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Im Zauber des Mondes

Titel: Im Zauber des Mondes
Autoren: Karen Robards
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glaubte es zwar nicht, denn damals war sie ihm schließlich noch von Nutzen gewesen, aber sie wollte kein Risiko eingehen.
    Allein und ohne einen Pfennig in den Straßen Londons, voller Angst, man könnte bereits auf der Suche nach ihr sein, hatte Caitlyn sich schnell in die Person zurückverwandelt, die sie einmal gewesen war. Sie hatte Männerkleider von einer Wäscheleine gestohlen und war die folgende Woche durch die Straßen um Newgate gewandert, wohin man Connor den Gerüchten zufolge gebracht hatte. Leider hatte sie nicht daran gedacht gehabt, Sir Edwards Geldbeutel einzustecken, aber sie konnte das Kleid, in dem sie die Lisle Street verlassen hatte, an eine Hure verkaufen. Das Geld reichte, um sie mit Essen zu versorgen, und sie schlief auf der Straße. Es war erstaunlich, wie schnell alles zurückkam, was sie als O'Malley, der Dieb, gelernt hatte.
    Nach einer Woche hatte sie gehört, daß man den schwarzen Rebellen zur Verhandlung nach Irland bringen würde. Sie hatte sich zu der kleinen Menschenmenge vor dem Gefängnis gesellt, aber nicht mehr von Connor zu Gesicht bekommen als die Außenseite eines Gefängniswagens. Dafür hatte sie Mickeen unter den Schaulustigen entdeckt, und auch als sie direkt neben ihm stand, hatte er sie erst erkannt, als sie ihn am Ärmel gezogen und sich flüsternd zu erkennen gegeben hatte. Zum erstenmal, seit sie ihn kannte, schien er froh, sie zu sehen.
    Ihr Wiedersehen mit Cormac und Rory war tränenreich gewesen, während Liam im Namen seines Bruders Rache schwor, als sie ihnen erzählte, wie sie erpreßt und mißbraucht worden war. Die drei hätten sich sofort auf die Suche nach Sir Edward gemacht, hätte sie ihnen nicht versichern können, daß sie ihn dort, wo er jetzt wahrscheinlich war, kaum finden würden.
    Dann waren sie nach Irland aufgebrochen, wo sie als erstes Vater Patrick von St. Albans aufgesucht hatten. Er hatte ihnen geraten, sich zu verstecken, während er für Connor tun würde, was er konnte. Jetzt blieb ihnen nur noch zu beten, daß sein
    Plan funktionieren würde, denn sonst würde Connor morgen früh sterben - und dann wollte sie auch nicht mehr leben.
    Als sie Dublin erreichten, war es schon nach Mitternacht. Die Stadt war in Feststimmung und die Straßen voller Menschen, trotz des eisigen Regens. Eine Hinrichtung war immer ein Fest, erst recht, wenn es sich bei dem Verurteilten um den schwarzen Rebellen handelte, und jeder, der auch nur irgendwie nach Dublin kommen konnte, war da.
    Vor St. Catherines teilten sich ihre Wege. Vater Patrick zügelte sein Pferd und wandte sich zu ihnen um.
    »Bis zum Morgen, meine Kinder«, sagte er und hob eine Hand. Caitlyn lenkte Meg neben ihn. Sie hatte eine dringende Bitte an den Priester, auch wenn sie ihm nur ungern erzählte, was sie ihm wohl oder übel würde sagen müssen.
    »Könnt Ihr nicht eine Möglichkeit finden, mich mitzunehmen, Vater? Ich möchte Connor sehen, wenn es möglich ist. Er
    - ich - es ist noch so vieles unerledigt zwischen uns.«
    »Ich möchte auch gern mitkommen, wenn das geht«, sagte Cormac aus der Dunkelheit hinter ihr. Vater Patrick schüttelte den Kopf.
    »Du bist ein erwachsener Mann, Cormac, und solltest selbst wissen, daß das keine gute Idee ist. Sie suchen nach dir, genau wie nach Rory und Liam. Du siehst deinem Bruder so ähnlich, daß du leicht zu erkennen bist. Und was dich betrifft, Mädchen ...«
    »Bis jetzt hat noch niemand gesagt, daß sie mich auch suchen würden.« Sie sah, daß Vater Patrick zögerte. »Bitte, Vater! Wenn Connor sterben sollte, und ich ...« Ihre Stimme brach. »Wenn es eine Möglichkeit gibt, ich bitte Euch ...«
    Vater Patrick runzelte die Stirn. »Es ist zu gefährlich. Ich kann es nicht zulassen. Es tut mir leid, Mädchen, aber ...«
    »Bitte, Vater!« unterbrach ihn Caitlyn. »Es ist noch viel wichtiger, als Ihr denkt. Es gibt etwas, das ich Euch erzählen muß.« Zögernd erklärte sie ihm die Dringlichkeit ihrer Bitte. Als sie geendet hatte, war sie knallrot angelaufen, und Vater Patrick musterte sie mit gerunzelter Stirn. Cormac sah aus, als hätte ihm jemand über den Kopf geschlagen.
    »Heiliger Himmel«, murmelte Cormac, und er ließ seine Augen über Caitlyn wandern. Sie bedeutete ihm mit einem Blick zu schweigen.
    »Das macht allerdings einen Unterschied«, meinte Vater Patrick nach langem Schweigen. »Nun gut, du kannst mit mir kommen, ich werde es schon irgendwie regeln. Aber ich habe eine Bedingung.«
    Als er ihr sagte, was es war, warf
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