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Im Zwielicht der Gefühle (German Edition)

Im Zwielicht der Gefühle (German Edition)

Titel: Im Zwielicht der Gefühle (German Edition)
Autoren: Patricia Alge
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war.
    „Ranulf!“, rief sie unendlich erleichtert und umarmte ihn stürmisch. „Dem Himmel sei dank, du lebst! Ich habe mir ja solche Sorgen um dich gemacht!“ Ranulf zog Valandra dicht an seinen Körper. „Glaub mir, dieses Gefühl ist mir nur allzu vertraut.“ Er schloss sie fest in seine Arme und bedeckte ihre Lippen mit einem leidenschaftlichen Kuss, der ihr all die Sorgen und Qualen verdeutlichte, die er in den letzten Stunden um sie ausgestanden hatte. Ranulf konnte es immer noch nicht fassen, dass er Valandra wohlbehalten in den Armen hielt.
    Kasim zügelte seinen Hengst dicht neben ihnen und schwang sich aus dem Sattel. „Bei Allah, Ihr seid flinker als eine Wüstenmaus, Lady Valandra.“
    „Kasim!“ Sie umarmte auch ihn herzlich und schlug ihn gleich darauf empört vor die Brust. „Wie konntest du mich so in Angst und Schrecken versetzten? Ich bin fast gestorben vor Furcht.“ Sie umarmte ihn erneut. „Aber ich bin froh, dass es dir gut geht.“
    „Wir sollten aufbrechen“, erklärte Ranulf unbehaglich. Sein Instinkt warnte ihn davor, hier noch länger zu verweilen. Ihm war, als ob der Wald sich bewegte.
    „Mein Pferd hat sich ein Bein gebrochen.“
    „Ich weiß. Wir haben es von seinem Schmerz erlöst. Du reitest mit mir.“
    Er nahm sie bei der Hand und führte sie zu den Bäumen, wo er zuvor seinen Hengst angebunden hatte.
    Das Pferd war verschwunden.
    „Zurück“, knurrte Ranulf, zog sein Schwert aus der Scheide und drängte Valandra auf die Lichtung zurück. Sein Blick durchforstete den Waldrand.
    „Kasim, schnapp dir Valandra und verschwinde mit ihr von hier!“
    In diesem Moment trat McGregor hämisch grinsend aus dem Wald. „Das würde ich bleiben lassen.“
    Ihm folgten zwanzig seiner Männer, und innerhalb von Sekunden waren Valandra, Ranulf und Kasim umstellt. Feuer flackerte auf, und die Krieger entzündeten Fackeln.
    Kasim und Ranulf stellten sich mit dem Rücken zu Valandra, damit sie sie in alle Richtungen verteidigen konnten.
    „Ich muss mich bei euch bedanken“, lachte McGregor höhnisch, als er in den Feuerkreis aus Fackeln tragenden Kriegern trat. „Ihr habt meine Braut gefunden. Ich wusste doch, dass das kleine Flittchen mich belogen hat.“ Er richtete den Blick auf Valandras blasses Gesicht. „Deine Schwester wollte mir glauben machen, du wärst in ein Kloster geflohen. Aber ich wusste es besser. Ich habe mir gleich gedacht, dass dein Liebhaber dich am ehesten findet. Deshalb habe ich ihm die Flucht erleichtert.“
    Valandras Herz raste vor Angst. „Was habt Ihr Dalvina angetan?“
    „Bisher noch nichts. Aber ich werde mir beizeiten etwas einfallen lassen.“ Er wandte sich an Ranulf und Kasim. „Lasst die Waffen fallen. Ihr habt keine Chance.“
    Ranulf dachte gar nicht daran. Niemals würde er Valandra kampflos aufgeben.
    „Lasst es uns in einem fairen Zweikampf austragen“, schlug Ranulf vor. „Nur Ihr gegen mich. Der Gewinner bekommt die Braut.“
    Valandra sog scharf den Atem ein.
    McGregor schüttelte jedoch grinsend den Kopf. Er wusste, dass er gegen diesen Riesen keine Chance hatte. „Der Sieger steht bereits fest. Er steht vor euch.“
    „Ergreift sie“, befahl er seinen Kriegern.
    Diese stürmten sogleich in geschlossenem Kreis auf Ranulf und Kasim los. Metall schlug gegen Metall, und bald war ein grässlicher Kampf entbrannt. Ranulf und Kasim kämpften wie die Teufel und streckten einen Feind nach dem anderen nieder. Schmerzensschreie durchbrachen die Nacht, und Blut tränkte den Boden.
    Valandra befand sich mitten in diesem Grauen, und Tränen des Entsetzens strömten über ihre Wangen. Sie würden sie töten. Sie würden Ranulf und Kasim vor ihren Augen dahinschlachten, nur weil die beiden zu ihr hielten und sie beschützen wollten. Dieser Übermacht konnten sie niemals standhalten. Aber sie wollte nicht, dass sie starben. Nicht ihretwegen. Das durfte sie nicht zulassen.
    Tränenblind duckte sich Valandra nach dem Schwert eines toten Feindes.
    „Was tust du da?“, brüllte Ranulf und wehrte sich gegen drei Angreifer gleichzeitig.
    „Ich bereite dem hier ein Ende.“ Sie würde McGregor zwingen, Ranulf und Kasim ziehen zu lassen. Sie wusste, dass er sie lebend brauchte, um seine Pläne in Bezug auf Walkmoor Castle zu erfüllen. Aber das würde ihm nur gelingen, wenn er sich ihrem Wunsch beugte. Sollten Ranulf und Kasim sterben, würde sie ihnen folgen. Der Tod konnte sie nicht mehr ängstigen als die Aussicht auf eine Ehe mit
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