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In einer kalten Nacht: Roman (German Edition)

In einer kalten Nacht: Roman (German Edition)

Titel: In einer kalten Nacht: Roman (German Edition)
Autoren: Caro Ramsay
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aufging und die Schwester mit einem riesigen Blumenstrauß in so grellen Farben hereinkam, dass es schmerzte, ihn anzusehen.
    »Wo soll ich die Blumen hinstellen?«, fragte die Schwester freundlich.
    Costello griff nach der kleinen weißen Karte. Mit besten Wünschen für eine rasche Genesung, Vik.
    »Dort, wo ich sie nicht sehen kann«, murmelte sie.
    Als die Schwester hinausging, kam Quinn herein, gefolgt von Anderson, Batten und O’Hare.
    »O Gott, entweder werde ich geplündert, verhaftet oder analysiert. Oder ich bin schon tot, und dies ist ein Albtraum.«
    »Mir scheint, Ihnen geht es besser«, sagte Quinn. »Nur für den Fall, dass Sie nicht genug Weintrauben und Energiedrinks haben, bringen wir Ihnen noch welche.«
    »Und ich habe Ihnen eine Thermosflasche mit schwarzem Tee und ein paar Müsliriegel mitgebracht«, fügte O’Hare hinzu.
    »Essen. Was für eine wunderbare Idee. Könnte mir vielleicht jemand erklären, warum mein Kopf so wehtut? Ich kann mich an nichts erinnern.«
    »Das ist eine lange Geschichte«, meinte O’Hare. »Aber am besten erfahren Sie die häppchenweise. Hauptsache ist, Sie sehen schlimmer aus, als Sie eigentlich verletzt sind. Alles wird verheilen. Wäre es anders, hätten wir die Blumen für Ihre Beerdigung aufgehoben.«
    »Danke, Prof. Ich bin gerührt, wie viel Sorgen Sie sich um mich machen.«
    »Wir haben uns alle Sorgen gemacht, Sie dumme Kuh«, knurrte Anderson. »Glücklicherweise haben Sie einen Dickschädel ohne Hirnmasse, die Schaden nehmen könnte.«
    Quinn zog sich einen Stuhl heran. »Erinnern Sie sich überhaupt noch an irgendetwas, das in der Nacht passiert ist, Costello?«, fragte sie.
    »Ich war zum Teich in Strathearn unterwegs, zusammen mit John. Er hat sich zum Rauchen hingesetzt.«
    »Richtig. Er hat sich zum Rauchen hingesetzt. Er hat einen leichten Herzinfarkt bekommen und wurde bewusstlos. Hat dabei allerdings die Zigarette festgehalten.«
    »Typisch John. Ich habe ihn gerufen, aber er hat nicht geantwortet. Ich hätte umkehren sollen … Wie geht es ihm?«
    »Besser als Ihnen. Erinnern Sie sich, ihn allein gelassen zu haben? Erinnern Sie sich, wie Sie aufs Eis gekommen sind?«
    »Ich war auf dem Eis?«
    »Ja. Das Wie und Warum heben wir uns für ein anderes Mal auf. Sie waren auf dem Eis und unter dem Eis, Costello. Browne ist reingesprungen und hat Sie festgehalten, konnte wegen des Eises jedoch nicht wieder zum Ufer zurück, also ist Anderson Ihnen beiden gefolgt.«
    Costello blinzelte Anderson an. »Ehrlich?«
    Anderson schaute dümmlich drein. »Ich bin dann bei Ihnen beiden im Wasser gelandet. Aber die Kavallerie kam und hat uns alle rausgezogen.«
    »Browne hat in der Schule wahrscheinlich ihren Rettungsschwimmerschein geschafft«, sagte Quinn.
    »Und ich habe geglaubt, sie würde mit dem Stress nicht fertigwerden, wenn es hart auf hart kommt. Das zeigt mal wieder, aus welchem Stoff Menschen gemacht sind.«
    Batten sagte: »Armer kleiner Colin. Also, er lag lang ausgestreckt auf dem gefrorenen Ufer, den Kopf auf den üppigen Busen unserer wohl ausgestatteten DC Browne gebettet, und er kann sich an nichts erinnern.«
    O’Hare räusperte sich. Quinn bemerkte den Wink mit dem Zaunpfahl und stand auf.
    »Mick, Sie und ich, wir sollten uns mal wieder zum Revier aufmachen. Costello, ich überlasse Sie Colin und dem Prof.« Sie legte Costello die Hand auf die Schulter.
    Costello schoss durch den Kopf, dass die DCI sie gerade zum ersten Mal berührt hatte, wenn man von dem formellen Handschlag bei ihrer ersten Begegnung absah.
    »Sie werden wieder ganz gesund, Costello«, versicherte Quinn ihr.
    Als sie mit Batten gegangen war, sagte Costello: »Ich bin nicht zu krank, um nicht zu bemerken, dass Sie mir etwas erklären wollen. Etwas, das mir nicht gefallen wird, oder?«
    O’Hare zog den Stuhl näher an Costellos Bett. »Der Gärtner der Kennedys, Anthony Abbott, hat gesehen, wie Sie auf dem Eis angegriffen wurden …«
    »Angegriffen? Von wem?«
    O’Hare hob beschwichtigend die Hand. »Das kommt später. Abbott kam auf das Eis, als es gerade zu brechen begann, und riss Ihren Angreifer von Ihnen fort. Dann sind beide im Eis eingebrochen.«
    Costello lehnte sich zurück und sah an die Decke. »Unter Wasser habe ich ein Gesicht gesehen. Ich dachte, das sei ich selbst. War er das? Aber warum wollte er mich retten? Das verstehe ich nicht.«
    O’Hare zog ein zerknittertes Polaroidbild aus der Innentasche. »Erinnern Sie sich daran – die Familie Costello am
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