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Indoor-Klettern

Indoor-Klettern

Titel: Indoor-Klettern
Autoren: Hrg Deutscher Alpenverein
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abwechslungsreicher ist das Routenangebot, umso mehr Spaß wirst du haben und umso mehr wirst du lernen.
    Schwierigkeitsbewertung
    Kletterrouten sind nach Schwierigkeitsgraden bewertet. Je höher der Grad, desto schwieriger die Route und desto größer die sportliche Leistung. Logisch, dass sich jeder möglichst weit oben auf der Schwierigkeitsskala sehen möchte. Wenn also eine Route nicht gelingt, obwohl sie nach dem angegebenen Schwierigkeitsgrad erfahrungsgemäß hätte gelingen müssen, dann geht sie los, die Diskussion um die Zahlen, die an den Routeneinstiegen stehen. Klingt komisch? Ist aber so.

    Auch in der französischen Skala (hellgelb) wird wie bei der UIAA-Skala mit +/- noch feiner unterteilt.
    Diese und ähnliche Situationen wird jeder Kletterer im Laufe seines Kletterlebens oft erleben. Ganz einfach, weil diese Auseinandersetzung zum Klettern dazugehört. Es gibt keine messbaren Größen wie Steilheit, Griffgröße, Griffabstand o. Ä., um ein objektives Maß für das Belastungsempfinden beim Klettern zu definieren. Deshalb ist es wichtig, sich mit den Schwierigkeitsgraden vertraut zu machen. Im deutschsprachigen Raum kommen in den Kletterhallen zwei Schwierigkeitsskalen vor: Die UIAA- und die französische Skala.
    Warum werden die Zwischensicherungen – im Idealfall – nicht zum Ausruhen benutzt? Weil eine Route aus sportlicher Sicht erst als geklettert gilt, wenn sie in einem Zug im Vorstieg geklettert wurde, wobei die Zwischensicherungen ausschließlich zur Sicherung benutzt werden dürfen. Der entsprechende Begehungsstil heißt »Rotpunkt«. Wer eine »Rotpunkt«-Begehung im ersten Versuch schafft, ohne vorab Informationen über die Route eingeholt zu haben, der hat diese Route »on sight« geklettert.
    Wem das mit solchen Informationen gelingt (weil er andere Kletterer gefragt oder ihnen in der Route zugeschaut hat), der hat eine »Flash«-Begehung geschafft.
    Nicht vergessen werden darf, dass die Wand- und Witterungsverhältnisse einen erheblichen Einfluss auf das subjektive Empfinden der Schwierigkeiten haben. So hat der Fels bei kälteren Temperaturen eine bessere Haftung (»Grip«) als bei schwülen und heißen Temperaturen. Ist eine Route abgeklettert (»speckig«), dann bedeutet das oftmals auch erhöhten Krafteinsatz.

    Meistens ist die Schwierigkeitsbewertung der Routen am Einstieg angegeben.

Ausrüstung – was brauche ich?
    Klettern macht nur Spaß, wenn man der Ausrüstung vertraut. Wenn man weiß, welche Ausrüstung wofür da ist, wie sie funktioniert und was sie hält. Kein Wunder: Schließlich hängt vom korrekten Funktionieren der Kletterausrüstung das Leben ab.
    In diesem Kapitel erfährst du:
Welche Grundausrüstung du benötigst.
Was die Ausrüstung leistet.
Worauf du beim Kauf achten solltest.

    Seil
    Kletternder und Sichernder sind durch das Seil miteinander verbunden. Fällt der Kletternde, dann hält ihn der Sichernde.
    So zumindest sagt es die Theorie. In der Praxis kommen einige Faktoren dazu.
    Dynamik und Reißfestigkeit
    Damit ein Sturz zwar zuverlässig, aber nicht zu »hart« gehalten wird, sind Kletterseile nicht nur sehr reißfest (ein neues Einfachseil hält ungefähr zwei Tonnen), sondern auch – innerhalb gewisser Grenzen – elastisch. Warum Kletterseile elastisch sein müssen, kann man sich ganz leicht ausmalen: Wären sie starr, müsste der stürzende Kletterer die gesamte Fallenergie in sehr kurzer Zeit und auf eine sehr kurze Strecke aufnehmen – aua! Ein starres Seil vergrößert das Verletzungsrisiko erheblich. Dehnung an sich ist also gut, aber Vorsicht! Zu viel davon (ähnlich einem Bungee-Seil) würde die Sturzstrecke übermäßig verlängern und das Verletzungsrisiko ebenfalls erhöhen. Im Extremfall würde ein Sturz an einem sehr elastischen Seil erst am Boden enden.

    Links ein neues Seil, rechts ein abgeriebenes altes.
    Das Optimum liegt – wie so oft – in der Mitte. Wie elastisch ein Seil sein darf, regelt die europäische Norm EN 892, indem sie gewisse Elastizitätsgrenzen vorgibt. Darüber hinaus schreibt diese Sicherheitsnorm einige weitere Eigenschaften von Kletterseilen vor. Die wichtigsten Normanforderungen für Einfachseile nach EN 892 sind in der Tabelle auf Seite 13 aufgelistet.
    Seilalterung
    Kletterseile sind Kern-Mantel-Konstruktionen. Sie bestehen aus einem tragenden Kern und einem diesen Kern umhüllenden Mantel. Der Mantel schützt den Kern vor äußeren Einwirkungen wie Schmutz und Abrieb und hält ihn zusammen. Der Kern
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