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Im Silberschein des Mondes

Im Silberschein des Mondes

Titel: Im Silberschein des Mondes
Autoren: Christa Zimmermann
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schönen Wetter und an der Natur erfreuen. Den Hunden sah man ihre Freude auch an, denn als die Ponys los galoppierten, konnte man sehen, wie schnell Hunde laufen können. Manchmal überholten sie die beiden Reiter und manchmal fielen sie etwas zurück, um irgendeiner Spur zu folgen, aber immer blieben sie in Sichtweite. Als die Ponys langsamer wurden und schließlich nur noch im Schritt gingen, kehrten sie um und ritten nach Hause zurück. Auch die Hunde waren nun müde und legten sich vor dem Haus ins kühle Gras. Die Ponys wurden ab gesattelt und trockengerieben, um dann auf die Weide zu kommen. Erleichtert von Sattel und Reiter, suhlten sie sich immer wieder auf einer sandigen Stelle, standen auf, schüttelten sich, schnaubten zufrieden und fingen an zu grasen. Anna und Mucky standen am Gatter, beobachteten die Ponys bei ihrem Treiben und freuten sich darüber. Dann schlenderten sie gutgelaunt zurück, Mucky in die Scheune, denn er wollte noch die Ställe ab misten und neu einstreuen, Anna ins Haus, um zu duschen und etwas zu essen. Sie hatte richtigAppetit auf ein schönes Schnitzel und frischen Salat dazu.- Seit zwei Tagen beobachtete er nun schon dieses einsam gelegene Haus, wo nach Ninas Beschreibung reiche Beute zu machen sei. Den gemieteten Wagen hatte er einige hundert Meter vom Haus entfernt auf einem Waldweg, versteckt hinter Büschen, stehen gelassen. Getarnt mit einer Baseballkappe und Sonnenbrille schlich er, sich immer wieder nach allen Seiten umsehend, näher an das eingezäunte Grundstück heran. In einer Senke, die wild bewachsen war vom niedrigen Gebüsch, blieb er schließlich stehen, holte sein Fernglas hervor und schaute zu dem Häuschen hinüber. Aber dort rührte sich nichts, kein Hund, nicht irgendein Viehzeug, nichts. Vor einigen Tagen lief dieser Blödian von Jugendfreund um diese Uhrzeit über den Hof, aber heute war von ihm auch nichts zu sehen. Meistens fuhr er abends mit seinem Rad zu einer bestimmten Zeit weg, aber so spät war es ja noch nicht. Also hieß es, abwarten. Er musste sich alles genauestens merken, wann und wo dort etwas vor sich ging, denn davon hing in der nächsten Woche sein Erfolg oder Misserfolg ab. Dieser Einbruch musste ihm einfach das große Geld bringen und das würde es, wenn er alles richtig machte. Nina hatte ihm versprochen, wenn es soweit war, für ihn Schmiere zu stehen. Sie war schon ein taffes Mädchen, hatte keine Angst, aber so ganz traute er ihr trotzdem nicht. Sie plapperte ihm einfach zu viel. Naja, wenn dieser Einbruch klappte, würde er sich sowieso von ihr trennen, weiterziehen und mit dem Geld ein neues Leben beginnen.-Aha, auf dem Hof dort bewegte sich etwas. Mecki oder Mucky, wie der Kerl auch hieß, schob eine vollgeladene Karre hinüber zum Misthaufen, kam ins Stolpern und wäre auch bald auf dem Haufen gelandet. Er musste sich das Lachen verkneifen, so lustig sah das aus. Aber Spaß beiseite. Er sah auf seine Uhr und stellte fest, dass es die gleiche Zeit wie gestern war, als Meckmuk seine Arbeit verrichtete und kurz danach fuhr er wieder mit dem Rad fort. Langsam wurde es ihm zu ungemütlich, die Mücken stachen und die Fliegen ärgerten ihn und er schlich zu seinem Auto zurück. Er wollte ein kleines Nickerchen machen, denn vor dreiundzwanzig Uhr kam Meckmuck nicht zurück. Er stellte seinen Sitz in Liegestellung, verriegelte die Türen und war schnell eingeschlafen. Dieser Stress jeden Tag machte müde. Aber auch in diesem Schlaf fand er keine Erholung. Ein immer wieder kehrender Traum quälte ihn: er sah sich mit einem Sack voll Geld und freute sich, doch dann kam die Polizei, nahm ihn den Sack weg, sperrte ihn ins Gefängnis und da freute er sich nicht mehr.- Wie so oft schreckte er aus seinem Traum auf und stellte erleichtert fest, dass er nicht im Gefängnis war, sondern in seinem Auto saß. Scheiß Traum!- Die Uhrzeit sagte ihm, dass es Zeit wurde, sich auf dem Weg zu machen, um Meckmucks Heimkehr nicht zu verpassen. Wie schon die letzten Abende kam er an geradelt, schloss das Tor und brachte sein Rad in die Scheune. Dann ging überall das Licht aus und das war es. Jetzt konnte er zurück zu Nina fahren und mit ihr eine schöne Nacht verbringen.- Die Zeit bis zum Wochenende verging für Anna viel zu langsam, denn einerseits sehnte sie es mit allen Fasern ihres Herzens herbei, aber andererseits hatte sie ein klein wenigAngst davor. Davor, was vielleicht passieren könnte oder sogar würde. - Gott sei Dank kam Isi heute schon am
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