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Im Wirbel der Gefuehle

Titel: Im Wirbel der Gefuehle
Autoren: Jennifer Blake
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Seite. »Das habe ich schon vermutet, doch ich musste ganz sichergehen.«
    »Da kannst du sicher sein. Ich möchte nicht mehr als Objekt gehandelt werden und mich nur aus Schuldgefühlen oder Bequemlichkeit heraus verheiraten lassen. Oh ja, oder mich als Köder benutzen lassen, um einen Toten wieder ins Reich der Lebenden zu locken.«
    »Bitte nicht«, sagte er mit heiserer Stimme, der man anhörte, wie peinlich er davon berührt war. »So war es ja nicht. Ich wollte dich wirklich, mehr als alles andere in meinem Leben. Als ich dich in jener Nacht in New Orleans in den Armen hielt, dachte ich, dass ich alles gefunden hätte, was ich je verloren hatte - ein Heim, eine Familie und eine Liebe, die so stark war, dass sie nichts erschüttern könnte. Ich schwor mir, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun würde, um dich und Marguerite vor den Plänen Vinots zu beschützen, aber auch alles daran setzten würde, um dich zu bekommen und für immer bei dir zu sein, und wenn ich für diese Chance meines Lebens dem Teufel meine Seele verkaufen müsste. Das hätte ich auch fast getan. Ich habe betrogen, gelogen, die Grundsätze der Bruderschaft für meine eigenen Zwecke missbraucht, den Kummer eines alten Mannes ausgenutzt und wurde zu diesem Zwecke ein Racheengel. Ich habe meine Chance verspielt, weil ich nicht verstanden habe, dass ich genau die Eigenschaften angenommen hatte, die du so verachtest.«
    »Nicht ganz«, sagte sie sanft. »Du hättest zum Beispiel Theodore umbringen können, um ihn endlich aus dem Weg zu räumen, aber das hast du nicht getan.«
    Er lachte krampfhaft und blickte an ihr vorbei, die Straße hinunter. »Ich wollte es aber, Gott weiß, wie sehr. Und ich wünschte mir wirklich, dass ich es getan hätte, als er vom Duellplatz weglief und auf dem Weg zu Marguerite war. Ich wusste, dass es dich zerstören würde, wenn er Marguerite etwas angetan hätte, und ich wäre dann Schuld gewesen, weil ich ihn falsch eingeschätzt hatte und ihn am Leben gelassen hatte, um eine solche Tat zu vollbringen.«
    »Du hast es getan, weil du ein Fechtmeister bist, ein Ehrenmann, galant und edelmütig.«
    »Und was hat es mir gebracht, oder dir?«
    »Oh, aber ich habe eine Schwäche für Männer, die einen Degen zu führen wissen, dabei aber auch ihre
    Grenzen kennen«, erwiderte sie, die aufsteigende Freude kaum mehr im Zaum haltend. »Tatsächlich würde ich nie einen Mann heiraten, nur zum Wohle von River’s Edge. Da ich selbst so etwas wie ein Mischling bin, halb Französin, halb Amerikanerin, muss ich natürlich auch einen solchen Ehemann haben, am besten einen mai tre d’armes, ein Halbblut, der auch der letzte Nachfahre des Volkes der Natchez ist. Er wäre der Einzige, der mich je glücklich machen würde.«
    Er zuckte und wandte sich ihr wieder zu. »Reine ...«
    »War das nicht deutlich genug?«, fragte sie forschend, ihren verführerischen Blick auf ihn geheftet. »Ich kann auch noch präziser werden. Nur ein Mann könnte mich je davon überzeugen, noch einmal meine Trauer abzulegen, nur ein Einziger. Er ist derjenige, der sicherstellte, dass ich meinen Witwenschleier zu Recht trage. Du hast Theodore vielleicht nicht das Leben genommen, um Marguerite zu retten, doch du hast dafür gesorgt, dass Chalmette das Notwendige vollenden konnte.«
    Er schwang sich geschickt und elegant aus seinem Sattel, trat zu ihrer Stute und breitete die Arme aus, um ihr herunterzuhelfen. Reine hatte schon ihr Knie aus dem Haltebügel ihres Damensattels befreit und stütze sich dann mit beiden Händen auf seiner Schulter ab. Er hielt sie fest, während sie langsam herunter in seine starken Arme rutschte. Sein Gesicht war voller Freude und Glück, als er sie nun endlich wieder an sich spürte, es war fast mehr, als er ertragen konnte.
    »Reine«, flüsterte er mit rauer Stimme und küsste sie leidenschaftlich, mitten auf der Straße. Mit seinen starken Händen streichelte er ihr liebevoll den Rücken entlang, spielte mit den Locken ihres vollen Haares und presste sehnsuchtsvoll seinen warmen Mund auf den ihren. Er wollte sie, ganz und gar.
    »Nicht hier«, sie schnappte nach Luft und entzog sich ihm sanft, als sie seine Hand auf ihren Brüsten spürte, ganz benommen und voller Glückseligkeit. Sie nahm ihn am Arm und zog ihn von der Straße weg, hinter den schützenden, großen Stamm der alten Eiche, die ihre dicht belaubten Äste über ihnen ausbreitete.
    Er kam widerstandslos mit und ließ sich gerne von ihr entführen. Im Gehen
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