Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Indoor-Klettern

Indoor-Klettern

Titel: Indoor-Klettern
Autoren: Hrg Deutscher Alpenverein
Vom Netzwerk:
Gerät. Bei den Halbautomaten meist sehr wenig, bei den dynamischen Sicherungsgeräten – wie der Name schon sagt – je nach Situation mal mehr, mal weniger.
    Jeder Kletterer sollte sich bewusst sein, dass mit zunehmendem Seildurchlauf die Gefahr besteht, sich die Finger zu verbrennen und in der Folge das Bremsseil loszulassen. Der Fallende stürzt dann nahezu ungebremst auf den Boden! Ein Bremshandschuh aus Leder kann hier Abhilfe schaffen, hat sich aber in der Klettergemeinde nicht durchgesetzt.
    Da der aktuelle Trend in der Seilherstellung zu immer dünneren Seilen geht, ist verstärkt darauf zu achten, dass z. B. das neue Seil und das alte Sicherungsgerät zusammenpassen!

    Ungewolltes Aushängen einer Anseilschlaufe.

    So braucht ein neues 9-mm-Einfachseil, kombiniert mit einem klassischen Achter, überdurchschnittlich viel Handkraft, um einen Sturz noch sicher halten zu können.
    Dieses wie einige andere Beispiele deuten einen Trend an, der sich zukünftig noch verstärken könnte: Unfälle gehen weniger auf Materialversagen zurück, sondern auf Fehlbedienungen. Vor allem bei den halbautomatischen Sicherungsgeräten wird dem Anwender eine Sicherheit suggeriert, die sich oft durch schlampige oder fahrlässige Bedienung ins Gegenteil verkehrt.
    Dynamische Sicherungsgeräte
    Der HMS-Karabiner ist das einfachste Sicherungsgerät. Es besteht schlicht aus einem birnenförmigen verschlussgesicherten Karabiner. Die unterschiedlichen Verschlusskarabiner sind nicht gleichermaßen als HMS-Karabiner geeignet.
Gut: selbst verriegelnd und gesichert (Ball Lock)
Gut: nicht selbst verriegelnd und gesichert (Belay Master)
Brauchbar: manuelle Schrauber
Unbrauchbar: Twist Lock
    Einlegen des Seils in den HMS-Karabiner
    Der Halbmastwurf wird so eingelegt, dass das Bremsseil auf der schnapperlosen Seite des HMS-Karabiners ein- und ausläuft! Wer noch einen klassischen Twist-Lock-HMS in Verwendung hat, sollte ihn nicht weiter verwenden. Der Weg bis zum Öffnen des Karabiners ist extrem kurz! Das Seil verhängt sich, eine Viertelumdrehung reicht dann schon und der Verschluss ist offen!
    Fixierter Achter
    Lange Zeit vom DAV in der Sportkletterausbildung als das Sicherungsmittel zum Sportklettern favorisiert, tritt der Achter mittlerweile zunehmend in den Hintergrund. Eines hat allerdings immer noch Gültigkeit: Wenn mit Achter sichern, dann bitte mit fixiertem, parallel zur Sicherungsschlaufe eingehängtem Gerät!
    Warum? Es ergibt sich eine deutlich bessere Bedienung, da das Gerät nicht verkantet und das Seil in optimaler Weise läuft. Vor allem aber wird das Durchstanzen der Verschlusssicherung – die dazu nötige Kraft beträgt nur 0,8 kN! – verhindert, was einen nachhaltigen Sicherheitsgewinn bringt. Größe und Form des Achters beachten!
    DAV-TIPP
    Zum Schutz gegen Durchstanzen (siehe Seite 119 ) des Verschlusskarabiners wird der Achter per eingelegter Plastikplatte in stabiler Position an diesem Karabiner fixiert (siehe Abbildung Seite 26 ). Die Plastikplatte sollte beim Kauf eines Achters auch gleich mit erworben werden.

    Tube
    Obwohl keine wirklich neue Idee, hat es bei uns eine Weile gebraucht, um zu erkennen, dass das den Tubes zugrunde liegende »Sticht-Prinzip« die derzeit beste bekannte Möglichkeit zum Sichern beim Sportklettern bietet. Der Vorgänger des Tube war eine einfache Lochplatte, die sogenannte Stichtplatte. Während sich das Grundprinzip nicht geändert hat, ist die Architektur deutlich verbessert worden. So wurde z. B. aus der Platte eine Röhre (»Tube«). Bei korrekter Bedienung bremsen die heutigen Tubes ausreichend, und sie verschleißen die Seile kaum. Außerdem ist das Prinzip einfach zu verstehen und sind die Geräte einfach zu bedienen. Wer mit Tube sichern möchte, sollte vor allem in Kombination mit neuen, dünnen Seilen darauf achten, auch wirklich ein modernes, gut bremsendes Modell zu erwerben. Geräte wie das ATC-XP oder das Reverso 3 mit V-förmig ausgeführten Bremsseilschlitzen haben sich bewährt. Personen mit geringer Handkraft, die deutlich schwerere Partner sichern wollen, können mit den Tubes vor allem bei dünnen Seilen an ihre Grenzen kommen. Erleichterung bringt das Tragen eines Leder-Handschuhs.
    DAV-TIPP
    Tube mit Ovalkarabiner kombinieren – dann ist das Handling angenehmer. Ein weiterer Effekt der ovalen Karabinerform: Das Risiko einer Querbelastung des Karabiners ist geringer.

    Halbautomatische Sicherungsgeräte (»Halbautomaten«)
    Tests haben gezeigt, dass alle
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher