein aufregendes Kribbeln auf der einen Seite, aber auch eine Art schlechtes Gewissen. Insbesondere den Porno würde sie schon gerne mit Denise schauen, aber sie waren ja nicht zu ihrem Vergnügen hier und hatten die Verantwortung für ein kleines Kind. Außerdem, was wäre wenn Richard unverhofft eher nach Hause käme?
„Ich weiß nicht, Denise. Lust schon, aber wir sind doch nicht zum Spaß hier. Nachher überhören wir, wenn was mit dem Kleinen ist. Außerdem kriege ich bei den Horrorfilmen Angst. Wir sind hier eh so abgeschieden auf dem Land.“
„Ach komm schon, sei keine Spielverderberin. Wir stellen den Ton leise und wir brauchen ja nicht die Horrorfilme schauen.“ Denise zwinkerte Sarah zu.
„Na gut“, sagte Sarah und biss von ihrem Käsebrot ab, während das Kribbeln in ihr sich verstärkte.
„Schmeckt lecker.“ Denise betrachtete die Rückseite des Porno-Covers.
„Na, das will ich auch hoffen. Reicht dir ein Brot oder willst du gleich noch eines?“
„Nee, eines reicht. Außerdem muss ich auf meine Figur achten.“
„Als ob du das nötig hättest.“ Sarah verabschiedete sich von dem Gedanken, sich selbst gleich noch ein zweites Brot zu machen. Nachher hält sie mich noch für einen Vielfraß. Sie trank von ihrem Orangensaft.
„Von nichts kommt nichts.“
„Ich räume mal ab und bringe die Sachen in die Küche“, sagte Sarah, als sie beide aufgegessen hatten.
„Und ich probiere den Film zum laufen zu bringen. Lass meinen Teller bitte stehen, als Aschenbecher.“
Sarah wusste zwar, dass Denise gerne mal eine rauchte, aber heute Abend, hier? Sie sagte nichts, stand auf und sammelte das Geschirr ein. Da würde bestimmt Freude aufkommen bei Richard, falls er eher zurückkommen sollte und sie hier in einer vollgequalmten Bude beim Porno schauen erwischte. Für den Kleinen wäre das sicher auch nicht angenehm, falls sie ihn herunterholen müssten und alles stänke nach Rauch. Sie wollte schon etwas sagen, entschied sich dann aber dagegen. Sarah wollte Denise die Laune nicht verderben. Vielleicht sah sie das ja auch etwas zu eng. Der Junge schlief und Richard kam erst in einigen Stunden wieder. Da konnten sie sich ruhig auf
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