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Im Zwielicht der Gefühle (German Edition)

Im Zwielicht der Gefühle (German Edition)

Titel: Im Zwielicht der Gefühle (German Edition)
Autoren: Patricia Alge
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von Sekunden herrschte absolute Stille, dann fasste sich McGregor ungläubig an die Brust. Der Dolch steckte bis zum Heft in seinem Leib. Er stolperte, versuchte sich an Pater Ignatius festzuhalten und fiel auf die Knie. In seinem Gesicht stand noch immer Unglauben, als er den Dolch aus seiner Brust zog. Er hustete Blut und fing an zu röcheln, während sein Blick beinahe vorwurfsvoll auf Ranulf gerichtet war. „Bastard... verflucht sollst du...“ Der Tod raffte ihn dahin, bevor er zu Ende gesprochen hatte.
    Ranulf verlor keine Zeit. Er schnappte sich ein Schwert, befreite Kasim von den Fesseln und stellte sich schützend vor Valandra. „Wer will als Nächstes sterben?“
    Er maß die herrenlosen Krieger mit einem herausfordernden Blick. „Nur zu, versucht es!“
    Da erklang von fern ein Donnern, das rasch näher kam. Der Boden bebte unter ihren Füßen. Die Nacht war zu schwarz, um etwas Genaueres erkennen zu können, doch plötzlich bewegte sich ein riesiger dunkler Schatten auf sie zu. Der Schatten nahm allmählich Gestalt an. Helme und Brustpanzer blitzten im schwachen Mondlicht auf, und dann preschten an die hundert bewaffnete Krieger heran.
    Ihnen voran ritt Detlef und zu seiner Rechten Lord Lamont.
    „Papa!“, schrie Valandra ungläubig auf.
    Lord Lamont lenkte seinen Hengst mitten in das Geschehen hinein, während seine Männer McGregors Krieger umzingelten.
    „Was geht hier vor? Weshalb muss ich bei meiner Rückkehr von einem Diener erfahren, dass meine Tochter aus ihrem eigenen Heim geflohen ist?“
    Sein Gesicht zeigte unverhohlenen Zorn, als er die Lage erfasste. Er sah seine geliebte Tochter, die sich blass und verängstigt an Ranulf klammerte. Sah die Leichen, die von einem erbitterten Kampf zeugten, und auch McGregors tote Gestalt.
    „Gepriesen sei der Herr, Ihr seid zurückgekehrt, Schwager!“, rief Pater Ignatius schrill und drängte zu Lord Lamont vor. „Ihr wisst ja gar nicht, welche Qualen wir erleiden mussten.“
    Während der Pater Lord Lamont mit den wildesten Lügen überhäufte, wischte Ranulf Valandra die Tränen von den Wangen.
    „Es ist vorbei, Liebes“, erklärte er zärtlich und küsste sie liebevoll auf die Lippen. „Jetzt bist du endgültig in Sicherheit. McGregor kann dir nie wieder Schaden zufügen.“ Er hielt sie fest an sich gedrückt und genoss das Gefühl ihrer Wärme.
    Valandra nickte, und Tränen des Glücks erstickten ihre Stimme, als sie in sein geliebtes Gesicht blickte. „Ich liebe dich, Ranulf. O Gott, wie sehr ich dich liebe. Ich hatte solche Angst um dich.“ Sie zögerte, bevor sie furchtsam gestand: „Ich wage es noch immer nicht zu hoffen, dass dieser Alptraum endlich ein Ende hat.“
    „Glaub es ruhig. McGregor ist tot. Er kann nur noch dem Teufel Gesellschaft leisten.“ Seine Brust fühlte sich plötzlich zu eng an, und sein Herz tat einen aufgeregten Satz. Diesmal würde er nicht zögern. Nein, diesmal nicht. Er nahm Valandras Gesicht liebevoll in die Hände, und seine Augen suchten die ihren. „Heirate mich, Liebes. Werde meine Frau und mach mich zum glücklichsten Mann auf Erden.“
    Valandra schaute sprachlos zu ihm auf.
    „Ich weiß nicht, wie viel Zeit mir noch bleibt, aber davon möchte ich keine einzige Sekunde ohne dich verbringen.“ Er sah das namenlose Glück in ihren Augen und gestand: „Ich liebe dich, ma petite.“
    Valandra schrie vor Freude leise auf und schlang die Arme um seinen Hals.
    „Ja“, flüsterte sie innig. „Oh, ja! Es gibt nichts, was ich mir mehr wünsche, als deine Frau zu werden.“ Sie küssten sich leidenschaftlich und wussten, dass sie in ihren Herzen bereits vereint waren.
    Darauf beobachtete Ranulf mit einem zärtlichen Lächeln, wie Valandra ihren Vater stürmisch begrüßte. Wie wunderschön sie war! Sie strahlte so viel Lebendigkeit und Liebe aus, dass ihm bei ihrem bloßen Anblick ganz warm ums Herz wurde.
    Plötzlich erschauderte er, und seine Eingeweide zogen sich schmerzlich zusammen, als er das vertraute Prickeln in seinem Nacken fühlte. Nein, schrie seine Seele gepeinigt auf. Nicht jetzt! Großer Gott, bitte nicht jetzt.
    Sein Blick glitt zum Hügel hinauf, und er schloss gequält die Augen.
    Dort oben stand Malven. Er war nur ein Schatten in der Nacht, und doch wusste Ranulf, dass er auf ihn wartete.
    Seine Zeit war abgelaufen. In hilfloser Wut ballte er die Hände zu Fäusten. Es gab so vieles, was er Valandra noch sagen, so vieles, wofür er ihr noch danken wollte. Er hatte ihr nie erzählt,
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