Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Imperator 01 - Die Tore von Rom

Imperator 01 - Die Tore von Rom

Titel: Imperator 01 - Die Tore von Rom
Autoren: Conn Iggulden
Vom Netzwerk:
dich aber in der Schlacht oder wenn es Schwierigkeiten gibt, vor allen anderen auszeichnest. Eine wertvolle Eigenschaft bei einem jungen Offizier, die zu einem aktiven Leben in der Legion passt. Wenn es deinem Wunsch entspricht, gibt es für dich überall in der Legion einen Posten und Arbeit.«
    Marcus nickte vorsichtig, und Carac zeigte auf Leonides.
    »Dein Zenturio weiß nur Gutes über dich zu berichten, und die Art und Weise, wie du mit den diebischen Anwandlungen dieses Jungen … Peppis … umgegangen bist … Zuerst hat es einiges Gerede gegeben, ob du dich mit deinem Eigensinn in die Legion einfügen kannst, aber du hast dich der Vierten Makedonischen gegenüber als loyal und ehrenhaft erwiesen. Kurz gesagt, mein Junge, ich sähe es sehr gerne, wenn du bei uns verlängern würdest, verbunden mit einer Beförderung zum Kommandeur einer halben Legion. Mehr Sold und mehr Status, und Zeit genug, um, falls nötig, für Schwertwettkämpfe zu trainieren. Was sagst du dazu?«
    »Darf ich offen sprechen, Herr?«, fragte Marcus, dem das Herz in der Brust hämmerte.
    Carac runzelte die Stirn. »Selbstverständlich«, erwiderte er. »Dein Angebot ist großzügig. Die beiden Jahre bei der Makedonischen sind für mich eine gute Zeit gewesen. Ich habe hier Freunde gewonnen. Trotzdem … Herr, ich bin auf dem Landgut eines Römers aufgewachsen, der nicht mein Vater war. Sein Sohn und ich waren wie Brüder, und ich habe geschworen, ihn zu unterstützen, sein Schwert zu sein, wenn wir Männer sind.« Er spürte Renius’ Blick auf sich ruhen und fuhr fort. »Er ist zurzeit bei der Dritten Parthischen, einer Flotten-Legion, und hat noch etwas mehr als ein Jahr zu dienen. Wenn er nach Rom zurückkehrt, würde ich mich ihm dort gern wieder anschließen, Herr.«
    »Renius hat mir bereits ein wenig von der Geschichte zwischen diesem … Gaius Julius und dir erzählt. Ich habe viel Verständnis für solche Treue. Sie hebt uns womöglich im Feld über den Status bloßer Tiere hinaus.« Carac lächelte gut gelaunt, und Marcus sah kurz zu den beiden anderen hinüber, überrascht, nichts von dem befürchteten Tadel zu bemerken.
    Leonides erhob seine tiefe, ruhige Stimme. »Hast du wirklich geglaubt, wir würden das nicht verstehen? Mein Sohn, du bist noch sehr jung. Du wirst noch in vielen Legionen dienen, bevor du dich auf einem kleinen Stück Land zur Ruhe setzen kannst. Am wichtigsten aber ist, dass du Rom dienst, beständig und ohne Murren. Wir drei haben unser Leben diesem Ziel gewidmet. Wir wollen Rom sicher und stark machen, von aller Welt beneidet.«
    Marcus sah die drei Männer der Reihe nach an und ertappte Renius dabei, wie er hinter dem eilig an die Lippen gesetzten Weinbecher ein Grinsen verbarg. Gemeinsam waren sie die Verkörperung dessen, was er als kleiner Junge immer hatte werden wollen, waren durch ihre Überzeugungen, ihre Loyalität und ihr Blut zu etwas Unbeugsamem zusammengeschweißt.
    Carac nahm ein auf dickem Pergament verfasstes Dokument vom Schreibtisch.
    »Renius war der Meinung, das hier sei die einzige Möglichkeit, dich bis zur Teilnahme am Graeca-Schwertwettkampf im Winter in der Legion zu halten. Damit verpflichtest du dich für ein Jahr und einen Tag.« Er reichte das Dokument an Marcus weiter, dessen Kehle sich vor Ergriffenheit zusammenzog.
    Er hatte damit gerechnet, seine Offiziersausrüstung zurückzugeben, seinen ausstehenden Sold einzustreichen und sich dann allein auf die Rückreise nach Italien zu machen. Dieses Angebot, ausgerechnet in dem Augenblick, als ihm die Zukunft so düster erschienen war, kam ihm wie ein Geschenk der Götter vor. Er fragte sich, inwieweit Renius dabei seine Finger im Spiel hatte und kam zu dem Schluss, dass es letztendlich völlig egal war. Er wollte bei der Makedonischen bleiben und hatte sich insgeheim ohnehin zwischen der Treue zu seinem Kindheitsfreund und der Befriedigung, die er bei seiner eigenen Familie, der Legion, gefunden hatte, hin und hergerissen gefühlt.
    Nun blieb ihm ein weiteres Jahr, um zu wachsen und zu gedeihen. Seine Augen weiteten sich ein wenig, als er das in kompliziertem Latein abgefasste Dokument durchlas. Carac bemerkte es sofort.
    »Wie du siehst, haben wir die Beförderung bereits darin aufgenommen. Du kommandierst fünfzig Mann unter Leonides und bist direkt seinem Optio Daritus verantwortlich. Ich schlage vor, dass du den neuen Rang ganz unvoreingenommen antrittst. Fünfzig Mann sind etwas anderes als acht. Du bekommst es mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher