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Im Stein

Im Stein

Titel: Im Stein
Autoren: Clemens Meyer
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hatte ich einen Vierundachtzigjährigen, jedenfalls hat er gesagt, dass er so alt ist. Sah aber jünger aus. Also ich hätte ihn auf achtzig geschätzt. Aber der war sowas von fit im Schritt, bestimmt Viagra, war Berufssoldat gewesen, hat er gesagt, wahrscheinlich noch beim Führer, der hat mich im Stehen gefickt, von hinten, der hat ’ne Stunde gebraucht, bis er fertig war, und ich war erst fertig, hatte tagelang Muskelkater, aber dem Welpen hier werde ich mal zeigen, wie schnell er die Tüte vollkriegt. Französisch ohne und Französisch total. Also ich mache das nicht. »Wenn ich ihn lutsche«, sagt meine kleine Escort-Maus, manchmal denke ich, die wäre was für mich, die hat so schöne weiße Haut, schwarze Haare und so ’ne zarte Blässe, ich geh ja so oft ins Solarium, dass ich bald als Negerin durchgehe, da muss ich manchmal dran denken, wenn wir uns treffen auf ein Gläschen, Weiß auf Braun, und wie schön das riechen muss, »also wenn ich ihn lutsche, da kann ich mir doch gar nix holen …«
    Ja, ja, kleine schlaue Maus, lutsch sie nur und lass dir in den Mund spritzen, aber ich …
    Ob er mich anspritzen darf, fragt jetzt der grüne Junge und wimmert dabei, als wenn Mutti ihm den Arsch versohlen würde, und zuckt und zappelt in meinem Mund, dass ich aufpassen muss, dass ich den Gummi nicht zerbeiße, früher hatte ich mal Erdbeergeschmack, aber nur paar Monate, das war nämlich scheiße, da war grad Sommer, Erdbeerzeit, und wenn ich dann an so ’nem Obststand, an so ’nem Erdbeerstand vorbeikam …, nee, das war nicht schön. Mittlerweile alles geschmacksneutral, und auch die Erdbeeren schmecken wieder. ’ne Frau ohne Beine? ’n Erdbär.
    Haha, selten so gelacht, Babsy, ich meine Petra. Was die immer für blöde Witze erzählt. Ist verrückt, ich kenne eine andere, die nennt sich Petra und heißt in Wirklichkeit Barbara, und wir nennen sie alle Babsy, also umgedreht wie die Babsy, also die Petra.
    Hals abwärts, aber nur bis zum Bauch, is ja klar, dürfen sie mich vollkleistern, wenn sie unbedingt wollen, klassische Körperbesamung, KB, komm schon, Bubi!, und ich nehme ein Hygienetuch aus dem Spender und ziehe den Gummi ab und halte seinen Schwanz und sorg dafür, dass er mich ordentlich anspritzt und nicht mein Gesicht erwischt.
    »Auf die Brüste, bitte, auf die Brüste!« Klar, Junge, auf meinem Schlüsselbeineckgelenk bringt’s dir nichts, was?
    Ich wichse seinen Schwanz und ziele wie mit ’ner Knarre auf meine Titten. Komisch, ich nenne sie Titten, und er sagt, nein wimmert, ganz ordentlich und sittsam: »Brüste, bitte auf die Brüste!«
    Also ich hab schöne Brüste. Schöne Titten? Titten ja, aber schöne Brüste. Sind sie ganz scharf drauf, sie anzuspritzen, bin ja auch so braungebrannt, Copacabana, verstehste.
    Halleluja, mein Kleiner, du hast dir wohl eine Saftpresse implantiert. Und noch ein Schuss. Da denkste, es ist vorbei, und dann noch so ’ne Ladung. Berufsprofil Samenspender.
    »Kannst du’s …, na ja …, verreiben?« Zu viele Pornos geguckt oder was? Nee. Zewa-Küchentuch. Und mit einem Wisch ist alles weg. »Du bist wunderschön.«
    Ja, ja, mein Junge, das weiß ich selbst und hör es ständig. Aber ein Kompliment am Arbeitsplatz verbessert das Arbeitsklima. »Du bist wunderschön.« Und jetzt muss ich doch lächeln. Er legt seinen Kopf auf meine Titten, dort, wo eben noch sein Saft war, und es kommt mir vor, als würde er verstohlen und ganz vorsichtig schnüffeln. Der meiste Saft riecht grau.
    Ich streichle ihm durch die Haare, hab wohl kurz Muttergefühle, und wieder sagt er, wie schön er mich findet, und ich spüre das Vibrieren seiner Stimme zwischen meinen Titten. So, jetzt ist aber gut, dreimal hat der kleine Hahn gekräht. Und meinst du mich oder meine Pussy? Denn dort geht jetzt die Reise hin, und so, wie er seine Hand erst auf meinen Bauch und meinen Schamhügel und dann auf meine Pussy drückt, gibt’s wohl keinen Rückfahrschein. Und mein Mittelstreifen scheint ihm zu gefallen. Bis vor ’ner Weile hatte ich alles glatt, da stand auch noch »blank rasiert« in meiner Annonce. Hab’s eigentlich gerne gemocht, als ich so weich und glatt war.
    Mit elf oder zwölf hatte ich so ’n Flaum, so zart ist der nie wieder gewesen, und trotzdem hat mich das gestört, wollte meine glatte Muschi wiederhaben, und da habe ich mir den Rasierer von Vati genommen und mich böse geschnitten, meine Lippen sind nämlich ziemlich groß und hängen bisschen raus, was aber den
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