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Im Sturm der Gefuehle

Titel: Im Sturm der Gefuehle
Autoren: Shirlee Busbee
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Versicherung überzeugt. Ein ängstliches Schluchzen raubte ihr den Atem. Sie würde Ives nie wiedersehen, niemals wieder den süßen Zauber seiner Umarmung erleben ... nicht mit ihm alt werden.
    Ein Pochen an der Tür riss sie aus ihren düsteren Gedanken. Sie sah neugierig den dicken Mann an, der gleich darauf eintrat. Er war ihr fremd, und seine Kleidung, wiewohl teuer, verriet auf den ersten Blick, dass er nicht vornehmer Herkunft war; von ihm ging etwas spürbar Minderes aus.
    Seine entgeisterte Miene verriet, dass er entsetzt war, sie zu sehen.
    »Mon Dien!«, rief er aufgebracht aus. »Was treibt sie denn hier? Haben Sie den Verstand verloren? Zuerst bringen Sie unsere Pläne mit diesem wilden Unternehmen durcheinander, und jetzt dies!«
    Seine Sprache verriet eindeutig seine Herkunft, und Sophys Mut sank noch tiefer. Der Franzose. Ihre Zeit neigte sich dem Ende zu. Sobald sie Englands Küsten hinter sich ließen, gab es für sie kein Entrinnen mehr.
    Ihr blieb keine Zeit, über diese schreckliche Aussicht zu grübeln. Henry riss sie hoch und legte ihr einen Umhang um die Schultern. Er zeigte ihr die Pistole, die er unter seiner Jacke versteckt hielt, und sagte: »Mein Freund, sie machen sich zu viel Sorgen. Lady Harrington ist meine Garantie für eine sichere Überfahrt. Selbst wenn es Roxbury oder ihrem Mann glücken würde, mich aufzuspüren, könnten sie nichts gegen mich unternehmen, wenn sie an Bord der Vixen ist.« Sein Ton wurde hart. »Wenn sie die Dame lebendig wiedersehen möchten, haben sie keine andere Wahl, als mich entwischen zu lassen!«
    Der pfiffige Ausdruck im Blick des Franzosen verriet, dass es Dewhurst gelungen war, seine Befürchtungen ein wenig zu zerstreuen. »Sie mögen Recht haben, doch sollen Sie wissen, mon ami, dass es mir nicht gefällt. Und was Paris dazu zu sagen hat, daran wage ich gar nicht zu denken.«
    »In Paris«, sagte Henry leichthin, als er Sophy zur Tür führte und dafür sorgte, dass sie den Pistolenlauf an ihren Rippen spürte, »wird man über den Inhalt des Memorandums, das ich bei mir habe, vor Freude außer sich geraten. Kein Mensch wird sich über meine Flucht aus England ernsthafte Gedanken machen.«
    »Mag sein, dass Sie Recht haben«, antwortete der Franzose resigniert und folgte ihnen auf dem Fuße, als sie hinausgingen.
    »Meist habe ich Recht«, gab Henry zurück. »Aber von viel größerem Interesse ist für mich Ihr Teil des Handels - haben Sie das Geld dabei?«
    Der Franzose nickte. »Oui, draußen in meinem Wagen.«
    »Gut! Sobald es auf die Vixen geschafft wurde, laufe ich aus.«
    Obwohl es von Henrys kleinem Haus am Rand der Ortschaft ein hübsches Stück war, kam Sophy die Fahrt im Wagen des Franzosen viel zu kurz vor. Sie wusste, dass ihre Lage hoffnungslos war. Auch wenn wie durch ein Wunder Hilfe eintreffen sollte, verhinderte Henrys an ihre Rippen gedrückte Pistole, dass sie etwas unternehmen konnte. Und dennoch war sie nicht bereit, sich geschlagen zu geben. Noch nicht.
    Während der Franzose und sein Kutscher eine schwere Truhe vom Wagen hoben und sie auf die Jacht trugen, spähte Sophy angestrengt in die Nacht, auf der Suche nach etwas, das sie zu ihrem Vorteil verwenden konnte. Doch sie sah nichts. Die Straßen wirkten wie ausgestorben. Trotz der kalten Furcht, die ihre Brust beschwerte, sagte sie sich, dass sie nicht aufgeben würde. Auch als Henry den Franzosen verabschiedete und die Kutsche davonrumpelte, ließ ihre Entschlossenheit nicht nach.
    Mit einem ruhigen Blick sagte sie: »Henry, Sie werden nicht so davonkommen. Ives wird es nicht zulassen. Er wird mich finden, und wenn er es tut...«
    Henry lächelte. »So viel Treue gereicht Ihnen zur Ehre, meine Liebe, doch fürchte ich, dass Ihr Glauben an Ihren Mann übertrieben ist.« Er fuhr mit dem Finger liebkosend über ihre Wange, und sie zuckte zurück. »Wenn Ihr Mann so dumm wäre, Ihnen nach Frankreich zu folgen, wäre es zu spät, meine Süße. Bis dahin wären sie, nun ja, beschädigte Ware, und ich glaube nicht, dass sein Stolz es zuließe, Sie wieder aufzunehmen, wenn er Sie denn fände. Nein, ich fürchte, dass Sie sich damit abfinden müssen, mir zu Gefallen zu sein, doch können Sie sicher sein, in mir einen großzügigen Gönner zu finden. Also, gehen wir jetzt unter Deck?«
    »Schuft!«, zischte Sophy mit blitzenden Augen.
    Henry lachte auf. »Diese Leidenschaft! Sie müssen wissen, dass diese unterdrückte Vitaliät in Ihren Augen, wenn Sie Simon entgegentraten,
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