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In der Box: Wie CrossFit® das Training revolutionierte und mir einen völlig neuen Körper verlieh (German Edition)

In der Box: Wie CrossFit® das Training revolutionierte und mir einen völlig neuen Körper verlieh (German Edition)

Titel: In der Box: Wie CrossFit® das Training revolutionierte und mir einen völlig neuen Körper verlieh (German Edition)
Autoren: T. J. Murphy
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und nicht versuchen, alles in einem Durchgang zu bewältigen«, sagte er. »Halte dich an den Plan.«
    Obwohl Thrusters und Klimmzüge in den zehn Wochen Training nicht speziell geübt worden waren, hatte ich in jener Zeit zwei wichtige Fortschritte gemacht. Zum einen war mir bei den Kipping Pull-ups ein Durchbruch gelungen. Eines Tages hatte ich während einer Met-Con plötzlich den Dreh raus und schaffte es, den Schwung meines Körpers zu nutzen, um mich über die Stange zu bringen – etwas, was mir vorher große Probleme bereitet hatte. Meine Technik sah nun viel mehr so aus wie die meiner Kollegen.
    Als wir einmal während der zehn Wochen Thrusters geübt hatten, hatte mir Estrada außerdem einen guten Ratschlag mit auf den Weg gegeben. Er hatte mir gezeigt, wie man sie schneller ausführt, und auch das hatte etwas mit dem Schwung zu tun. Sobald man sich in der oberen Endposition des Thrusters befindet und die Langhantel mit gestreckten Armen über Kopf hält, solle man schnell in die Kniebeuge gehen und sich von dem Gewicht der Hantel mit nach unten ziehen lassen, statt sie kontrolliert abzusenken und dadurch Energie zu verschwenden. Ich bekam auch ein Gefühl dafür, wie man die Hüften aktiv einsetzt, um die Hantel wegzustoßen und leichter nach oben zu bringen. Anfänger begehen häufig den Fehler, die Hantelstange mit den Armen nach oben zu stemmen. Die Muskeln der Arme sind aber kleiner und nicht annähernd so stark wie die der Hüften und des Rumpfs. Da sie viel schneller ermüden, kann es bei dieser Technik passieren, dass einen die Kräfte verlassen, noch bevor das Workout zu Ende ist.
    Fran. Es war 11.44 Uhr. Wir hatten im Kurs Thrusters trainiert und die Langhantel immer schwerer bestückt, bis wir nur noch drei Wiederholungen schafften. Nun machten wir alles bereit für Fran. Coach Estrada würde selbst an dem Workout teilnehmen. Normalerweise ist Estrada sehr ruhig, ob als Trainer oder Sportler, aber diesmal legte er seine Stirn auf einen der kühlen Stützpfeiler des Gebäudes. Auf seinem Gesicht zeichnete sich ein entrücktes Lächeln ab. »Das wird heftig«, sagte er leise und versuchte, dabei zu lachen.
    Die Stoppuhr lief und wir legten los. Ich benutzte wieder die 34 kg schwere Hantel, so wie im ersten Test, mein Workout war also immer noch modifiziert. Chang hatte mir jedoch gesagt, dass ich es mir trotz des leichteren Gewichts nicht leicht machen dürfe. »Du bist dann schneller, und deshalb ist es vielleicht noch anstrengender als mit den 43 kg.«
    Ich wandte meine neue Technik an und ließ mich vom Gewicht der Hantel in die Kniebeuge ziehen. Die ersten 21 Thrusters schaffte ich zügig. Die Klimmzüge teilte ich mir in zwei Blöcke ein: 11 Wiederholungen, absetzen und drei Mal durchatmen, dann 10 Wiederholungen. Danach wieder Thrusters, diesmal 15 Wiederholungen. Ich keuchte und spürte, wie mein Puls raste. Das Unbehagen, das zu diesem Zeitpunkt langsam einsetzte, ist schwer zu beschreiben. Es macht sich in der Brust- und Magengegend bemerkbar und fühlt sich so an, als ob die inneren Organe das Schlimmste abbekämen. Man könnte es als eine Art brennende Übelkeit bezeichnen.

    Nach den 15 Klimmzügen hat man das Gefühl, »Licht am Ende des Tunnels« zu sehen. Jetzt versucht man nur noch, möglichst schnell zu sein, ohne dass die Muskeln versagen. Die Besten – Amundson, Smith, Kaplan, Spealler, Sakamoto und die anderen, die Fran unter drei Minuten schaffen – verzichten auf eine Einteilung in Blöcke. Ich aber musste meine letzten sechs Klimmzüge einzeln ausführen. Ich sprang hoch, zog mich über die Stange, ließ los, setzte mit beiden Beinen auf und sprang gleich wieder hoch.
    Die letzten beiden Thruster-Sätze teilte ich ebenfalls auf, behielt aber Amundsons und Estradas Ratschläge im Hinterkopf und achtete auf kurze und kontrollierte Pausen. Estrada war wesentlich früher fertig als ich – seine Bestzeit für Fran liegt bei 3:01 Minuten – und widmete sich daraufhin mir und den anderen Kursteilnehmern. Dabei war ihm vor allem wichtig, dass wir die Pausen möglichst kurz hielten. Als ich fertig war, ließ ich mich zu Boden fallen. Eine Woge der Erschöpfung brach über mich herein und ich spürte Übelkeit in mir aufsteigen, die allerdings schnell wieder abebbte, als ich die Anzeige der Stoppuhr sah.
    Bei meinem Eingangstest am 18. November 2011 hatte meine Zeit bei exakt 8:20 Minuten gelegen. Mein Ziel war sehr bescheiden: Ich wollte unter acht Minuten kommen. Am 30. Januar
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