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In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition)

In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition)

Titel: In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition)
Autoren: Volker Ferkau
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war als Beobachter dabei. 2008 hatte man ihm zugesetzt, als man annahm, er sei bei der illegalen Ausbildung von lybischen Sicherheitskräften beteiligt gewesen, wofür einige SEK-Mitglieder 15.000 Euro kassiert hatten. Doch Arkam hatte eine reine Weste. Zumindest hatte er das glaubhaft gemacht.
    Will Prenker zögerte keine Sekunde und erzählte alles, was er wusste.
    Pete schüttelte mitleidig den Kopf. »Mensch, Alter ...« Das Gesicht des Alten schien nur aus der übergroßen Nase zu bestehen, dahinter winzige Augen mit viel zu dichten Brauen und ein schmaler Mund, aber die Nase, liebe Güte, ähnelte einer alten Kartoffel, die ein missvergnügter Künstler einer einigermaßen gelungenen Statue ins Gesicht geschoben hatte. Warzig, knorrig und von zu viel Alkohol zerfressen. Pete war kein Kind von Traurigkeit, aber er hatte stets gewusst, wo seine Grenzen waren, im Gegenteil zu Will Prenker.
    » Tja, Pete, so ist das mit den alten Haudegen. Einmal Mist gebaut und du darfst für drei Euro fünfzig in die Mündung einer AK-74 gucken. Und glaub mir, ich hätte mich um Haaresbreite eingeschissen.«
    » Wärst nicht der erste und nicht der letzte, Alter.«
    » Kriegt ihr Skandischow dran?«
    » Darf ich nix zu sagen, weißt du doch. Stimmt aber, den Frauenarzt haben wir auf der Liste.«
    » Und was ist mit mir?«
    » Ahnst du was?«
    » He?«
    » Wir sind Skandischow auf die Schliche gekommen, weil wir dich im Visier haben. Sagt dir der Name Markus Siebert etwas, auch genannt Ice?«
    Prenker erstarrte. Von Ice hatte er seit einem Jahr nichts mehr gehört. No info, no money!
    »Brauchst nix zu sagen. Klar kennst du ihn, Will. Hast ja genug Kohle von ihm bekommen. Ice ist verschwunden, aber wir werden ihn bald haben. Er hat tausende Leute übers Internet abgezogen. Und du, mein alter Kumpel, hast mit ihm zusammen gearbeitet. Da kannst du tausendmal Informant für unseren Laden sein, du solltest dir überlegen, was du in deinen nächsten Bericht schreibst.«
    » Ich habe mit Siebert seit einem Jahr keinen Kontakt mehr.«
    » Wissen wir alles. Aber es könnte ja sein, dass er dir eine Kontaktadresse gegeben hat, etwas, von dem wir nix wissen.« Petes Nase glühte.
    » Dann würde ich es dir sagen.«
    » Hast noch nicht vergessen, dass ich dir vor zehn Jahren den Arsch gerettet habe, oder? Und heute schon wieder. Bin irgendwie dein Schutzengel, Will. Und das bleibe ich gerne, es sei denn, du belügst mich. Dann rupfe ich dir den Schwanz höchstpersönlich aus dem Bauch.«
    Prenker würde Peter ‚Pete’ Arkam niemals belügen. Dann konnte er genauso gut versuchen, den Teufel hinters Licht zu führen.
    »Wenn du was von Ice hörst, meldest du dich, okay?«
    » Warum, um alles in der Welt, findet ihr ihn nicht?«
    » Wie glauben, er hat sich neue Papiere zugelegt und Deutschland schon vor einer Weile verlassen. Aber irgendwie kribbelt mich da was und ich vermute, er wird sich bald bei dir melden.«
    » Kribbeln?«
    » Ist nur so ein Gefühl.«
    Nur so ein Gefühl gab es bei Peter ‚Pete’ Arkam nicht, wusste Prenker, und er fing an zu frieren. »Ich brauche Infos, Pete. Ich bin Informant und stehe sowieso ganz schön zwischen den Fronten. Ich wäre nicht der erste Schnüffler, der dabei dran glauben muss.«
    » Dieselius und Landorf, die du jahrelang geschmiert hast, haben wir vor einem Jahr nach Hause geschickt. Im Gegensatz zu dir ohne Berentung, mein Freund. Bist für uns ein Schnüffler, auch wenn’s hart klingt, und einem Schnüffler verkaufen wir keine streng geheimen Informationen, ist doch klar, oder?«
    » Na klar ist das klar«, nickte Prenker wie eine Aufziehpuppe.
    » Okay, Alter. Dann mach dich locker. In drei Jahren geh ich in Rente. Dann guckt dir keiner mehr auf die Finger. Aber bis dahin bescheiß mich nicht.«
    » Würde ich niemals tun.«
    » Ich auch nicht!« Er lachte ein kerniges Männerlachen, das Prenker eine Gänsehaut machte. Arkam sah aus wie ein schwarzer Klotz, und wehe dem, der das Gerechtigkeitsempfinden dieses Mannes störte. Und er hatte ihm heute zum zweiten Mal das Leben gerettet. Einen besseren Grund, diesem Mann zu vertrauen, gab es nicht.
    Will Prenker verließ den Ort des Geschehens und war gespannt, ob Petes Gefühl sich bewahrheitete.

8
     
    Vincent erwachte, als es dunkel war. Er hatte Hunger, und vor allen Dingen hatte er Durst. Als hätte Eva nur darauf gewartet, kam sie ins Schlafzimmer und flößte ihm Tee ein. Dankbar sah er sie an, während sich seine Gedanken
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