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Indoor-Klettern

Indoor-Klettern

Titel: Indoor-Klettern
Autoren: Hrg Deutscher Alpenverein
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besteht aus Faserbündeln aus Polyamidgarn.
    Anfangs hat ein neues Seil eine glatte Oberfläche und den vom Hersteller angegebenen Durchmesser.
    Mit zunehmendem Gebrauchsalter wird die Oberfläche rau und pelzig, der Seildurchmesser nimmt zu. Mit einem neuen Seil lässt es sichgut sichern, denn die Reibung im Sicherungsgerät ist gering. Nachteil: Zum Halten von Stürzen und zum Ablassen des Kletterpartners braucht man mehr Haltekraft. Umgekehrt erfordern sehr alte und gebrauchte Seile zwar nur geringe Haltekräfte, aber dafür ist das Handling des Sicherungsgeräts schlecht.
    Spätestens, wenn das Handling anstrengender ist als das Klettern, sollte man von seinem Seil Abschied nehmen.
    Je nach Häufigkeit der Nutzung gibt die Tabelle unten Richtwerte für die Lebensdauer eines Kletterseils. Übrigens sollte ein Seil immer mit einer Schutzhülle im Auto transportiert werden.
    Schmelzgefahr!
    Ein Nachteil des zur Seilherstellung verwendeten Polyamidgarns ist dessen niedriger Schmelzpunkt. Zwar lässt sich ein ausgefranstes Seilende mit einem scharfen Messer und einemFeuerzeug prima »reparieren«, dafür ist die Toleranz des Polyamids gegenüber Schmelzverbrennung leider äußerst gering. Aufeinander scheuernde Seile bzw. Seile auf Reep- oder Bandmaterial sind ein absolutes NO GO! Es besteht Lebensgefahr!!!

    Vor Gebrauch
    Besitzern von neuen Seilen sei dringend geraten, diese vor dem ersten Einsatz richtig abzuwickeln! Wer das nicht tut und einfach losklettert, wird sich schnell im Kampf mit einem heillosen Seilchaos wiederfinden. Also wickle dein neues Seil vor dem ersten Einsatz ab.

    Korrektes Seilabwickeln vor dem ersten Gebrauch.
    Welches Seil ist das richtige?
    Beim Klettern in künstlichen Kletteranlagen kommen Einfachseile zum Einsatz. Zu erkennen sind sie an der Banderole am Seilende, auf der die Ziffer »1« kreisförmig eingefasst ist. Länge 60 m! Viel zu lang? Zwei Gedanken führen zu dieser Empfehlung. Zum einen bietet die derzeit höchste Kletterhalle in Deutschland 30 m hohe Routen! Hier ist ein 60-m-Seil zwingend. Außerdem ist ein 60-m-Seil auch im überwiegenden Teil der Sportklettergebiete im Freien ausreichend lang und somit getreu dem Motto »ein Seil für alles« universell einsetzbar.
    Die Seilmitte markieren
    Die Seilmitte sollte markiert sein. Die Mittelmarkierung zeigt dem Sichernden an, ob das verbleibende Restseil reicht, um den Kletterer ohne Weiteres wieder auf den Boden abzulassen. Sie soll nicht verschiebbar und möglichst dauerhaft angebracht sein (kein Klebeband). Zur eigenhändigen Markierung verwendet man die von einigen Herstellern angebotenen Seilmarkierungsstifte oder Edding 3000. Mit diesen Stiften werden chemische Beschädigungen des Seils vermieden. Für die ersten Schritte ist ein Seil mit mindestens 10 mm Seildurchmesser zu empfehlen – aus zwei Gründen: Erstens erfordert das Sichern mit dünneren Seilen einige Erfahrung. Und zweitens haben dünnere Seile eine geringere Lebensdauer. Sie sind nur fürleistungsorientierte Kletterer sinnvoll, denen es bei langen Routen am Fels auf jedes Gramm ankommt.
    Transport
    Ob am Ende eines Klettertages oder beim Umziehen zu einer anderen Route: Ein Seil sollte transportgerecht verpackt oder aufgenommen werden und zwar so, dass der Start in die nächste Route reibungslos, ohne Knoten und ohne verzwickte Verwicklungen klappt. Dazu wird das Seil einfach (oder von der Mitte her doppelt) mit offenen Schlaufen über die Hand aufgenommen (nicht: kreisförmig!). Zum Schluss wickelst du die drei verbliebenen Seilmeter um die Seilschlaufen und vollendest die »Seilpuppe«. Wichtig ist es, die Wicklungen ordentlich stramm zu ziehen, damit die Konstruktion nicht gleich wieder auseinanderfällt.
    Praktisch – ein Seilsack
    Eine gute Alternative zum Seilaufnehmen bietet der Seilsack. Aus mehreren Gründen sei die Anschaffung empfohlen:
Das Seil ist – ohne langes Herumfummeln – zu jeder Zeit einsatzbereit.
Kein lästiges Aufnehmen des Seils.
Der Seilsack schützt das Seil vor Verschmutzung und erhöht somit die Lebensdauer. Schmutzpartikel im Seil haben nämlich die unangenehme Eigenschaft, im Kern zu scheuern und den Alterungsprozess erheblich zu beschleunigen.
Zu guter Letzt gilt: Wer das freie Seilende während des Kletterns und Sicherns an der am Seilsack dafür vorgesehenen Schlaufe festknotet, ist vor Ablassunfällen über das Seilende hinaus gefeit!
    Was macht einen guten Seilsack aus?
Der Seilsack sollte in gepacktem Zustand mit ein
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