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In den Armen des Scheichs

In den Armen des Scheichs

Titel: In den Armen des Scheichs
Autoren: CAROL MARINELLI
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unterbrechen.“
    „Ich war ohnehin gerade fertig …“ Mit einer fahrigen Geste bat Stefania ihren unerwarteten Gast, Platz zu nehmen, doch Layla schüttelte stumm den Kopf. „Darf ich Ihnen einen Tee oder eine andere Erfrischung anbieten?“
    „Nein, danke.“
    Etwas in ihrer Stimme sagte Stefania, dass Layla nicht auf diplomatischen Small Talk aus war. Sie wollte sich weder setzen noch ihre Verschleierung abnehmen. Kerzengerade stand sie da und machte einen strengen, fast feindseligen, ja sogar bedrohlichen Eindruck. In ihrem Blick lag eine Entschlossenheit, die an Rücksichtslosigkeit grenzte und die Stefania nur zu gut aus eigenen Zeiten des Kampfes um ihre Ehre und ihre große Liebe kannte.
    Ob es ähnliche Gefühle waren, die Königin Layla in diesem Moment bewegten? Wenn ja, dann würde sie gleich ohne Umschweife zum Punkt kommen, ganz egal, wer mithörte.
    Mit einer flüchtigen Handbewegung entließ Stefania die anwesenden Dienstmädchen und wartete, bis sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte.
    „Er ist ausgeritten“, sagte sie dann, ohne ihren Gast aus den Augen zu lassen. „Ich bin mir sicher, hätten Sie Ihren Besuch angekündet, würde er Sie jetzt persönlich hier begrüßen.“
    „Wann er zurückkommt, wissen Sie nicht?“
    „Tut mir leid, ich habe nicht die leiseste Ahnung“, bekannte Stefania und strich sich nervös das Haar aus dem Gesicht. „Sollen wir vielleicht einen Spaziergang durch den Palastgarten machen?“
    „Einen Spaziergang!“ Layla hatte es langsam satt! Immer die gleichen Ablenkungsmanöver, die gleichen durchsichtigen Spielchen und die versteckten Andeutungen. Als wenn sie in ihrem Zustand im Garten herumflanieren und über Blumen plaudern könnte! „Dafür bin ich nicht hergekommen“, stellte sie unmissverständlich klar. „Ich will meinen Mann sehen und mit ihm sprechen. Und zwar, um herauszufinden, warum er es vorzieht, nur eine Woche nach unserer Hochzeit seine Zeit hier mit Ihnen zu verbringen, anstatt zu Hause mit seiner Frau.“
    „Vielleicht sollten Sie erst …“
    Jetzt reichte es ihr endgültig. „Ich möchte augenblicklich mit meinem Mann sprechen“, sagte Layla scharf.
    Stefania presste die Lippen zusammen und richtete sich auf. „Wie gesagt, er ist ausgeritten. Bereits vor dem Morgengrauen hat er das Palastgrundstück auf Devil verlassen.“
    „Devil?“
    „Ein Hengst aus unseren Stallungen. Wir haben ihm alle davon abgeraten, aber im Moment hört er leider auf niemanden.“
    „Ich glaube Ihnen kein einziges Wort!“, hielt Layla der Königin rüde entgegen. „Xavian kann gar nicht reiten. Seine Eltern haben es ihm verboten, weil sie Angst hatten, ihr einziger Erbe könne sich bei diesem gefährlichen Sport den Hals brechen.“
    „Er ist seit dem Morgengrauen unterwegs …“, murmelte Stefania erschöpft.
    „Aber die Sonne ist bereits vor Stunden untergegangen, und inzwischen ist es dunkel draußen“, führte Layla mit einem Blick zum Fenster an.
    „Bitte, Layla …“ Stefania legte der anderen Frau eine Hand auf den Arm. „Zakari ist bereits seit einer ganzen Weile unterwegs, um ihn zu suchen. Verstehen Sie doch … ich bin auf Ihrer Seite und auch der Meinung, dass Sie beide dringend miteinander reden müssen.“
    „Zeigen Sie mir den Weg zu den Stallungen“, forderte Layla und schüttelte ihre Hand ab.
    „Sie können doch jetzt nicht hinausgehen …“
    „Ich werde meinem Mann nicht nachreiten, falls Sie davor Angst haben. Aber ich werde im Stall auf seine Rückkehr warten, bevor Sie oder Ihr Mann ihn abfangen oder versuchen können, in meinem Namen mit ihm zu reden.“
    Layla war noch viel beunruhigter, als sie es vor ihrer Gastgeberin oder sich selbst hatte zugeben wollen. Xavian … allein in der Dunkelheit, auf dem Rücken eines unberechenbaren Teufels !
    Stefanias Angebot, ihr beim Warten Gesellschaft zu leisten, hatte sie rundheraus abgelehnt. Und jetzt saß sie im voll klimatisierten Pferdestall auf einem Ballen Stroh und wartete … und wartete. Wieder einmal!
    Zwischendurch schaute sie sich in dem Luxusstall um und stellte für sich fest, dass Pferde in der Familie Al’Farisi offenbar eine große Rolle spielten. Aber diese Erkenntnis half ihr auch nicht in der Angst um ihren Mann. Sie schlenderte weiter, bis sie ein Schild mit dem Namen Devil fand, betrat die geräumige Box und marschierte unruhig auf und ab.
    Und dann hörte sie ihn kommen …
    Oder zumindest Hufgetrappel, das auch ebenso gut von Zakaris Pferd
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