Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
in neuen Abenteuern

in neuen Abenteuern

Titel: in neuen Abenteuern
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
waren dann auf den kleinen Feldweg eingebogen. Gerade bei Sonnenaufgang erreichten sie die Schule. Nach der langen Wanderung fühlten sie sich müde und zerschlagen.
    Sie wussten kaum, wie ihnen geschah: Plötzlich standen sie in Frau Theobalds Zimmer, bekamen heiße Schokolade und ein großes Stück Kuchen. Dazwischen mussten sie kurz berichten, wie es ihnen ergangen war.
    Dann nahm die Direktorin die beiden Mädchen an der Hand, brachte sie hinüber zur Krankenstation, weckte die Hausmutter und bat sie, die Mädchen für ein paar Stunden in ein ruhiges Zimmer zu legen, damit sie den Schlaf nachholen konnten.
    „Aber Frau Theobald“, wandte Carlotta ein, die jetzt gar keine Lust zum Schlafen hatte, „Frau Theobald ...“
    Doch niemand beachtete ihren Einwand. Kurze Zeit später lagen die beiden Mädchen in weichen, warmen Betten und schliefen fest.
    „Wenn ich sie in ihren Schlafsaal hätte gehen lassen, dann wären sie nie zur Ruhe gekommen. Sie hätten nur geschwatzt bis zum Wecken!“, meinte Frau Theobald. Dann wandte sie sich an die Zwillinge: „Und ihr geht jetzt auch ins Bett. Eine Weile könnt ihr noch schlafen. Später werden wir über alles reden. Die ganze Sache kommt mir wie ein Traum vor.“
    Aber es war kein Traum! Nach dem Aufstehen wurde alles durchgesprochen.
    Frau Theobald entschied, dass die Polizei doch benachrichtigt werden sollte; nur musste das ganze Abenteuer so geheim wie möglich gehalten werden.
    Carlotta hatte das Vergnügen, ihre Geschichte den staunenden Polizeibeamten zu erzählen.
    Helene wurde auch befragt – nur wurde sie natürlich von niemandem bewundert. Als sie vernommen werden sollte, bekam sie schreckliche Angst. Bis jetzt hatte sie sich immer mit allerlei Lügen und Schwindeleien durchgeschlagen – aber jetzt musste sie einmal die Wahrheit sagen – und die Wahrheit war sehr unangenehm!
    „Ich will nach Hause“, schluchzte sie. „Frau Theobald, ich bin krank. Lassen Sie mich doch heimfahren!“
    „Nein“, sagte die Direktorin mit strenger Stimme. „Du willst immer vor allen Schwierigkeiten davonlaufen, Helene! Du bist durch deine dauernde Schnüffelei in diese Sache hineingeraten – und deshalb wirst du hier bleiben. Du kannst die Schule nur verlassen, wenn du deinen Eltern erzählst, was du alles angestellt hast, und wenn du sie bittest, dich von der Schule zu nehmen. Hoffentlich wird es dir eine Lehre sein. Natürlich kannst du nach den Ferien nicht mehr nach Lindenhof zurückkehren. Die Mädchen werden dich nur verachten und links liegen lassen. Aber die nächsten zwei Wochen bleibst du noch hier. Du brauchst eine solche Strafe, damit du lernst, was du lernen musst, um ein anständiger Mensch zu werden.“
    Auch Sadies Mutter wurde über die versuchte Entführung unterrichtet. In großer Aufregung kam sie nach Lindenhof. Sie wollte Sadie sofort von der Schule nehmen, aber Frau Theobald überredete sie, das Mädchen noch die zwei Wochen bis zum Ende des Schuljahres in der Klasse zu lassen.
    „Sie können versichert sein, dass solch ein Zwischenfall nicht mehr vorkommt“, sagte sie. „Wenn Sie wollen, kann Sadie natürlich auch gleich gehen – aber das würde ich Ihnen wirklich nicht raten. Lassen Sie sie noch bis zu den Ferien hier! Vielleicht nehmen Sie dann Sadie mit zurück nach Amerika. Darf ich aufrichtig zu Ihnen sein, Frau Greene? Sadie ist zu erwachsen für Lindenhof und die zweite Klasse. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich sie noch ein paar Monate hier behalten dürfte, damit ich sie an ein geordnetes Internatsleben gewöhnen und zu einer fleißigen Schülerin machen könnte. Aber wahrscheinlich ist es gar nicht Ihr Wunsch, dass Sadie eine ganz normale, unauffällige Schülerin wird.“
    Frau Theobald hatte recht. Frau Greene war sehr auf Äußerlichkeiten bedacht. Alles andere interessierte sie nicht. Sie schaute sich die Schülerinnen von Lindenhof an – es waren junge, sportliche Mädchen, einige mit Zöpfen, andere mit kurz geschnittenen Haaren, einige hübsch, andere weniger hübsch.
    „Nun“, sagte sie, „seien Sie mir bitte nicht böse, Frau Theobald – aber ich möchte nicht, dass meine Sadie wie diese Mädchen wird. Meine Sadie ist außergewöhnlich hübsch und sie ist zudem sehr reizvoll. Diese Mädchen hier würde ich niemals besonders reizvoll nennen, oder würden Sie es?“
    „Nein, das würde ich sicher nicht“, sagte Frau Theobald lächelnd. „Wir lehren sie auch nicht, ,reizvoll` zu werden. Wir wollen, dass sie sich zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher