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in neuen Abenteuern

in neuen Abenteuern

Titel: in neuen Abenteuern
Autoren: Enid Blyton
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die ganze Sache für uns behalten. Ich habe ein Pferd draußen, es gehört einem Bauern in der Nähe der Schule. Ich habe es mir genommen, um schnell herzukommen. Glaubst du, du könntest hinter mir aufsitzen und mit mir zurückreiten?“
    „Das kann ich sicher nicht.“
    „Nun – dann musst du es halt versuchen“, sagte Carlotta ungeduldig. „Du kannst deine Arme um mich schlingen und dich an mir festhalten. Komm jetzt.“
    Die beiden Mädchen verabschiedeten sich und verließen den Wohnwagen. Draußen stand Hannes mit dem Pferd. Carlotta sprang hinauf und wandte sich dann an den Mann.
    „Vielen Dank für alles“, sagte sie. „Das werde ich dir nie vergessen. Du schweigst doch über die ganze Sache, nicht wahr?“
    „Das ist doch selbstverständlich“, erwiderte der Mann. „Darauf kannst du dich fest verlassen. Besuche uns mal wieder, Carlotta. Ich finde ja immer, dass du in dieser Schule deine Zeit vergeudest – du solltest wieder im Zirkus leben und mit Pferden umgehen. Das wäre genau das Richtige für dich.“
    „Nun ja“, sagte Carlotta. „Manchmal gehen die Dinge anders, als man möchte. Sadie, was machst du eigentlich? Du kannst doch hoffentlich auf das Pferd klettern?“
    „Unmöglich“, schimpfte Sadie. „Das Pferd ist viel zu groß!“
    Hannes hob sie hoch und mit einem Schwung saß das überraschte Mädchen hinter Carlotta. Sie klammerte sich mit aller Kraft an ihr fest. Das Pferd begann zu galoppieren. Carlotta ließ es über das hölzerne Gatter springen. Leichtfüßig erhob es sich und kam sanft auf der anderen Seite wieder herunter. Sadie stieß einen Schrei aus. Sie hatte schreckliche Angst bekommen und wäre beinahe heruntergefallen.
    „Lass mich runter“, schrie sie, „lass mich sofort runter, Carlotta!“
    Aber Carlotta ließ sich nicht beirren. Sie galoppierte durch die sternklare Nacht, während die arme Sadie auf und ab und ab und auf rumpelte.
    „Oh – au“, jammerte die arme Sadie. „Sag sofort dem Pferd, es soll aufhören, mich so zu stoßen! Carlotta, hörst du mich?“
    „Du stößt das Pferd“, erwiderte Carlotta lachend. „Halt dich nur schön fest – wir müssen noch ein gutes Stück reiten!“
    Aber Sadie konnte es nicht mehr aushalten. Als sie etwa die Hälfte des Weges zurückgelegt hatten, lockerte sie einfach ihren Griff und ließ sich vom Pferd fallen. Mit einem heftigen Ruck fiel sie zu Boden. Sie stieß einen Schrei aus und Carlotta hielt sofort an.
    „Sadie! Bist du verletzt? Warum in aller Welt hast du das nur getan?“
    „Ich muss lauter blaue Flecken haben“, jammerte Sadie. „Ich kann einfach nicht mehr sitzen. Auf diesem Pferd reite ich nicht einen Schritt weiter. Lieber laufe ich zurück.“
    „Ach, bist du eine empfindliche Puppe“, sagte Carlotta und sprang vom Pferd. Sie setzte sich neben Sadie auf den Boden und schaute nach, ob sie sich verletzt hatte. Aber Sadie hatte sich nichts weiter getan. „Wir werden Jahre brauchen, wenn wir zu Fuß gehen. Vor dem Morgen kommen wir nicht an!“
    „Was wohl die anderen jetzt denken?“, fragte Sadie, während sie neben Carlotta herhinkte. „Die machen sich sicher schreckliche Sorgen um uns!“
    Die Mädchen machten sich wirklich große Sorgen. Die Zwillinge, Elli und Helene waren nach Lindenhof zurückgekehrt und hatten ihre Mitschülerinnen aufgeweckt. Dann hatten sich alle zusammengesetzt und die Ereignisse der Nacht immer wieder besprochen. Sie fragten sich, ob sie Frau Theobald informieren sollten oder nicht. Hilda hatte zuletzt entschieden: „Die Direktorin muss es wissen!“ Carlotta und Sadie waren schon mehrere Stunden weg – wer konnte sagen, ob ihnen nicht etwas Furchtbares zugestoßen war?
    „Es dämmert schon!“, sagte Hanni und schaute zum Fenster, durch das ein blasses silbriges Licht hereinfloss. „In einer halben Stunde geht die Sonne auf. Wir müssen jetzt wirklich Frau Theobald benachrichtigen. Wir dürfen einfach nicht länger warten.“
    Die Zwillinge sollten Frau Theobald aufwecken und ihr alles erzählen. Die Direktorin lauschte entsetzt der seltsamen Geschichte. Sie hatte gerade die Hand zum Telefon ausgestreckt, um die Polizei zu benachrichtigen, als Hanni laut aufschrie.
    „Schauen Sie, schauen Sie, Frau Theobald! Da kommt Carlotta – und Sadie ist bei ihr! Sie hat es geschafft. Tapfere Carlotta!“
    Und dann sah auch die Direktorin die beiden Mädchen. Carlotta schritt energisch voraus und Sadie folgte ihr hinkend. Sie hatten das Pferd zurückgebracht und
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