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Im Schutz der Nacht

Titel: Im Schutz der Nacht
Autoren: Linda Howard
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unfähig war, in diese blauen Augen zu blicken und irgendetwas von sich zu geben, was nicht hundertprozentig wahr war. »Teufel, ja, aber das würde ich auf jeden Fall, ganz gleich, wo du wohnst.«
    »Du weißt, dass ich Nonne war?«
    Wie konnte sie so ruhig bleiben, während sein Herz plötzlich so schnell schlug, dass er in Ohnmacht zu fallen fürchtete. »Das habe ich gehört. Bist du noch Jungfrau?«
    Ihr Lächeln beschränkte sich auf ein winziges Anheben der Mundwinkel. »Nein. Ist das wichtig?«
    »Das ist insofern wichtig, als dass mir ein Stein vom Herzen fällt. Ich bin fünfzig; ich weiß nicht, ob ich den Stress ertragen hätte.«
    »Willst du wissen, warum ich keine Nonne mehr bin?«
    Er ging aufs Ganze und wagte eine Vermutung: »Weil du zu viel Spaß am Sex hattest, um ihn aufzugeben?«
    Sie prustete los. Tatsächlich schien sie diese Vermutung für so urkomisch zu halten, dass sie auf seine Couch plumpste und lachte, bis ihr die Tränen kamen. Langsam drängte sich ihm der Eindruck auf, dass sie den Sex gar nicht so gern gehabt hatte. Er wettete, dass er ihre Meinung ändern konnte. Inzwischen war er nicht mehr so schnell wie früher, dafür war er wesentlich erfahrener, und wenn es um Sex ging, war beides von Vorteil.
    »Ich wurde Nonne, weil ich Angst vor dem Leben hatte, weil ich Angst hatte zu leben«, sagte sie schließlich. »Und ich habe den Konvent wieder verlassen, weil das die falschen Gründe waren, um Nonne zu werden.«
    Er ließ sich neben ihr nieder und legte die Krücken beiseite. Einen Arm um sie legend, hob er ihr Gesicht an. »Weißt du noch, wo wir stehen geblieben waren, als die Brücke explodierte und dein Haus beschossen wurde?«
    »Vage«, antwortete sie, doch das Funkeln in ihren Augen verriet ihm, dass sie es nur zu gut wusste.
    »Sollen wir dort weitermachen, oder sollen wir direkt ins Bett gehen?«
    Ihre Wangen wurden rosa, und sie sah ihn mit tiefem Ernst an. »Ins Bett.«
    Danke, Jesus. »Okay, aber erst möchte ich zwei Dinge klarstellen.«
    Sie nickte und sah ihn mit ihren klaren blauen Augen an.
    »Ich bin seit Jahren scharf auf dich, ich liebe dich, und ich will dich heiraten.«
    Ihr blieb der Mund offen stehen. Sie wurde blass, dann wieder rosa, und zwar vor Lust, wie er hoffte. Sie sagte: »Das sind drei Dinge.«
    Er dachte einen Sekundenbruchteil darüber nach und zuckte dann mit den Achseln, bevor er sie auf seinen Schoß hob und küsste. »Ehrlich gesagt glaube ich, dass es nur drei Teile einer einzigen großen Sache sind.«
    »Weißt du was, ich glaube, da hast du Recht.« Sie kuschelte sich an ihn und saß unversehens rittlings auf seinem Schoß, beide Arme um ihn geschlungen, während sie sich gegenseitig um den Verstand küssten. Nach einer Weile war sie halb nackt, und seine Hose stand offen, während sie schwer atmend an seiner verschwitzten Brust lag. Ihre Hand bewegte sich in seiner Hose auf und ab, und sein Rückgrat war so steif, dass er glaubte, äußerst glaubwürdig eine Holzplanke imitieren zu können. An das Bett dachte er nicht mehr.
    »Ich hoffe, dass es gut wird«, warnte sie ihn entschieden.
    »Das wird es«, versprach er und hob sie in Position.
    »Wenn sich herausstellt, dass ich so viele Jahre ohne Sex ausgekommen bin, nur damit ich jetzt einen Rohrkrepierer ...«
    »Süße«, fiel er ihr ins Wort und sprach damit seinen letzten klaren Gedanken für die nächsten zwanzig Minuten aus, »wir bei der Marine feuern keine Rohrkrepierer ab.«
    »Cate!« Vor Erleichterung weinend, kam Sheila aus dem Haus gerannt, obwohl Cate ihre Mutter angerufen hatte, sobald sie vor zwei Tagen ein Telefon in die Hände bekommen hatte. Es war ihr wirklich wichtig gewesen, ihre Mutter zu sprechen, bevor die Nachrichten ausgestrahlt wurden, außerdem wollte sie mit ihren Jungs sprechen.
    Beide hatten schlafend im Bett gelegen, aber Cate hatte darauf bestanden, dass Sheila sie weckte, und wenig später ihre schläfrigen Proteste gehört, die aber sofort verstummten, als die Zwillinge hörten, dass ihre Mummy am Telefon war.
    Weil Cal von der Polizei ausführlich befragt worden war, hatte man ihnen die Abreise erst an diesem Vormittag gestattet. Da sie nicht nach Hause zurückkehren konnten, bevor der Strom wieder lief und die Brücke neu gebaut war, hatten Cates Eltern sie eingeladen, bis dahin bei ihnen in Seattle zu wohnen.
    Cate sah sich von den Armen ihrer Mutter umschlungen, ließ sich drücken, küssen und wieder drücken. Ihr Vater kam aus dem Haus und umarmte
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