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In der Bucht der Liebe

In der Bucht der Liebe

Titel: In der Bucht der Liebe
Autoren: Helen Bianchin
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an diesem Mann? Wahrscheinlich waren es seine vielen guten Eigenschaften. Er strahlte Ruhe, Überlegenheit, Kraft und Stärke aus, wirkte ungemein selbstsicher, zuweilen sogar arrogant, zugleich strahlte er aber auch etwas Sinnliches, Erotisches aus, dem man sich als Frau schwer entziehen konnte.
    Die Frauen bewunderten ihn und himmelten ihn an, während die Männer ihn achteten und respektierten.
    Und ich trage seinen Ring, bin seine Bettgefährtin, bei öffentlichen Auftritten die Frau an seiner Seite – und ich liebe ihn heiß und innig, gestand Taylor sich nun ein, obwohl ich mich lange dagegen gewehrt habe, mein Herz zu verlieren.
    Und er? Natürlich hatte er sie gern, das spürte sie deutlich. Aber er liebte sie nicht. Sie gab allerdings die Hoffnung nicht auf, dass er vielleicht eines Tages doch mehr für sie empfand.
    Am späten Nachmittag kam ein kühler Wind auf. Der australische Winter hatte sich offenbar noch nicht ganz verabschiedet. Taylor drehte sich um – und entdeckte ein bekanntes Gesicht, das sie niemals mehr hatte sehen wollen. Sie stand wie hypnotisiert da und glaubte zu ersticken.
    Obwohl zwei Jahre vergangen waren, hatte sich ihr dieses Gesicht für immer eingeprägt. Nie würde sie den Mann vergessen, der sie so brutal überfallen hatte. Das Schlimmste war, er hatte sie auch erkannt und blickte sie spöttisch an.
    „Taylor?“ Dantes Stimme riss sie aus der Erstarrung. Ihm fiel auf, wie blass sie plötzlich war. „Was ist los?“
    Die Kehle war ihr wie zugeschnürt, sie brachte kein Wort heraus.
    „Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.“ Er ließ den Blick suchend umherschweifen, konnte aber nichts Verdächtiges entdecken. Doch dann kniff er die Augen zusammen und betrachtete die Umstehenden genauer. Die meisten davon wirkten harmlos, nur einer kam ihm verdächtig vor.
    „Ist er derjenige?“, fragte er sanft.
    „Der in der braunen Jacke“, erwiderte sie so leise, dass er es kaum verstehen konnte.
    „Okay, kümmere dich um Ben.“
    Verblüfft nahm sie den Jungen, der sie ängstlich ansah, an die Hand.
    „Komm, wir schauen uns die Kängurus noch einmal an“, versuchte sie ihn abzulenken.
    „Wohin geht Dante?“
    „Er muss etwas erledigen und kommt gleich nach.“
    Es dauerte tatsächlich nicht lange, bis Dante sich wieder zu ihnen gesellte. Er sagte nichts, streichelte ihr nur kurz die Wange, ehe er sich Ben auf die Schultern hob. Dann gingen sie zurück zum Auto.
    Da Anna sonntags ihren freien Tag hatte, fuhren sie nach Double Bay und aßen in einem kinderfreundlichen Restaurant zu Abend.
    Erst viel später, als Ben eingeschlafen war, fragte Taylor: „Hast du ihn noch eingeholt?“ Wen sie meinte, brauchte sie Dante nicht zu erklären.
    Bei dem Gedanken an den Mann, der Taylor überfallen hatte, blitzte es in seinen Augen zornig auf. „Oh ja. Glaubst du etwa, ich hätte ihn entkommen lassen?“ Mit wenigen Worten berichtete er, dass er dem Mann gedroht hätte, dafür zu sorgen, dass er verurteilt würde, falls er Taylor jemals wieder in irgendeiner Weise belästigte. Um zu unterstreichen, wie ernst es ihm mit der Drohung war, hatte er ihn mit dem Handy fotografiert.
    „Ich passe gut auf die Menschen auf, die zu mir gehören.“ Er zog sie an sich und küsste sie federleicht auf die Lippen.
    Seine Worte und die liebevolle Geste gaben ihr das Gefühl, beschützt zu sein. Sie gestand sich ein, dass sie sich bei ihm geborgen fühlte.
    Schließlich löste sie sich von ihm. „Du wolltest noch arbeiten“, erinnerte sie ihn lächelnd. „Und ich möchte auch noch ein paar Seiten schreiben.“
    Einige Stunden später betrat Dante ihr Arbeitszimmer und betrachtete ihre leicht hängenden Schultern, während ihre Finger über die Tastatur flogen.
    „Für heute reicht es, Taylor.“
    Sie sah auf. „Ich will nur noch rasch diesen Absatz beenden.“
    „Okay, ich gebe dir fünf Minuten.“
    Nach genau dieser Zeit schaltete sie ihren Laptop aus und ging Dante voraus ins gemeinsame Schlafzimmer. Dort griff sie nach ihrem Nachthemd und wollte sich umziehen, doch er legte ihr die Hand auf die Schulter und nahm es ihr weg.
    „Was …?“
    „Das brauchst du nicht“, unterbrach er sie, ehe er sie hochhob und ins Bad trug.
    Jetzt sah sie, was er vorhatte. Er hatte schon die in den Boden eingelassene Wanne gefüllt. Rasch streiften sie sich die Sachen ab und stiegen in das wunderbar warme Wasser.
    Sogleich begann Dante, ihr die Schultern zu massieren, und nach wenigen Minuten
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