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Im Sturm der Gefuehle

Titel: Im Sturm der Gefuehle
Autoren: Shirlee Busbee
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noch eine Nacht mit dir und deiner gewalttätigen Begierde über mich ergehen lassen zu müssen.«
    »Sprich nicht in diesem Ton mit mir! Ich bin dein Mann. Du wirst dich mir nicht verweigern.«
    »Das werde ich sehr wohl. Du hast alle Rechte auf mich verwirkt, als du mir, einem unschuldigen Mädchen, das dich vielleicht hätte lieben können, Gewalt angetan hast.«
    »Ich habe dir nicht Gewalt angetan!«, kläffte er mit vor Wut verdunkelten Augen. »Du warst meine Frau. Es war mein Recht.«
    »Ach, verzeih, vielleicht irre ich mich. Es war keine Vergewaltigung im engeren Sinn, doch geschah alles ohne Liebe, ohne Sanftheit, ohne Gefühl für meine Unschuld. Kaum hatten wir das Haus meiner Mutter hinter uns gelassen, als du auch schon wie ein Raubtier über mich hergefallen bist, um mich auf dem Sitz deiner Kutsche zu entjungfern, ohne auf meine Schreie oder die Schmerzen, die du mir zufügtest, zu achten. Seither haben sich deine Methoden nicht geändert.« Ihr Ton wurde hart und ließ ihm keine Möglichkeit, sie zu unterbrechen. »Bis ich die Sache selbst in die Hand nahm, hast du mich mit großer Grausamkeit behandelt. Du hast mir Gewalt angetan, hast mich geschlagen und gedemütigt. Wenn du zu Hause bist, lädst du Lumpen und Schufte ein und setzt voraus, ich würde ihr abstoßendes Betragen dulden. Ihre Anwesenheit in meinem Heim ist schon eine Beleidigung für mich, während es dich sogar kalt lässt, wenn sie mich mit Worten und Taten kränken.« Aus ihrem Blick sprach offene Verachtung. »Glaubst du denn, ich möchte mir anhören, wie viele Jungfrauen sie der Prostitution zuführten? Wie viele unschuldige Mädchen sie verführten? Meinst du im Ernst, es gefiele mir, wenn ich mitansehen muss, wie es deine betrunkenen Freunde mit ihren mitgebrachten Schlampen treiben?«
    Simon schwieg dazu. Sein Gesicht war unter diesen Anklagen zornrot geworden. »Du bist ein zimperliches kleines Luder«, grollte er, als sie verstummte. »Du hältst dich für erhaben über uns gewöhnliche Sterbliche. Du beschuldigst mich, dich missbraucht zu haben. Und was ist mit dir? Du schuldest mir einen Erben. Indem du mir meine Rechte verweigerst, brichst du dein Ehegelöbnis.«
    Sophy schüttelte den Kopf. »Ich schulde Ihnen gar nichts, Mylord. Was ich bei unserer Heirat schuldig sein mochte, wurde tausendfach beglichen. Du hast mich gedemütigt, indem du dich mit deinen Liebchen vor mir großgetan hast. Ich erduldete deine Brutalität fast ein ganzes Jahr, ehe ich wusste, dass ich lieber sterben würde, als mich wieder von dir anfassen zu lassen.«
    Simon ballte die Hände krampfhaft zu Fäusten. Nur die Pistole, die sie auf ihn richtete, hinderte ihn daran, über sie herzufallen. »Unverschämtes Biest«, beschimpfte er sie. »Das wirst du noch bereuen, verlass dich darauf. Du wirst nicht immer eine Waffe haben, hinter der du dich verstecken kannst.«
    »Nein? Damit würde ich nicht rechnen, lieber Mann. Diese Pistole und ich sind rasch gute Freunde geworden. Ich bin nie ohne sie. Auch während deiner gottlob häufigen Abwesenheit habe ich sie immer in Reichweite.«
    Der riesige Korridor, in dem sie einander gegenüberstanden, lag in tiefer Dunkelheit, wenn nicht ein Blitz aufzuckte, der die höhlenartigen Ausmaße und die an einer Wand aufgereihten Stühle und Tische in fahles Licht tauchte. Ein Geländer verlief an der Wand gegenüber und endete an der großen Treppe. Jenseits der Treppe lag der breite Korridor in totaler Finsternis. Aus dem Raum hinter Sophy warf die zuckende Flamme ihres Leuchters ein weiches Licht um sie, betonte das rötliche Gold ihrer zerzausten Löckchen und zeichnete die sanften Kurven ihrer schlanken Gestalt nach.
    Als Simons Blick mit unverhülltem Verlangen auf ihre Brüste fiel, kamen ihm deren seidige Festigkeit und die kleinen süßen Spitzen in den Sinn; es drängte ihn, diese Köstlichkeiten wieder zu genießen, und seine Augen wurden schmal, als er, von blinder Lust verzehrt, seine Chancen, sie zu überwältigen, abschätzte. Er beäugte die Pistole, dann sah er seiner Frau ins Gesicht.
    Für Sophy waren seine Gedanken so deutlich, als hätte er sie laut ausgesprochen. Sie lächelte finster. »Simon, lass es sein. Wenn ich dich töte, vergieße ich keine Träne.«
    »Das glaube ich dir nicht«, polterte er. »Du wirst nicht auf mich schießen.«
    »Ach?«
    Ein Wimpernschlag und sie zielte höher und drückte ab. Es knallte, Pulvergeruch erfüllte die Luft, blaugrauer Rauch umschwebte sie. Simon
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