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Im Sturm der Gefuehle

Titel: Im Sturm der Gefuehle
Autoren: Shirlee Busbee
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hervor: »Henry ist mein Vetter. Ich werde ein Mitglied meiner Familie doch nicht ans Messer liefern.«
    »Und Sie sind sicher, ganz sicher, dass Sie die Lage eines eventuellen Hauses in Folkestone nicht kennen?«
    »Ich schwöre es bei meinem Leben! Ich weiß von der Vixen. Kann sein, dass er eine Unterkunft im Dorf hat, doch ich habe keine Kenntnis davon.«
    Ives, der ihn eindringlich ansah, kam zu der Einsicht, dass Grimshaw die Wahrheit sagte. Er stieß ihn so verächtlich beiseite wie ein Hund eine tote Ratte.
    »Ich hielte es für klug, wenn Sie sich eine Zeit lang aufs Land zurückziehen würden«, sagte er mit beängstigender Höflichkeit. »Und ich muss Sie warnen, dass ich Sie, sollten Sie mir oder einem meiner Angehörigen in Zukunft über den Weg laufen ...«, er lächelte ein Lächeln, das Grimshaw in seiner Position auf dem Boden wachsam zurückweichen ließ, »... töten werde. Verstehen wir einander?«
    Grimshaw, der, nach Atem ringend, seine lädierte Kehle umfasste, nickte.
    »Gut«, sage Ives aufgeräumt. »Es war eine höchst informative Unterhaltung. Wir wollen Sie nicht länger aufhalten.«
    Ein paar Minuten darauf trafen Ives und Forrest auf Ogden und die anderen. »Folkestone«, warf Ives ihnen zu, als sein Pferd vorüberfegte. »Schont die Pferde nicht, er hat über eine Stunde Vorsprung.«
    Da keine Hoffnung bestand, Dewhurst einzuholen, wenn sie sich an die Straße hielten, wählte Ives eine Route querfeldein in direkter Luftlinie zum Fischerdorf Folkestone südlich von Dover. Sie ritten wie Wahnsinnige, übersprangen Zäune, Bäche und Gräben in halsbrecherischem Tempo, zertrampelten Ackerflächen, preschten durch Obstgärten, in denen sie nur knapp den ausladenden Ästen ausweichen konnten. Nur um ihren Pferden Rast zu gönnen, hielten sie an, tränkten sie und ließen sie kurz verschnaufen, ehe sie die Jagd fortsetzten.
    Die ermatteten Tiere übersprangen tapfer Steinmauern und sprengten holprige Hänge hinunter, als sie sich ihrem Ziel näherten.
    Es dunkelte schon, als sie ihre nassen, schäumenden Pferde unweit des verschlafenen Fischerdorfes anhielten, das sich an den Fuß der Kalkfelsen an der Kanalküste schmiegte. Sie ließen die erschöpften Tiere in einem verlassenen Unterstand am Rand des Ortes zurück, schwärmten zu Fuß aus und durchstreiften verstohlen den armseligen Uferbereich.
    Ives fand die Vixen mit Leichtigkeit unter den wenigen im Hafen ankernden Fischerbooten heraus; ihr schimmernder weißer Rumpf und die schlanken Umrisse verrieten die edle Herkunft. Ein Fischkutter war das nicht.
    Sie legten sich auf die Lauer, wobei ihnen bald klar war, dass sie Folkestone gerade noch rechtzeitig erreicht hatten. An Bord der Vixen war kein Zeichen von Aktivität zu sehen, doch sollte sich das schnell ändern. Nach Ives' Schätzung mussten Dewhurst - und hoffentlich Sophy - in wenigen Minuten eintreffen.
    Es folgte ein hastiger Wortwechsel zwischen Ives und Forrest, während sie die Jacht und ihre nähere Umgebung nicht aus den Augen ließen. »Hast du den Verstand verloren?«, zischte Forrest, als er Ives' Plan, an Bord zu gehen, hörte. »Wir sind ihm zahlenmäßig überlegen. Wir können ihn hier überwältigen, ehe er auch nur in die Nähe des verdammten Bootes gelangt.«
    »Was meinst du, was er mit Sophy macht, während wir über ihn herfallen?«, fragte Ives ruhig. »Meinst du nicht, dass er ihr eine Pistole an den Kopf halten wird? Wenn wir einen Schritt tun, irgendeinen, wird er sie töten.«
    Forrest zögerte. »Wir könnten ihn überrumpeln und überwältigen, ehe er abdrücken kann«, widersprach er lahm.
    »Oder auch nicht«, gab Ives zurück. »Ich setze ihr Leben nicht dem geringsten Risiko aus.«
    »Und Sie meinen, allein auf See mit ihm stünden Ihre Chancen besser? Sind Sie verrückt, Mann?«, platzte William Williams heraus, dessen langes Gesicht von Angst kündete. Erschrocken errötete er und stieß hervor: »Verzeihung, Mylord.«
    In dem schwachen Licht, das aus einer nahen, heruntergekommenen Kneipe drang, grinste Ives ihn an.
    »Nein, Sie hatten Recht, meine Klugheit in Frage zu stellen, doch wir dürfen ihn nicht angreifen, solange er Sophy in der Gewalt hat. Er rechnet damit, dass wir ihn daran hindern werden, das Schiff zu erreichen. Wir haben das Überraschungsmoment nicht auf unserer Seite und keine Gelegenheit, ihn daran zu hindern, meiner Frau etwas anzutun.«
    Sein Grinsen erlosch, und sein Blick wanderte von einem zum anderen, als er mit Nachdruck
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