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In jenem Sommer in Spanien

In jenem Sommer in Spanien

Titel: In jenem Sommer in Spanien
Autoren: CATHY WILLIAMS
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Riesenhandtasche nach ihrem Portemonnaie, in das sie den Zeitungsausschnitt gesteckt hatte.
    Gabriel beobachtete sie mit gemischten Gefühlen. Schließlich reichte sie ihm ein Stück Papier.
    Er brauchte einen Moment, bis er Cristobel erkannte, die ihn ansah, als seien sie ein Liebespaar. Er hatte zu dem Zeitpunkt überhaupt keinen Sensationsreporter bemerkt, erinnerte sich nur noch, dass er ungeduldig darauf gewartet hatte, dass Cristobel sich endlich von ihm verabschiedete. Unglücklicherweise ließ der Schnappschuss das nicht erkennen. Aber natürlich nicht, er war ja auch absichtlich so aufgenommen worden, dass man eine schöne Geschichte daraus machen konnte, die jeder Grundlage entbehrte.
    Langsam wandte Gabriel den Blick vom Zeitungsausschnitt, zerknüllte ihn und warf ihn auf den Tisch. Dann schob er die Hände in die Taschen und sah Alex unschlüssig an.
    Da er nichts sagte, ergriff sie erneut das Wort. „Nachdem du während unseres Urlaubs in Spanien abgereist warst, ist Cristobel zu mir auf die Insel gekommen, um mir mitzuteilen, dass sie dich zurückerobern würde. Aber ich wollte ihr nicht glauben … Doch jetzt …“ Sie hatte schon Kopfschmerzen, weil sie sich so anstrengen musste, um nicht in Tränen auszubrechen. „Du wolltest mich nur wegen Luke heiraten, und sobald ich Ja gesagt habe, nimmst du deine … deine …“ Ihre Stimme bebte, und weil sie Gabriel nicht ansehen wollte, blickte sie auf den zerknüllten Zeitungsausschnitt auf dem Tisch. „Hättest du mir jemals erzählt, dass du Cristobel in New York getroffen hast, wenn sie nicht so freundlich gewesen wäre, mir selbst das Beweisstück unter der Tür durchzuschieben?“
    „Da gibt’s nichts zu erzählen.“
    „Für dich ist das vielleicht nichts.“
    „Ich bin es nicht gewohnt, mich zu rechtfertigen. Nun, zumindest musste ich es bisher nicht …“
    „Ich kann nicht mit einem Mann verheiratet sein, der sich mir gegenüber in keinster Weise zur Rechenschaft verpflichtet fühlt. Ich weiß, dass es für dich das Wichtigste ist, den Schein zu wahren. Aber was glaubst du wohl, wie ich mich fühle, wenn du genau da weitermachst, wo du mit deiner Exverlobten aufgehört hast?“ Sie musste tief durchatmen, um weitersprechen zu können. „Angeblich würdet ihr das in Spanien so halten, hat Cristobel gesagt. Aber ich glaube eher, es ist einfach deine Art, mit der Situation umzugehen. Erst heiraten, weil du ein übertriebenes Pflichtgefühl hast, aber dann wieder mit deiner Exverlobten ins Bett gehen.“
    „Sie muss das alles geplant haben …“
    „Ist das alles, was du dazu zu sagen hast, Gabriel?“ Alex spürte, dass sie die Tränen nicht länger zurückhalten konnte. Sicher würde er sein Verhältnis zu Cristobel auch während ihrer Ehe fortsetzen. Es war völlig illusorisch, dass sich Gabriel am Ende doch in sie, Alex, verliebte. Wenn sie ihn heiratete, würde sie lediglich einen Vertrag eingehen, der sie finanziell absicherte, aber das war’s dann auch.
    „Nein.“
    „Nein, was? Warum kannst du es nicht wenigstens zugeben?“
    „Es fällt mir nicht leicht, über meine Gefühle zu sprechen. Ich bin nie jemand gewesen, der sein Herz auf der Zunge trägt.“
    „Okay.“ Niedergeschlagen wandte sich Alex ab und ging zum Fenster, nur weg von ihm.
    „Nein, es ist nicht okay.“ Gabriel fuhr sich durchs Haar und wusste nicht, was er tun sollte. Alex schaute ihn nicht einmal mehr an. Sie starrte aus dem Fenster, und er konnte ihr keinen Vorwurf daraus machen. Wie hätte er wohl reagiert, hätte man ihm so ein Foto mit ihr und irgendeinem Kerl unter die Nase gehalten? Er wäre auch einfach nur sprachlos gewesen. Und zutiefst verletzt. Kein Wunder, dass Alex es nicht ertragen konnte, ihn anzusehen.
    „Ich …“, begann er zögerlich. Unzufrieden mit sich selbst, schüttelte er schließlich den Kopf, ging zu Alex und ignorierte, wie sie zurückzuckte, als er sie zu sich umdrehte. „Ich hatte keine Ahnung, dass Cristobel in New York war. Sie hat mich auf dem Handy angerufen und behauptet, dass sie nur noch einmal mit mir reden wollte und ich ihr zumindest ein Gespräch schuldete. Also habe ich schließlich zugestimmt, sie zum Essen einzuladen.“
    „Ja, wie sehr du gezögert hast, konnte ich an dem Schnappschuss von euch beiden erkennen.“
    Gabriel stand jetzt so nah bei Alex, dass er ihren speziellen Duft wahrnahm und das zarte Aroma ihres Shampoos riechen konnte.
    „Egal, was du in diesem Foto sehen magst“, murmelte er, „du
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