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In dein Laecheln verliebt

In dein Laecheln verliebt

Titel: In dein Laecheln verliebt
Autoren: Nora Roberts
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Schachbrett einen Augenblick lang stirnrunzelnd an, dann strich er sich über das Kinn. »Traurig, aber wahr.« Er lachte Burt zu und zündete seine Pfeife an. »Sie spielen hervorragend, mein Junge. Das weiß ich zu schätzen.«
    »Ganz meinerseits.« Burt lehnte sich in seinem Stuhl zurück und griff nach einer Zigarette. »Ich hoffe, dass wir öfter mal Gelegenheit haben, miteinander zu spielen. Das müsste sich eigentlich einrichten lassen, weil ich beabsichtige, Ihre Tochter zu heiraten.«
    Das war offenbar eine feststehende Tatsache. Als Burts Worte in ihr Bewusstsein drangen, öffnete sie den Mund, konnte aber nichts sagen.
    »Sie sind das Oberhaupt der Familie«, fuhr Burt fort, ohne Harriet auch nur anzublicken. »Ich kann Ihnen versichern, dass Harriet keine finanziellen Sorgen zu befürchten hat. Ob sie ihre Karriere weiter verfolgen wird, ist natürlich ihre persönliche Angelegenheit. Aber sie braucht nur zu arbeiten, wenn es ihr Spaß macht.«
    Tom paffte Rauchwölkchen aus seiner Pfeife und nickte.
    »Ich habe mir das sehr gut überlegt«, fuhr Burt fort und stieß langsam den Rauch aus. »Jeder Mann erreicht einmal ein Alter, wo er sich nach einer Ehefrau und Kindern sehnt.« Seine Stimme klang tief und ernst, und Tom erwiderte den freundlichen Blick der grauen Augen. »Harriet ist die geeignete Frau für meine Pläne. Sie ist zweifellos sehr begehrenswert, und welcher Mann fühlt sich nicht von einer so schönen Frau angezogen? Sie ist bemerkenswert intelligent und widerstandsfähig und mag offensichtlich Kinder sehr gern. Allerdings ist sie ein bisschen zu mager«, fügte Burt bedauernd hinzu.
    Tom hatte bei der Aufzählung der Tugenden seiner Tochter zustimmend genickt und sah Burt jetzt wie um Entschuldigung bittend an.
    »Es ist uns nie gelungen, sie richtig aufzupäppeln. Sie müsste wirklich mehr essen.«
    »Außerdem hat sie ein überschäumendes Temperament«, stellte Burt fest und wägte das Für und Wider ab. »Aber«, schloss er mit einer nachlässigen Handbewegung, »ich schätze lebhafte Frauen.«
    Harriet sprang auf und versuchte vergebens, einen zusammenhängenden Satz zu formulieren. »Was fällt Ihnen ein?«, brachte sie schließlich über die Lippen. »Wie kommen Sie dazu, über mich zu verhandeln, als sei ich eine Zuchtstute? Und du«, rügte sie ihren Vater, »du scheinst dein leibliches Fleisch und Blut verpfänden zu wollen. Mein eigener Vater.«
    »Das ist einer ihrer typischen Temperamentausbrüche«, stellte Burt fest, und Tom nickte weise.
    »Sie sind ein anmaßender, eingebildeter …«
    »Seien Sie vorsichtig, Harriet«, beschwichtigte Burt sie, drückte seine Zigarette aus und hob die Augenbrauen. »Verbrennen Sie sich nicht wieder den Mund.«
    »Wenn Sie auch nur eine Sekunde glauben, dass ich Sie heiraten werde, haben Sie sich geirrt. Ich möchte Sie nicht einmal auf einem Präsentierteller serviert bekommen. Lassen Sie mich in Ruhe und fahren Sie zurück nach New York und veröffentlichen Sie Ihre Zeitschriften«, fauchte sie und stürzte vollkommen kopflos aus dem Haus.
    Als die draußen war, wandte Burt sich an Sarah. »Ich nehme an, dass Harriet hier zu Hause ihre Hochzeit feiern will. Alle ihre engeren Freunde aus New York könnten mit dem Flugzeug kommen. Aber da Harriets Angehörige hier leben, sollte ich vielleicht besser Ihnen die Vorbereitungen überlassen.«
    »In Ordnung, Burt. Haben Sie schon einen bestimmten Termin im Auge?«
    »Nächstes Wochenende.«
    Sarah war etwas erschrocken, als sie an die bevorstehende Arbeit dachte, doch dann beugte sie sich wieder ruhig über ihr Strickzeug. »Überlassen Sie alles mir.«
    Burt stand auf und sah Tom vergnügt an. »Jetzt hat sie sich wohl ein bisschen abgekühlt. Ich werde sie suchen gehen.«
    »Sehen Sie im Pferdestall nach«, riet Tom und stopfte seine Pfeife. »Dorthin verzieht sie sich immer, wenn ihr eine Laus über die Leber läuft.« Burt nickte und schlenderte aus dem Haus.
    »Sieh einmal an, Sarah.« Schmunzelnd zog Tom an seiner Pfeife. »Es scheint, als hätte Harriet den Richtigen gefunden.«
    Der Stall war matt erleuchtet, und Harriet lief erregt von einer dämmrigen Ecke zur anderen. Sie war erzürnt über Burt und ihren Vater. Die beiden steckten unter einer Decke, ausgerechnet. Es hätte nur noch gefehlt, dass sie ihre Zähne auf Form, Farbe und Schönheit untersucht wurden.
    Knarrend öffnete sich die Stalltür, und Harriet drehte sich hastig um. Es war Burt.
    »Hallo, Harriet. Sind Sie in der
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