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Im sinnlichen Bann des Sizilianers

Im sinnlichen Bann des Sizilianers

Titel: Im sinnlichen Bann des Sizilianers
Autoren: Penny Jordan
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„Ich komme morgen früh um elf Uhr zum Hotel. Wir treffen uns dort in der Cafélounge.“
    Sein herrischer Ton ließ keinen Widerspruch zu. Es schien ihn nicht zu interessieren, ob Louise Zeit hatte oder nicht. Noch ein Zeugnis für seine grenzenlose Selbstüberschätzung. Arroganz war sein zweiter Vorname, oder eher: Gnadenlosigkeit und übertriebener Stolz. Zu schade, dass niemand den allmächtigen Herzog von Falconari in seine Schranken wies, damit er von seinem hohen Ross fiel und zu einem verwundbaren Normalsterblichen wurde.
    Grübelnd sah sie ihm nach, bis er in seine nachtschwarze Limousine stieg und davonfuhr.
    Von dem Weg aus, der sich durch den Hotelgarten an den Tennisplätzen vorbeischlängelte, hatte Caesar einen guten Blick auf den Jungen, der mit ein paar anderen Kindern gerade eine Trainerstunde bekam.
    Louise Andersons Sohn. Er war groß und muskulös für sein Alter und hatte die dunklen Haare und gebräunte Haut seiner sizilianischen Vorfahren geerbt. Außerdem war er ein ziemlich guter Spieler, äußerst konzentriert und mit einer starken Rückhand.
    Caesar warf einen Blick auf seine Uhr und beschleunigte seine Schritte. Er hatte einen Umweg eingeschlagen, um an den Tennisplätzen vorbeizukommen. Trotzdem wollte er Louise nicht warten lassen. Wie immer überfielen ihn gemischte Gefühle von Trauer und Reue, sobald er an sie dachte.
    Auch Louise sah auf ihre Uhr. Schon eine Minute nach elf! Ihr Sohn hatte erfreut reagiert, als sie ihm vorschlug, heute noch eine Extra-Tennisstunde zu nehmen. Solche Extras waren sonst nicht an der Tagesordnung. Sie hatte Ollie vorgewarnt, dass ihr Reisebudget knapp bemessen sein würde.
    Es quälte sie, aus Zeit- und Geldgründen keine schöne Zeit mit ihrem Sohn verbringen zu können, damit der Bruch zwischen ihnen wieder allmählich heilen konnte. So etwas würde sie zumindest ihren Klienten in der gleichen Situation raten. Kindererziehung war innerhalb eines intakten Familienverbandes wesentlich leichter, aber Louise und Ollie hatten nur noch einander.
    Sie schloss für einen Moment die Augen und dachte traurig an ihre geliebten Großeltern. Ihr fehlten besonders die weisen, liebevollen Ratschläge ihres Großvaters. Wie musste es dem armen Ollie erst gehen?
    Die beiden hatten sich besonders nahegestanden, und von einem Tag auf den anderen musste der Kleine nun ohne väterlichen Beistand auskommen.
    Als sie die Augen wieder öffnete, sah sie, wie Caesar Falconari auf ihren Tisch zusteuerte. Er war lässiger gekleidet als am Vortag, aber immer noch sehr cool und italienisch: helle Chinos, schwarzes T-Shirt und dazu ein helles Leinenjackett. Sehr sexy. Kein Wunder, dass praktisch jede anwesende Frau in seine Richtung starrte. Sie selbst fand ihn nicht so umwerfend … doch!
    Ihr fiel ein, wie sie gestern plötzlich und unvermittelt auf seine Nähe reagiert hatte. Ein beschämendes und dennoch sehr deutliches Zeichen dafür, wie attraktiv sie ihn fand. Also half nur, diese unleugbare Anziehungskraft zu ignorieren.
    Ihre Aufmerksamkeit sollte ganz anderen Dingen gelten.
    Leider kehrte die Nervosität zurück, nachdem Caesar sich neben sie gesetzt hatte. Aus dem Nichts erschien eine Kellnerin, was Louise ziemlich verwunderte. Sie selbst hatte eine Ewigkeit auf der niedrigen, schmalen Bank gesessen, ohne dass das Servicepersonal von ihr Notiz genommen hätte.
    Er bedachte ihren Café Latte mit einem abfälligen Blick und bestellte sich einen doppelten Espresso. „Wie ich sehe, bekommt dein Sohn heute noch eine Tennisstunde?“, sagte er und verzichtete auf eine Begrüßung.
    „Woher weißt du das?“ Ein ungutes Gefühl beschlich sie.
    „Ich bin zufällig an den Plätzen vorbeigekommen.“
    „Wenn wir hier schnell fertig sind, kann ich noch hingehen und ihn spielen sehen“, erwiderte sie mürrisch.
    Der Espresso wurde serviert, und Caesar strahlte die Kellnerin einen Tick zu lange an … für Louises Geschmack. „Was das betrifft … Da gibt es eine weitere Angelegenheit, die ich mit dir besprechen wollte. Einmal abgesehen von deinem Anliegen mit dem Begräbnis.“
    Eine weitere Angelegenheit? Jetzt wurde sie richtig unruhig, und ihr Puls ging schneller.
    „Kurz vor deiner Ankunft auf Sizilien habe ich einen Brief vom Anwalt deines Großvaters erhalten. Der alte Herr hat ihn selbst verfasst und angeordnet, dass er nach seinem Tod an mich weitergeleitet wird.“
    „Mein Großvater hat dir geschrieben?“, keuchte sie fassungslos. Ihr Hals war ganz
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