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In den Armen des Scheichs

In den Armen des Scheichs

Titel: In den Armen des Scheichs
Autoren: CAROL MARINELLI
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kennenlernen. Deshalb schlage ich vor, dass wir nach der Woche in der Wüste noch weitere sieben Tage hier im Palast anhängen, bevor wir in Richtung Haydar aufbrechen.“
    Verdammt! Was war denn nur in ihn gefahren?
    Seine Lippen bewegten sich wie von selbst, und es kamen Worte heraus, die nicht aus seinem Hirn zu stammen schienen, denn seine Gedanken rasten und überschlugen sich fast angesichts dieses ungewöhnlichen Verhaltens.
    Hatte er sich etwa gerade verpflichtet, sechs lange Wochen an der Seite dieser Frau zu verbringen, die ihn absolut respektlos behandelte und sich auch jetzt noch weigerte, den Blick zu senken, während sie ihm antwortete?
    „Ich bin sehr froh darüber, mehr Zeit in Qusay verbringen zu dürfen, um deine Heimat und dein Volk besser kennenzulernen …“
    „Gut“, brummte er und fühlte sich irgendwie manipuliert. Misstrauisch versuchte er, in ihren wundervollen Augen zu lesen, und verspürte plötzlich den kaum bezwingbaren Wunsch, in dieser Sekunde die Schleier zu lüften, um mehr von dem seltsamen Wesen zu sehen, das jetzt seine Frau war. Doch das würde gegen jede Etikette verstoßen. Also öffnete er energisch die Tür, und wieder fiel Akmal fast ins Zimmer.
    „Ich gehe davon aus, Sie haben alles Notwendige mitbekommen“, hielt Xavian seinem Großwesir sarkastisch vor. „Wie beschlossen, werden die Königin und ich nach der Zeit in der Wüste und dem öffentlichen Empfang eine weitere Woche in Qusay bleiben, bevor wir für einen Monat nach Haydar reisen. Sie können diese Information zusammen mit dem Hochzeitsfoto an die Presse weitergeben.“
    Layla nickte ihrem Mann kurz zu und machte Anstalten, die Suite zu verlassen. Xavian starrte ihr verblüfft hinterher. Im Rausgehen wandte sie sich an den mindestens ebenso befremdeten Akmal.
    „Bevor Sie den formulierten Text an die Medien weiterleiten, möchte ich ihn sehen.“ Dann wandte sie sich ihrem Mann zu. „Ich bin es gewohnt, alle Presseveröffentlichungen vorher persönlich zu prüfen. Du hältst es doch sicher genauso …“

2. KAPITEL
    Xavian schäumte immer noch innerlich vor Wut und Frust, als sich der Helikopter in die Lüfte hob, um sie in die Wüste zu fliegen.
    Was hatte Layla nur dazu getrieben, unangemeldet in seinen Privatbereich zu platzen und Forderungen an ihn zu stellen? Und wie kam sie dazu, ihn einfach wie ihresgleichen zu behandeln? Er war ein Mann und König von Qusay! Der Herrscher eines reichen, aufstrebenden Landes, das sowohl Öl wie die begehrten Smaragde für den internationalen Markt produzierte. Dessen Bevölkerung sich unter seiner strengen, aber gerechten Führung dem Fortschritt geradezu verpflichtet fühlte.
    Sie war es, die ihn brauchte! Ihr Land war in Schwierigkeiten! Ihr  Volk streckte sich nach seiner festen Hand aus, die es aus dem finsteren Mittelalter in eine helle Zukunft leiten sollte!
    Aber es war nicht nur Laylas unangemessenes Verhalten, das ihn noch nachträglich in Rage brachte … nein, Xavian haderte auch mit sich selbst. Wie hatte er sich so weit vergessen können, ihr derartige Zugeständnisse zu machen? Die seit Jahren geplante Verbindung endlich wahr werden zu lassen, hatte ihn schon genügend Überwindung gekostet. Aber keinesfalls wollte er, dass ihm irgendjemand so nahe kam, wie es dieser Frau … seiner Frau heute gelungen war.
    Und er hatte sich nicht bei ihr entschuldigt, egal, wie sie die Tatsachen hinterher zu verdrehen versuchte! Am liebsten hätte er ihr jetzt gleich auf die Schulter getippt und ihr das mit allem Nachdruck mitgeteilt.
    Nicht einmal die endlose Sandwüste unter ihnen konnte heute sein aufgewühltes Inneres zur Ruhe bringen. Xavian war ernsthaft verärgert und bereit, Layla an den Platz in seinem Leben und ihrer Ehe zu erinnern, der ihr zustand.
    Baja, die alte Zofe und offenbar Laylas engste Vertraute, begleitete ihre Herrin auf dem Flug, und Xavian konnte ihre stumme Missbilligung förmlich spüren, als er nach der Hand seiner Frau griff. Er war überrascht von den schlanken, perfekt manikürten Fingern, die sich wie ein zartes Vögelchen in seine warme Handfläche schmiegten.
    Zum ersten Mal verspürte er nicht nur Neugier, sondern eine gewisse Vorfreude auf den Moment, wenn die Schleier fallen und er herausfinden würde, was sich hinter den goldenen Stofflagen verbarg.
    „Weißt du eigentlich, dass uns ein richtiges Festmahl erwartet?“, fragte er spontan und lächelte amüsiert in sich hinein, als er sah, wie ihre Lider nervös flatterten,
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