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In den Armen des Scheichs

In den Armen des Scheichs

Titel: In den Armen des Scheichs
Autoren: CAROL MARINELLI
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dass Zafir immer noch den Ring trug, den sie ihm zur Hochzeit geschenkt hatte. „Als ich dir den Saphir schenkte, sagte ich dir, dass er dich bis zum Tod begleiten solle – zumindest entspricht das der Tradition von Haydar. Was du daraus machst, ist natürlich ganz allein deine Entscheidung …“
    Wenn Zafir etwas hasste, dann, manipuliert zu werden. „Du tust gerade so, als hättest du ihn persönlich in einer der Minen geschürft, und das auch noch ganz speziell für mich! Dabei kanntest du mich doch vor unserer Hochzeit gar nicht.“
    „So ist es, aber ich respektierte den Wunsch meiner Eltern und habe dieses Geschenk tatsächlich sehr bewusst für meinen zukünftigen Ehemann ausgesucht. Und was der jetzt damit tut …“ Layla fühlte heiße Tränen hinter ihren Lidern brennen. „Ich bin stolz darauf, aus Haydar zu kommen, und wenn wir etwas verschenken, dann ist es für immer. Eines solltest du noch wissen … wir könnten es zusammen schaffen. Ich liebe dich, Zafir …“
    Warum sagte sie das? Sie kannte Zafir nicht … er kannte sich ja selbst nicht einmal und wollte keine weiteren Plattitüden hören! Schon sein Bruder und Stefania hatten ihn damit bombardiert: Eine Liebe, die nicht an Rang und Namen hängt … die Layla und ihn für immer durch das Band der Ehe zusammenhalten würde …
    „Liebe war kein Teil unseres Ehevertrages“, sagte er hart.
    „Nein“, stimmte Layla ihm zu. Sie würde nicht länger betteln, flehen, hoffen … außer darauf, dass es eines Tages nicht mehr so furchtbar wehtat und sie ihn endgültig vergessen konnte. „Lass uns nur noch diesen Tag hinter uns bringen, dann kehre ich für immer nach Haydar zurück.“
    Im Palast wurden sie von einem besorgten Akmal empfangen, der vorausgeeilt war, um alles für die Pressekonferenz zu arrangieren.
    „Der Ältestenrat hat sich an mich gewandt“, teilte er Zafir mit. „Sie sind der Meinung, ich sollte zuerst sprechen.“
    „Ich werde mein Volk selbst über das Geschehene aufklären!“, beharrte der in gewohnt herrischer Manier.
    „Bitte … Sire , sie werden Ihnen nicht zuhören. Dafür wird der Schock viel zu groß sein. Lassen Sie mich eine sachliche Ankündigung machen, dann stehen Sie den Menschen für die Fragen und Erklärungen zur Verfügung, die unweigerlich folgen werden, und auf die das Volk ein Anrecht hat. Und Sie können ihm sagen, wie es weitergehen wird.“ Akmal zog ein Taschentuch hervor und schnäuzte sich, „Wie … wie wird es weitergehen, Eure Hoheit …?“, setzte er fast flehend hinzu.
    Die mutige Rede des alten Großwesirs wirkte auf Zafir wie ein heilsamer Schock. Plötzlich wusste er, dass Akmal recht hatte. Anstatt weiter mit seinem verdammten Stolz zu kämpfen und sich in Selbstmitleid zu suhlen, sollte er lieber über eine Zukunft nachdenken, in der möglichst alle zu ihrem Recht kamen.
    Auch die Menschen in Qusay hatten Anspruch darauf, genau das von ihrem König zu hören … selbst wenn es das letzte Mal war.
    „Es ist gut, Akmal, geben Sie Ihre Erklärung ab“, sagte er mit fester Stimme. „Und teilen Sie der Presse mit, dass ich mich später an die Bevölkerung wende.“
    „Und was ist mit den Menschen in Haydar?“, fragte Akmal an Layla gewandt. „Was werden Sie ihnen sagen?“
    „Die Wahrheit. Dass ich immer noch ihre Königin bin und mein Mann ab sofort Prinz Zafir von Calista, da er diese Position dem Stand eines Königs vorzieht.“
    „Ich habe dir doch lang und breit erklärt, dass ich mich nicht als Prinzgemahl eigne“, zischelte Zafir seiner Frau zu.
    Layla hob achtlos die Schultern. „Es geschieht alles, wie du willst … du spielst den Prinzen, und ich regiere weiter mein Land. Ich wünsche dir alles Gute für deine Zukunft.“
    Er konnte es nicht fassen, mit welcher Ruhe und Gelassenheit Layla ihm ihren Beziehungsstaus unter die Nase rieb. O ja, sie war eine starke Frau und Königin! Und sie würde bestens ohne ihn zurechtkommen!
    „Lass uns alles so schnell wie möglich hinter uns bringen“, sagte sie jetzt auch noch. „Ich möchte endlich zurück nach Haydar.“
    „Zu deinem Volk!“
    Völlig unerwartet lachte Layla auf und schüttelte den Kopf. „Nein, da irrst du dich gewaltig! Irgendwann werde ich mich auch wieder um Regierungsgeschäfte kümmern, doch zunächst denke ich mal einfach nur an mich. Ich sehne mich nach meinen Schwestern, und vielleicht mache ich sogar einen kleinen Urlaub …“
    Als Akmal sich entschuldigte und den Raum verließ, wollte Layla es
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