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Im Schatten des Teebaums - Roman

Titel: Im Schatten des Teebaums - Roman
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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versuchen, ihn mit einer Falle zu fangen, nicht ihn zu erschießen.«
    »Das eine wundervolle Neuigkeit, Brodie. Woher kommt dieser Sinneswandel?«
    Brodie schaute sie an. »Das verstehen Sie nicht? Es hat mich verändert, dass ich mich in Sie … in dich verliebt habe.«
    »Sie … du liebst mich?«, flüsterte Eliza.
    »Das weißt du doch. Wenn nicht, dann küsse ich wohl nicht so gut, wie ich dachte.«
    »O doch«, beeilte Eliza sich zu sagen. »Aber ich hätte nie geglaubt, dass ich deine Einstellung zum Jagen verändern könnte.«
    »Du hast mehr Macht, als du glaubst.«
    Eliza lächelte. »Aber was die Liebe betrifft … da muss ich vielleicht noch ein bisschen überzeugt werden.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, warf ihm die Arme um den Hals und zog ihn zu sich hinunter. Leidenschaftlich küssten sie sich.
    Nach einer scheinbaren Ewigkeit löste Eliza sich aus Brodies Umarmung. »W as wirst du tun, Brodie, jetzt wo du nicht mehr jagst?«, fragte sie, glücklich, dass er keine Tiere mehr töten würde, um für seinen Lebensunterhalt zu sorgen. Doch sie wusste, es war eine Entscheidung, die sein Leben auf den Kopf stellte.
    »Ich habe schon darüber nachgedacht. Ich weiß, dass der Wolf nicht das einzige Tier seiner Art ist, das über das australische Festland streift, deshalb werde ich vielleicht eine Art Asyl einrichten für Tiere, die ausgesetzt wurden. Hier habe ich den Platz dafür. Ich könnte sogar ehemalige Zirkustiere aufnehmen.«
    »Das ist eine großartige Idee, Brodie!«, sagte Eliza.
    »Ich dachte mir gleich, dass es dir gefällt. Und ich hatte gehofft, du würdest …« Auf einmal verließ ihn der Mut, und er hatte Angst, zu weit zu gehen.
    »… ich würde dir helfen?« Eliza strahlte. »Das würde ich sehr gern, falls du mich das fragen wolltest.«
    »Ja. Aber ich weiß auch, dass du gern als Reporterin arbeitest.«
    Eliza liebte ihre Arbeit tatsächlich. »V ielleicht gibt es eine Möglichkeit, dass ich mich als Reporterin für den Schutz und die Rettung von Tieren einsetze. Ich bin sicher, wir könnten uns irgendetwas einfallen lassen. Wenn da nicht diese andere Geschichte wäre …«
    Auf einmal traten Eliza wieder Tränen in die Augen. Sie dachte daran, was sich in ihrem Elternhaus ereignet hatte.
    »W as ist?«, fragte Brodie.
    »Ich habe mit angehört, wie Tilly meine Mutter beschuldigt hat, sie hätte versucht, sie zu ermorden. Ich kann es nicht glauben, Brodie. Wie konnte meine Mutter so etwas tun?«
    »W as hat Matilda denn gesagt?«
    »Sie sagte, meine Mutter hätte sie vor eine Postkutsche gestoßen.«
    Brodie hatte schon längst den Verdacht gehabt, dass Matildas »Unfall« gar keiner gewesen war, hatte aber nicht damit gerechnet, dass es etwas so Schreckliches sein würde. »Mein Gott«, flüsterte er.
    »Ich muss zurückfahren und die Wahrheit herausfinden«, sagte Eliza.
    »Ja, das musst du. Ich fahre dich. Ich hätte Matilda nicht zurücklassen sollen, aber als du in die Kutsche gesprungen bist, musste ich einfach die Gelegenheit nutzen, dich hierher zu bringen. Hätte ich dich gefragt, wärst du wohl nicht mitgekommen.«
    »Stimmt«, gab Eliza zu. »Ein Glück für mich, dass du so einfallsreich bist.«
    »Es tut mir leid, dass ich dir nicht schon vorher die Wahrheit sagen konnte, aber wenn die Leute in der Stadt glauben sollten, dass ich den Wolf getötet habe, mussten sie deine Wut auf mich erleben.«
    »Ich verzeihe dir – aber nur, weil ich dich liebe«, sagte Eliza lächelnd.
    Brodie zog sie unendlich glücklich in seine Arme.
     
    »Ich dachte, ich würde dich kennen, Henrietta«, sagte Clive und schüttelte den Kopf. »Ich dachte, du wärst ein guter Mensch. Ich habe an dich geglaubt.« Er war sich noch nie so töricht vorgekommen.
    »Ich weiß, du kannst das nicht verstehen«, sagte Henrietta schluchzend. »Ich habe einen Fehler begangen, aber …«
    »Einen Fehler!« Clive konnte es kaum glauben. »Du musst Richard sehr geliebt haben, dass du etwas so Schreckliches getan hast.«
    »Damals dachte ich, ich würde ihn lieben, aber jetzt sehe ich die Dinge klarer. Liebe ist etwas Reines und Gutes, Clive. So wie die Liebe, die du für mich empfindest … oder empfunden hast. Ich habe eine solche Liebe nicht verdient, aber sie ist alles, was ich in meinem Leben wollte. Solange ich denken kann, bin ich eifersüchtig auf Matilda gewesen. Als wir Kinder waren, war sie die Kluge, die Hübsche, die stets von unserem Vater bevorzugt wurde. Genau wie Richard stets Eliza
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