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Im Tod vereint - Divided in Death (18)

Titel: Im Tod vereint - Divided in Death (18)
Autoren: J. D. Robb
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hatte vor drei Jahren ein Alarmsystem in dem Gebäude installieren lassen, an dessen Entwicklung Reva maßgeblich beteiligt gewesen war.
    Nur ein Experte käme hier herein, und selbst wenn es ihm gelänge, sich Zugang zu verschaffen, würde ihm im Inneren des Hauses das Leben durch diverse Backupund zusätzliche Sicherheitssysteme schwer gemacht.
    Eine Frau jedoch, die alles andere als schlecht damit verdiente, dass sie derartige Systeme auf Schwachstellen überprüfte, täte immer irgendeine, wenn auch noch so kleine Lücke auf. Sie hatte zwei Störsender, einen aufgemotzten Handcomputer, einen verbotenen Generalschlüssel und einen Stunner in der Tasche, den sie Blair in die Eier rammen würde.
    Was sie dann weiter täte, wusste sie noch nicht genau. Das entschiede sie spontan.
    Sie nahm die Tasche mit dem Werkzeug vom Rücksitz ihres Wagens, schob sich den Stunner in die Gesäßtasche von ihrer Jeans und marschierte durch die laue Septembernacht entschlossen auf die Haustür zu.
    Im Gehen schaltete sie den ersten Störsender ein und wusste, sobald er an das externe Schaltbrett angeschlossen wäre, hätte sie dreißig Sekunden Zeit. Zahlen blitzten auf dem Display des Handgeräts und ihr Herz begann zu rasen. Drei Sekunden vor Ausbruch des Alarms hatte der Störsender den Zahlencode geknackt. Sie atmete erleichtert auf und blickte in Richtung der dunklen Fenster des Schlafzimmers im ersten Stock.

    »Macht ihr beide nur schön weiter«, murmelte sie leise und nahm den zweiten Störsender in Betrieb. »Ich brauche hier unten nur noch ein paar Minuten. Dann geht die Party richtig los.«
    Sie hörte, dass hinter ihr ein Wagen die Straße heruntergefahren kam, und fluchte, als er plötzlich hielt. Ein schneller Blick über die Schulter zeigte ihr ein Taxi, aus dem ein lachendes Paar in Abendgarderobe stieg. Reva drückte sich im Dunkeln an die Wand.
    Mit einem Minibohrer schraubte sie den Handscanner neben der Haustür auf und merkte, dass der Hausdroide selbst die winzig kleinen Schrauben wöchentlich zu putzen schien.
    Mit einem haarfeinen Draht schloss sie ihren Handcomputer an den Scanner an, wartete mit angehaltenem Atem, dass das grüne Lämpchen zu blinken begann, schraubte den Deckel wieder fest und schloss den zweiten Störsender an den Stimmdekoder an.
    Es dauerte fast zwei Minuten, um das Ding zurückzuspulen, aber neben ihrem Zorn wogte Erregung in ihr auf, als endlich die Stimme ihrer Freundin an ihre Ohren drang.
    August Rembrandt.
    Angesichts des Passworts verzog Reva verächtlich das Gesicht.
    Jetzt brauchte sie nur noch die geklonten Zahlen einzugeben und mit ihrem Werkzeug das letzte, manuelle Schloss zu öffnen, und schon wäre sie im Haus.
    Sie glitt in den Flur, machte die Tür wieder hinter sich zu und schaltete gewohnheitsmäßig die Alarmanlage wieder ein.
    Da sie davon ausging, dass jeden Augenblick der
Hausdroide auf der Bildfläche erschiene, nahm sie ihren Stunner in die Hand. Natürlich würde er sie erkennen, und das gäbe ihr gerade genügend Zeit, um seine Sicherungen durchbrennen zu lassen, damit sie ungehindert weiterkam.
    Aber es blieb alles still, kein Droide kam in das Foyer. Dann hatten sie ihn also für den Rest des Abends ausgeschaltet. Damit sie noch ungestörter wären, dachte sie erbost.
    Sie roch den Duft der Rosen, die immer auf dem Tisch in der Eingangshalle standen - pinkfarbene Rosen, jede Woche frisch. Eine kleine Lampe stand direkt neben der Vase, Reva aber hätte gar kein Licht gebraucht. Sie wusste ganz genau, wohin sie wollte, und marschierte direkt auf die Treppe zu, über die man in die obere Etage kam.
    Oben angekommen sah sie etwas, das ihren Zorn noch größer werden ließ. Achtlos über dem Geländer hing Blairs leichte Lederjacke. Die Jacke, die er im letzten Frühjahr von ihr zum Geburtstag bekommen hatte. Die Jacke, die er noch heute Morgen lässig mit zwei Fingern über seine Schulter gehängt hatte, als er ihr einen liebevollen Abschiedskuss gegeben und gesagt hatte, wie sehr er sie vermissen würde, und wie schrecklich er es fände, wegen der Geschäftsreise auch nur für kurze Zeit von ihr getrennt zu sein.
    Reva nahm die Jacke vom Geländer und hob sie an ihr Gesicht. Sie konnte ihn in dieser Jacke riechen, und der vertraute Duft rief außer neuerlicher Wut ein Gefühl der Trauer in ihr wach.
    Um die Trauer zu verdrängen, nahm sie eins der Werkzeuge aus ihrer Tasche, schnitt das teure Leder lautlos
in dünne Fetzen, warf diese auf den Boden und
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