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In der Bucht der Liebe

In der Bucht der Liebe

Titel: In der Bucht der Liebe
Autoren: Helen Bianchin
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benötigen.“
    „Du bist unmöglich“, entgegnete Taylor gespielt ärgerlich.
    „Deshalb bin ich ja deine Freundin“, erklärte Sheyna lächelnd. „Und wo könnte man besser shoppen als hier?“
    Wo in den Boutiquen nur Designermodelle angeboten werden und die Verkäuferinnen aussehen wie Models, dachte Taylor.
    „Gut, ich gehe mit und schaue dir beim Einkaufen zu.“
    „Dein Mann leitet ein Unternehmen, das Millionengewinne erzielt, und du denkst ans Sparen?“
    „Ich brauche einen größeren Schrank, wenn ich mir noch mehr Kleider zulege.“
    „Dann kauf doch verführerische Dessous. Davon kann man nie genug haben“, schlug Sheyna vor.
    Sie hatten jede Menge Spaß, lachten viel, und es war insgesamt ein entspannender Vormittag. Schließlich gingen sie noch zusammen essen. „Du hast Rafe noch gar nicht erwähnt. Was ist los?“, fragte Taylor. Nach kurzem Zögern antwortete die Freundin: „Er will, dass ich seine Frau werde.“ „Das ist doch wunderbar. Und du? Hast du seinen Heiratsantrag angenommen?“
    „Ach, verdammt, ja, das habe ich.“
    Plötzlich musste Taylor laut lachen. Sie stand auf und umarmte Sheyna. „Ich freue mich für dich.“
    „Das ist noch nicht alles. Meine Mutter besteht auf einer großen Hochzeit mit allem, was dazugehört, mit einem weißen Brautkleid, Schleier, Brautjungfern und mindestens hundert Gästen. Du musst natürlich meine Trauzeugin sein und mir helfen, das ganze Theater durchzustehen.“ Sheyna schüttelte leicht verzweifelt den Kopf.
    „Das mache ich doch gern“, versprach Taylor. „Wann soll das Ganze stattfinden?“
    „Nächstes Jahr. Meine Mutter braucht Zeit, um alles bis ins Detail zu planen.“ Sheyna verdrehte die Augen. „Am liebsten würde ich mit Rafe irgendwohin fahren, wo man sich ohne viel Aufwand heimlich das Jawort geben kann.“
    „Das würde deine Mutter dir nie verzeihen. Immerhin bist du ihre einzige Tochter“, erinnerte Taylor sie sanft.
    Nachdem sie noch einen Kaffee getrunken hatten, nahmen sie sich vor, sich bald wieder zu treffen, und verabschiedeten sich.
    Als Taylor ihren Neffen aus dem Kindergarten abholte und ihm erzählte, dass er im Park Rad fahren dürfe, strahlte er vor Freude.
    „Hast du mein Fahrrad mitgebracht?“
    „Klar. Ich würde dich doch nicht enttäuschen.“
    Er kletterte in seinen Kindersitz und ließ sich anschnallen. „Du bist toll.“ Sie küsste ihn auf die Stirn. „Danke.“ Eine Stunde später verließen sie die Grünanlage, spendierten sich noch ein Eis und gingen zum Auto zurück, als Taylors Handy läutete. Sie erkannte Dantes Nummer auf dem Display.
    „Hallo, Dante.“
    „Es tut mir leid, es wird spät heute Abend“, erklärte er.
    „Das heißt, du kommst nicht zum Essen“, stellte sie fest. „Kein Problem.“
    „Gib Ben einen Gutenachtkuss von mir.“
    „Mache ich.“
    „Bis später, Liebes.“
    Es war schon acht, als Ben endlich eingeschlafen war und Taylor sich mit einer Tasse Kaffee an ihren Laptop setzte, um das Kapitel, an dem sie sich festgebissen hatte, endlich zu beenden. Insgesamt war sie zufrieden mit dem, was sie bisher geschrieben hatte, doch durch die Reise nach Florenz und alles, was damit zusammenhing, war sie noch nicht so weit, wie sie es sich gewünscht hätte. Schon vor einigen Tagen hatte sie sich vorgenommen, mit einem Kriminalkommissar einen Termin zu vereinbaren, um einige Fragen zu klären. Die Thriller, die sie schrieb, mussten authentisch klingen, da half alles nichts.
    Schon bald hatte sie sich wieder in die Welt ihrer erfundenen Charaktere und die Handlung vertieft, die sich immer mehr zuspitzte. Erst als ihr die Schultern schmerzten, sah sie auf die Uhr und war verblüfft, dass es schon so spät war. Wie viele Restaurants und Bars sind weit nach Mitternacht noch geöffnet?, überlegte sie. War Dante wirklich mit Geschäftsfreunden zusammen oder vielleicht mit einer anderen Frau?
    Nein, darüber wollte sie nicht nachdenken. Sie war entsetzlich müde und irgendwie unnatürlich wach. Eine heiße Dusche würde Abhilfe schaffen.
    Doch wahrscheinlich nicht genug. Sie hatte das Gefühl, sich körperlich betätigen zu müssen, und beschloss, einige Runden zu schwimmen. Also ging sie die Treppe hinunter zum Pool. Sie schaltete die Unterwasserbeleuchtung ein, streifte ihre Sachen bis auf BH und Slip ab und sprang vom Beckenrand ins Wasser, das sie im ersten Moment als ziemlich kühl empfand. Doch nach zwei Runden hatte sie sich daran gewöhnt, und nach weiteren acht
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