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INFAM - Die Nacht hat tausend Augen (German Edition)

INFAM - Die Nacht hat tausend Augen (German Edition)

Titel: INFAM - Die Nacht hat tausend Augen (German Edition)
Autoren: André Wegmann
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Zettel geschrieben. Er liegt neben dem Telefon.“ Er deutete in eine Ecke des Raums, wo ein Telefon auf einem kleinen Hocker stand. „Ich würde vorschlagen das Finanzielle regeln wir später. 15 Dollar pro Stunde waren ja in der Anzeige versprochen. Wollt ihr noch was wissen?“
„Wie ist Sid denn so drauf? Und wie kann man ihn beruhigen, wenn er weint oder schreit?“, fragte Sarah.
Richard lächelte. „Sid sieht nicht nur aus wie ein Engel, er ist auch einer. Er ist ein fröhliches Kind, das gerne lacht und das jeder schnell in sein Herz schließt. Er schreit und weint selten, und falls doch, gibt er dann schon zu verstehen, was ihm fehlt. Er ist ja auch schließlich kein kleines Baby mehr und kann bereits ganz gut sprechen. Um ihn zu beruhigen hilft Vorlesen. In seinem Kinderzimmer sind ein paar Märchenbücher. Außerdem steht Sid auf Kinderlieder und -reime.“
„Wie alt ist er jetzt genau?“, fragte Sarah.
„Er ist vor einem Monat 4 geworden.“
„Ein süßes Alter“, sagte Denise.
„Ja, das ist richtig. Die anstrengenderen Jahre mit ihm kommen erst noch.“ Richard lächelte. „So, ich muss los. Lasst die Sachen einfach stehen und macht euch noch einen Kaffee, wenn ihr wollt.“ Er stand auf. „Ach und ihr könnt natürlich Fernsehen schauen und es euch gut gehen lassen. Hauptsache ihr hört noch, wenn der Kleine sich bemerkbar macht.“
„Alles klar. Wir passen auf“, sagte Sarah.
„Dein Sohn ist bei uns in den besten Händen, Richard“, fügte Denise hinzu und lachte Richard an.
„Davon gehe ich aus.“ Richard zwinkerte Denise zu.
Flirten die beiden etwa? Kerl, du hast eine Frau und einen kleinen Sohn. Lass die Finger von meiner Freundin.
Richard ging durch das Wohnzimmer und verschwand durch die Holztür. Wenige Augenblicke später kam er wieder – eine Jacke über den Arm gelegt.
„Wo ist eigentlich das Badezimmer?“, fragte Sarah.
„Ach entschuldigt. Durch die Tür und dann gleich rechts das erste Zimmer.“
„Okay, danke. Im Laufe des Abends muss man da ja sicher schon mal hin“ sagte Sarah und lächelte.
„Klar. Dann wünsche ich euch einen ruhigen Abend. Im Notfall könnt ihr mich ja anrufen. Aber was soll schon sein?“
„Eben, wir kommen schon klar. Viel Spaß auf der Party“, sagte Denise.
„Ja, viel Spaß“, wünschte auch Sarah.
„Danke, ich hoffe ich werde ihn haben. Bis später.“ Richard schritt den Flur entlang und dann hörte Sarah die Tür zufallen und wenig später ein Auto wegfahren.
Endlich mit Denise alleine.
Das konnte jetzt noch ein richtig schöner Abend werden. Zumindest gab es weitaus unangenehmere Tätigkeiten, um sein Geld zu verdienen, als mit der heißesten Frau des Planeten Zeit auf einer luxuriösen Ledercouch zu verbringen und eventuell zwischendurch einen kleinen Goldengel zu besänftigen oder zu bespaßen.

 
    5
     
    „Ich habe Hunger“, sagte Denise und streckte sich.
„Wollen wir mal nachschauen, was im Kühlschrank ist?“
„Sieh du nach, ob du etwas Schönes für uns findest okay? Ich guck mal, ob was Cooles in der Glotze kommt.“
„Oder sollten wir nicht vielleicht zuerst mal kurz nach dem Kleinen sehen?“
„Nee, am besten lassen wir ihn schlafen. Sonst machen wir ihn nur unnötig wach. Wir kriegen schon mit, wenn was ist.“
„Na gut, stimmt auch wieder. Mach den Fernseher aber dann nicht so laut ja?“
„Nein, mache ich nicht.“
Sarah stand auf und ging Richtung Küche, dann hielt sie inne und näherte sich der Holztür, die ins Innere des Hauses führte. Sie öffnete sie und lauschte. Absolute Stille herrschte in der Dunkelheit dahinter. Sarah ließ die Tür ein Stück weit offen, um nicht zu überhören, falls der kleine Junge anfangen sollte zu weinen oder zu schreien. Sie betrat die Küche, deren Boden mit Steinfliesen ausgelegt war und die, mit ihren Küchenmöbeln und Schränken aus dunklem Holz, an eine traditionelle amerikanische Landhausküche erinnerte. Sie wirkte recht neu und war aufgeräumt und sauber. Aber auch hier war noch nicht alles fertiggestellt, dachte Sarah als ihr Blick auf die nackte Glühbirne an der Decke fiel. Sarah öffnete den Kühlschrank, der mit Lebensmitteln verschiedenster Art gefüllt war. Auf der Arbeitsfläche neben dem Kühlschrank befanden sich ein frisch aussehendes Mehrkornbrot, Margarine, Honig und eine kleine Flasche Hustensaft. Sarah trat in den Durchgang zum Wohnzimmer.
„Wie wäre es mit einem Brot?“
Denise hatte die Kommode geöffnet, über der
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