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In dieser Straße wohnt die Angst

In dieser Straße wohnt die Angst

Titel: In dieser Straße wohnt die Angst
Autoren: Jason Dark
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Bill!«
    »Was… was soll ich damit?«
    Ich war es leid und drückte Bill mein Kruzifix in die Hand. Es sah so aus, als ob er es zu Boden werfen wollte, ich aber war schneller und schloß seine Finger zur Faust.
    Ein Stromstoß schien durch den Körper des Reporters zu rasen. Er richtete sich auf, sein Mund verzerrte sich, es mußten schreckliche Sekunden für ihn sein, und ich wartete voller Bangen ab. Dann war alles vorbei. Plötzlich entspannte sich Bill Conolly, und ein seufzender Atemzug drang über seine Lippen, wobei er zusätzlich noch den Kopf schüttelte.
    Er hatte es überwunden!
    Ich nahm ihm das Kreuz wieder weg. »Wie fühlst du dich?« fragte ich ihn.
    »So seltsam.« Bill gab mir zwar die Antwort, seinem Gesichtsausdruck entnahm ich allerdings, daß er nicht so recht bei der Sache war. Er schaute dabei ins Leere.
    »Hast du noch immer Angst?«
    Bill runzelte die Stirn. Auch seine Augenbrauen bewegten sich dabei und wuchsen fast zusammen. »Angst?« wiederholte er.
    »Ja, Angst.«
    Er lächelte. »Ich spüre so ein seltsames Gefühl. Ob es aber Angst ist, kann ich nicht sagen.«
    »Dann komm.« Ich legte meinem Freund die Hand auf die Schulter. »Laß uns durch den Ort gehen. Wir werden schon sehen, was geschieht.«
    »Sicher.«
    Es war kein leichter Entschluß, zu dem ich uns überredet hatte, aber was blieben uns für Alternativen?
    Keine, wir mußten hindurch, und wir würden hindurchgehen. Diese Stadt war nicht normal, hier war nichts normal, weder die violette Sonne, noch die alten, irgendwie geduckt dastehenden Häuser.
    Doch was war in meinem Job schon normal? Nichts, rein gar nichts. Wir erlebten die schlimmsten und gefährlichsten Fälle, wurden mit Dämonen konfrontiert und mit Wesen, die in anderen Dimensionen und anderen Zeiten lebten.
    Bisher hatten wir es noch immer geschafft.
    Hier auch?
    Das war die Frage. Eine Antwort würden wir finden, und wir betraten die Straße, in der die Angst wohnte…
    ***
    Suko raste wie ein Irrer!
    Er fuhr gern schnell, es machte ihm Freude, im Sattel seiner Maschine zu sitzen, und er wartete immer darauf, die Harley ausfahren zu können. Oft gelang ihm dies nicht, weil der Verkehr es nicht zuließ, denn trotz der scharfen Fahrweise war der Chinese ein Mann, der sich an die Verkehrsregeln hielt. An diesem Tag allerdings machte er eine Ausnahme. Es ging um das Leben von Freunden, und er wollte retten, was noch zu retten war.
    Glücklicherweise kam ihm dabei zugute, daß nicht soviel Verkehr herrschte. So konnte er aufdrehen, ohne die anderen zu gefährden. Wie ein Schatten huschte er an die Wagen heran, überholte LKW's, auch Personenkraftwagen fuhren dicht an den linken Straßenrand, wenn ihre Fahrer Suko im Spiegel auftauchen sahen.
    Der Chinese verschmolz fast mit seiner Harley. Er lag geduckt auf der Maschine, bot dem Wind so wenig Widerstand wie möglich, und sein roter Helm leuchtete wie ein über die Straße huschender Feuerstrahl. Es machte sich bezahlt, daß Suko seine Maschine immer sorgfältig pflegte. Die Harley dankte es ihm. Sie reagierte ausgezeichnet, ihr Motor lief ruhig, da war kein Stottern oder Spotzen zu hören, sondern ein satter, dröhnender Sound, der wie Musik in den Ohren des Inspektors klang.
    Die Sorge um seine Freunde trieb ihn voran. Selbst Suko fiel es schwer, sich zu konzentrieren, denn er mußte immer wieder daran denken, was ihm Sir James gesagt hatte.
    John Sinclair und Bill Conolly sind tot!
    Die Ärzte hatten den Tod festgestellt, und eigentlich gab es keinen Zweifel an ihrem Urteil, wenn da nicht die Sache passiert wäre, die Suko aufmerksam gemacht hätte.
    Die angeblichen Leichen waren plötzlich verschwunden!
    Ein Phänomen, fürwahr, und gerade dieses Phänomen gab dem Chinesen Hoffnung.
    Wenn irgendeine unbekannte Magie sich dafür verantwortlich zeigte, dann mußte diese Magie oder diejenigen, die hinter ihr standen, ein Ziel gehabt haben. Dieses Ziel, so rechnete Suko, konnte einfach nur die andere fremde Dimension sein.
    Eine andere Lösung gab es für ihn nicht. Er würde alles daransetzen, um die Dimension zu finden, falls es zutraf, was er annahm. Die Maschine schien nur so über die Straße zu fliegen. Suko schaffte die Entfernung wirklich in einer Rekordzeit und atmete auf, als er durch sein Sichtvisier das Straßenschild mit dem Namen Sheerness erkannte. Sein Ziel!
    Die Stadt war nicht sehr groß, allerdings lagen zur Küste hin zahlreiche Ferienhäuser, die meist von sonnenhungrigen Londonern am Wochenende
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