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In den eisigen Tod

In den eisigen Tod

Titel: In den eisigen Tod
Autoren: Diana H. Preston
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Bauchfellentzündung starb. Später durchlief er eine überaus erfolgreiche Marinelaufbahn, bekam den Orden für hervorragende Dienste, stieg bis zum Vizeadmiral auf, wurde 1946 zum Labour-Peer ernannt und erhielt den Titel Lord Mountevans of the Broke. Broke war der Name des Zerstörers, den er 1917 während eines verlustreichen Einsatzes gegen eine Gruppe deutscher Zerstörer unerschrocken befehligte. Eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen er Furcht zeigte, war, als Kathleen Scott in der Charing Cross Station nach seiner Rückkehr nach England und nachdem er beinahe an Skorbut gestorben war, auf ihn zuging, um ihm einen Kuss zu geben: Ein Journalist bemerkte amüsiert, wie er dabei das Gesicht verzog.
    Oates’ Seelenfreund, Dr. Atkinson, überlebte den Krieg, wurde ebenfalls mit dem Orden für hervorragende Dienste und später mit der Albert Medal dafür ausgezeichnet, dass er im Hafen von Dover Menschen aus einem brennenden Schiff gerettet hatte – ein Einsatz, bei dem er ein Auge verlor. Er starb 1929 im Alter von nur 46 Jahren.
    Apsley Cherry-Garrard, der empfindsame, kurzsichtige junge Mann, der zusammen mit Wilson und Bowers die denkwürdige Winterreise nach Cape Crozier unternahm, um Eier der Kaiserpinguine zu sammeln, kam nie über den Verlust seiner Kameraden hinweg. Er wurde für den Rest seines Lebens von dem Gedanken gequält, dass er im März 1912 die Hunde bis über das One-Ton-Depot hinaus hätte führen sollen, um nach der Pol-Gruppe zu suchen, die sich, was er nicht wissen konnte, in einer Entfernung von nur etwa 111 Kilometern auf dem Ross-Schelfeis befand. Er wurde immer wieder von einem Traum heimgesucht: »Die Tür der Hütte öffnet sich, ein Schwall kalter Luft dringt ein, und die Pol-Gruppe spaziert herein, schüttelt sich den Schnee von den Kleidern und das Eis von den Gesichtern ... Die Enttäuschung festzustellen, dass es nur ein Traum war, wirkt dann tagelang nach.« 6 1913 brachte er als einziger Überlebender der Winterreise die Eier ins Natural History Museum, wo sie ohne ein Wort des Dankes in Empfang genommen wurden. Er musste sogar beharrlich um die Ausstellung einer Quittung bitten. Im Ersten Weltkrieg befehligte er ein Panzergeschwader. Danach lebte er, in regelmäßigen Abständen an körperlichen und seelischen Krankheiten leidend, zurückgezogen und starb 1959.
    Thomas Crean, der stramme Ire, der Teddy Evans das Leben gerettet hatte, erhielt für seine Mühen die Albert Medal. Er starb 1938 in Irland, erst 62 Jahre alt. Sein Begleiter auf der Rückreise nach Cape Evans, William Lashly, erhielt ebenfalls die Albert Medal. Nachdem er nach seiner Rückkehr aus Antarktika mit einer Pension aus der Marine entlassen worden war, meldete er sich am nächsten Tag zur Reserve. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er an Bord der HMS Irresistible , die in den Dardanellen unterging, und wechselte dann auf die HMS Amethyst . Er beendete sein Arbeitsleben als Zollbeamter in Cardiff und verbrachte seinen Ruhestand in einem Haus, das er nach der Klippe zwischen dem Corner Camp und dem Beardmore-Gletscher Minna Bluff nannte. Er starb 1940 und verfügte, dass für ihn kein Grabstein errichtet werden solle.
    Cecil Meares, der Freibeuter und Abenteurer, der für die Schlittenhunde verantwortlich gewesen war, setzte seine exotische Laufbahn fort. Im Ersten Weltkrieg ging er zum Britischen Fliegerkorps und stieg bis zum Rang eines Oberstleutnants auf. 1921 war er im Auftrag der britischen Regierung mit dem Flugzeug in Japan tätig und erhielt den japanischen Orden vom Heiligen Schatz, Dritter Klasse. Er zog sich nach British Columbia zurück und starb 1937 als 60jähriger.
    Herbert Ponting oder »Ponko«, der begabte Photograph der Expedition, setzte nach der Terra - Nova -Expedition seine Karriere fort und erwarb sich sowohl aufgrund seiner Standfotografien als auch seines Films 90 ° South großes Ansehen. Doch in den folgenden Jahren scheiterte er mit einigen Geschäftsunternehmungen und starb 1935.
    Tryggve Gran, das jüngste Mitglied der Mannschaft, ging während des Weltkriegs ebenfalls zum Britischen Fliegerkorps und löste so sein Oates gegebenes Versprechen ein, dass er, wenn es darauf ankäme, für Großbritannien kämpfen würde. Er schloss sich später dem Norwegischen Fliegerkorps an und nahm auch an der Suche nach Amundsen teil. Als letzter Überlebender der Terra - Nova -Expedition starb er 1980 im Alter von 91 Jahren.
    Frank Debenham, der 1926 das Scott Polar Research Institute
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