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In aller Unschuld Thriller

In aller Unschuld Thriller

Titel: In aller Unschuld Thriller
Autoren: Tami Hoag
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Wenn sie sich nicht gleichzeitig auf die Anklage wegen eines Kapitalverbrechens stützen kann, verläuft das Ganze meist im Sand. Und es bleibt nun einmal die Tatsache bestehen, dass David Moore nichts Illegales getan hat – nichts, von dem wir etwas wissen.«
    Liska stieß ihn mit dem Ellbogen in die Seite. »Wir können ihn nicht einfach nur deshalb einbuchten, weil du ihn für ein Arschloch hältst, Kojak.«
    »Der Welt wäre damit jedenfalls ein großer Dienst erwiesen«, murmelte er.
    Ob David Moore nun ein Verbrechen begangen hatte oder nicht, Kovac würde der Sache auf den Grund gehen, und sei es auch nur um der persönlichen Befriedigung willen, Moore das Leben schwer zu machen. Er vermutete, dass Moore irgendwo ein Vermögen deponiert hatte, das von seinen Ausflügen ins Hardcore-Pornogeschäft stammte. Vielleicht war ja in dieser Richtung irgendetwas zu finden, das sich gegen ihn verwenden ließ. Wie Logan gesagt hatte: Folge der Spur des Geldes.
    »Was weißt du über seine Filme, Tip?«, fragte er.
    Liska hielt sich die Ohren zu und begann, vor sich hin zu summen.
    »Die sind mir zu hardcore«, sagte Tippen. »Gewalttätig. Sadomasochistisch. Wenn man ihn nach seinen Filmen beurteilen will, dann ist David Moore alias David M. Greer ein durchgeknallter Perverser, der vom ersten Zusatzartikel geschützt wird. Wir können das, was er macht, unter ethischen und moralischen Gesichtspunkten ekelhaft finden, aber er verstößt damit
    gegen kein Gesetz.«
    Kovac runzelte die Stirn.
    »Gut, Leute«, sagte Dawes und stieß einen tiefen Seufzer aus. »Machen wir für heute Schluss. Wenn sonst niemand mehr etwas hat …«
    Sie waren schon alle halb aufgestanden, als Liska einen erstaunten Laut von sich gab.
    »Wartet mal!«, rief sie mit großen Augen, und alle wandten sich ihr zu. »Seht euch doch mal Kovac an! Ist das etwa ein neuer Anzug?«
    Die Oohs und Aahs ließen ihn rot werden.
    Er verdrehte die Augen. »Mein Gott. Jetzt lasst's mal gut sein. Ich kaufe mir alle zehn Jahre einen, ob ich ihn nun brauche oder nicht.«
    Kovac stand vor dem Spiegel in der Männertoilette und überlegte, ob er sich noch einmal rasieren sollte. Besser nicht. Er würde sich bestimmt nur schneiden und müsste dann mit einem Fetzen Klopapier im Gesicht zum Essen erscheinen.
    Liska kam herein, als er gerade ein frisches Hemd anzog. Er funkelte sie im Spiegel wütend an.
    »Das musst du dir langsam wirklich abgewöhnen.«
    »Jetzt verdirb mir nicht den Spaß. Das ist das einzige Vergnügen, das ich zurzeit habe.«
    »Lieber Himmel!«
    »Wo ist dein Pflaster?«, fragte sie. »Du bist noch nicht drüber hinweg.«
    »Ich hab's aufgegeben.«
    »Sam, du treibst mich noch zum Wahnsinn! Wenn du Lungenkrebs kriegst und stirbst …«
    »Nein, ich meine, ich hab das Rauchen aufgegeben.«
    Der Ausdruck ungläubigen Staunens auf ihrem Gesicht hätte ihn zum Lachen gebracht, wenn er nicht so verdammt nervös
    gewesen wäre.
    »Wow. Einfach so?«
    »Einfach so. Es ist an der Zeit, dass ich in meinem Leben was ändere, bevor ich wie Stan Dempsey ende, allein mit einem Waffenlager im Haus und einem einzelnen Liegestuhl im Garten.«
    Liska schnupperte in die Luft. »Rieche ich da eine Midlifecrisis?«
    »Du befindest dich auf dem Männerklo. Die Chancen stehen gut, dass du was anderes riechst«, sagte er und fummelte an seiner brandneuen waldhonigbraunen Krawatte herum, von der ihm ein sehr schwuler Verkäufer im Laden versichert hatte, sie brächte die Farbe seiner Augen zur Geltung.
    O Mann.
    Liska schob seine Hände zur Seite und band ihm das Ding.
    »Hübsche Krawatte«, sagte sie. »Sie bringt deine Augen zur Geltung.«
    Kovac knurrte etwas Unverständliches.
    »Wohin willst du denn so eilig, mein Freund? Eine heiße Verabredung?«
    »Abendessen«, murmelte er und wich ihrem Blick aus.
    »Eine Verabredung zum Abendessen?«
    »Abendessen.«
    »Mit jemandem, den ich kenne?«
    »Das geht dich nichts an, alte Schnüfflerin«, sagte er gereizt und lockerte den Knoten an seinem Hals ein wenig, weil er das Gefühl hatte, ersticken zu müssen.
    »Unter diesen Umständen geht es mich erst recht etwas an«, sagte Liska mit einem vergnügten Funkeln in den Augen.
    »Ich esse mit Richterin Moore zu Abend«, gestand er.
    Liska zog die Augenbrauen in die Höhe. »Richterin Moore.«
    »Ja.«
    »Carey«, sagte sie.
    Kovac stieß einen Seufzer aus. »Carey.«
    Liska lachte und klatschte in die Hände. »Du elender Lügner. Du hast eine Verabredung, Filou. Dem guten
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