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Imperator 01 - Die Tore von Rom

Imperator 01 - Die Tore von Rom

Titel: Imperator 01 - Die Tore von Rom
Autoren: Conn Iggulden
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völlig neuen Problemen zu tun, die Kampfausbildung erfordert eine Vielzahl von Fähigkeiten. Es wird ein schweres Jahr werden, voller Herausforderungen, aber ich denke, es könnte dir gefallen.«
    »Bestimmt, Herr. Ich danke dir. Es ist mir eine Ehre.«
    »Eine Ehre, die du dir verdient hast, junger Mann. Ich habe erfahren, was im Lager der Blauhäute geschehen ist. Die Information, die du von dort mitgebracht hast, hat dazu beigetragen, unsere Politik ihnen gegenüber zu überdenken. Wer weiß, vielleicht treiben wir in ein paar Jahren schon Handel mit ihnen.« Carac hatte sichtlich Freude daran, dem Jungen gegenüber als Überbringer guter Nachrichten aufzutreten, und Renius betrachtete das Ganze zustimmend.
    Das wird mein Jahr werden , gelobte sich Marcus insgeheim, während er das Dokument bis zu Ende las und zur Kenntnis nahm, wie viele Unzen Öl und Salz er sich aus dem Proviantlager holen durfte, wie hoch seine Zuwendungen für Reparaturen und Verlust waren, und so weiter. Der neue Posten beinhaltete tausenderlei neue Anforderungen, die er sich rasch aneignen musste. Auch der Sold bedeutete eine gewaltige Verbesserung. Er wusste, dass Julius’ Familie ihn unterstützen würde, wenn er sie darum bat, doch der Gedanke, bei seiner Rückkehr nach Rom auf Almosen angewiesen zu sein, hatte trotzdem an ihm genagt. Jetzt konnte er selbst ein bisschen sparen und mit ein paar Goldmünzen in der Tasche nach Hause zurückkehren.
    Da kam ihm ein anderer Gedanke.
    »Bleibst du auch bei der Makedonischen?«, fragte er Renius.
    Der alte Soldat zuckte die Achseln und trank einen Schluck Wein.
    »Gut möglich. Mir gefällt die gute Gesellschaft hier. Aber denk daran, ich bin schon lange über das Ruhestandsalter hinaus. Carac muss jedes Mal an den Besoldungszahlen herumfeilen, bevor er sie einschickt. Außerdem würde ich gern sehen, was Sulla aus der Stadt gemacht hat. Ich habe gehört, er bringt Rom ganz schön ins Gerede. Ich würde gern mal nachsehen, ob er sich ordentlich um das alte Mädchen kümmert, und im Gegensatz zu dir stehe ich als Schwertmeister nicht unter Vertrag.«
    Carac seufzte. »Auch ich würde Rom gern wiedersehen. Ich bin schon seit vierzehn Jahren hier stationiert. Aber ich darf mich nicht beschweren, ich wusste ja, was auf mich zukommt, als ich in die Legion eingetreten bin.« Er schenkte allen Anwesenden Wein ein und füllte Renius den ausgestreckten Becher erneut.
    »Trinken wir auf Rom, meine Herren, und auf das nächste Jahr.«
    Alle erhoben sich und stießen mit fröhlichem Lächeln an.
    Marcus stellte seinen Becher ab, nahm die Feder aus dem Tintenfass und unterschrieb das Dokument mit seinem vollen Namen.
    »Marcus Brutus«, schrieb er.
    Carac langte über den Schreibtisch und packte seinen rechten Arm mit festem Griff.
    »Eine gute Entscheidung, Brutus.«

 

    HISTORISCHE ANMERKUNG
    Was Julius Cäsars Kindheit und frühe Jugend betrifft, verfügen wir über so gut wie keine Informationen. Ich habe ihm, so gut es ging, eine Kindheit verliehen, wie sie ein Junge aus einer nicht sehr bedeutenden römischen Familie damals erlebt haben könnte. Einige seiner Fähigkeiten lassen sich natürlich aus seinen späteren Errungenschaften rückschließen. So konnte er sich beispielsweise im Alter von zweiundfünfzig Jahren in Ägypten dadurch retten, dass er schwimmen konnte. Der Biograph Suetonius bescheinigt ihm große Geschicklichkeit im Umgang mit Schwertern und Pferden, ebenso eine erstaunliche Ausdauer und Zähigkeit: Cäsar ging lieber zu Fuß als dass er ritt, und er marschierte bei jedem Wetter ohne Kopfbedeckung. Leider muss ich gestehen, dass Renius eine erfundene Figur ist, obwohl es damals üblich war, alle möglichen Spezialisten anzustellen. Wir wissen von einem Tutor aus Alexandria, der Cäsar in Rhetorik unterrichtet hat und können bei Cicero nachlesen, wie er widerwillig Cäsars Fähigkeit preist, bei Bedarf gewandt und bewegend zu reden. Julius’ Vater starb, als der Junge fünfzehn war, und es entspricht ebenfalls den Tatsachen, dass Julius kurz danach Cinnas Tochter Cornelia heiratete, allem Anschein nach aus Liebe.
    Obwohl Marius ein Onkel väterlicherseits und nicht, wie bei mir, ein Bruder Aurelias war, entspricht die Figur des Legaten, wie sie hier gezeichnet wird, recht gut dem, was wir über ihn wissen. In krassem Gegensatz zu Gesetz und Tradition war er insgesamt siebenmal Konsul. War es einem Mann zuvor nur möglich, sich der Legion anzuschließen, wenn er Land besaß und
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