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Im Schatten des Teebaums - Roman

Titel: Im Schatten des Teebaums - Roman
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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Mount Gambier.
    Wir wünschen Ihnen und Matilda alles Gute und hoffen, dass Sie wieder zueinanderfinden.
    Ihr Clive
     
    P. S.: Würden Sie Eliza und Katie in Henriettas Namen auf Wiedersehen sagen und ihnen ausrichten, dass sie die Mädchen liebt? Sie weiß, dass sie kein Recht dazu hat, aber sie betet, dass sie ihr eines Tages ebenfalls verzeihen.
     
    »Ich darf sie nicht davonkommen lassen«, rief Richard aufgebracht. »Ich werde die Polizei …«
    »Nein«, sagte Tilly. »Lass sie gehen.«
    Richard sah Tilly an und begriff. Es würde ihr besser gehen, wenn sie wusste, dass Henrietta weit weg war und vermutlich niemals wiederkommen würde.
    »Also gut«, sagte er. »W enn du es so willst.«
    Einen Augenblick später hörten sie Wagenräder in der Auffahrt. Richard ging zur Tür und öffnete. »Das ist Thomas Clarkes Wagen«, sagte er. Er beobachtete, wie Thomas ausstieg und einen Schirm aufspannte, um Katie vor dem Regen zu schützen. Dann rannten beide den Weg hinauf, aufs Haus zu.
    »Hallo, Dad«, sagte Katie fröhlich.
    »Guten Abend, Mr. Dickens«, grüßte Thomas.
    »Nun kommt erst mal raus aus dem Regen, ihr zwei«, sagte Richard und bat sie hinein.
    »W ir haben eine wundervolle Neuigkeit«, sagte Katie aufgeregt. »W ir werden heiraten.«
    »Das ist ja großartig!« Richard küsste sie auf die Wange und drückte Thomas die Hand. Ihm fiel auf, dass irgendetwas an den beiden anders war, konnte aber nicht genau sagen, was es war. Katie schien Thomas mit weitaus mehr Wertschätzung als je zuvor anzusehen.
    Sie hatte Clarkes Möbelgeschäft unter Tränen verlassen, nachdem Thomas ihr gesagt hatte, er habe jemand anders kennen gelernt. Katie war überzeugt, dass es ihre Schuld war und dass sie die Beziehung zerstört hatte, und sie hatte nicht gewusst, wie sie je weiterleben sollte. Sie war einfach die Straße hinuntergerannt ohne Ziel. Sie war gerannt und gerannt und irgenwann außer Atem stehen geblieben. Dann hatte sie Schritte gehört, die eilig näher kamen. Jemand hatte ihr auf die Schulter geklopft. Als Katie sich umgedreht hatte, stand Thomas hinter ihr und blickte in ihr tränennasses Gesicht – und dann hatte er sie angelächelt und die Arme ausgebreitet.
    Jedem Menschen sollte ein Fehler erlaubt werden, hatte Thomas gesagt. Meiner war es, dich als selbstverständlich zu betrachten. Das soll nie wieder vorkommen. Dann hatte er ihr anvertraut, die Geschichte mit der anderen Frau sei bloß erfunden gewesen – eine Art Rache dafür, dass er von ihrer »Affäre« mit Alistair McBride verletzt worden sei. Er hatte es Katie mit eigener Münze heimzahlen wollen, hatte aber rasch begriffen, dass es ein Fehler war: Er liebte sie noch immer und konnte sie einfach nicht gehen lassen.
    Als Katie sich nun umwandte, sah sie Matilda in der Diele stehen. »T ante Tilly!«, stieß sie unwillkürlich hervor – und dann weiteten sich ihre Augen, und sie schlug sich schuldbewusst die Hand vor den Mund.
    »Ist schon gut, Katie«, sagte Tilly lächelnd.
    Katie blickte ihren Vater an und errötete. Doch statt zornig zu reagieren, lächelte er.
    »W as ist los? Wo ist Mom?«, fragte Katie zögernd.
    Richard hatte die Haustür noch nicht geschlossen, und so sah er unerwartet einen weiteren Wagen vorfahren. Matilda schaute an ihm vorbei. »Das ist Brodie!«, sagte sie.
    »Brodie Chandler ist hier?«, fragte Katie, die nun gar nichts mehr begriff.
    »Er hat mich hierher gefahren«, sagte Matilda.
    Katie wusste nicht, was sie von alledem halten sollte. »W o ist denn Mom?«, fragte sie noch einmal.
    Richard sah Eliza aus dem Wagen steigen. »Ich werde es euch sagen, sobald Eliza ins Haus gekommen ist«, sagte er.
    Brodie kam mit Eliza zur Tür, und sie stellte ihn ihrem Vater vor. Als sie Tilly sah, rannte Eliza auf sie zu und warf die Arme um sie. »Oh, Tante«, rief sie. »Ich habe gehört, was Mom dir angetan hat. Ich kann es nicht glauben.«
    Tilly sah, dass Richard sich darüber wunderte, wie vertraut sie miteinander waren, und verspürte einen Anflug von schlechtem Gewissen, da sie es mit Katies Mithilfe vor ihm geheim gehalten hatten.
    »W ovon redet ihr?«, fragte Katie. »W as hat Mom dir angetan, Tante Tilly?«
    »Das ist eine lange Geschichte«, sagte Richard und führte alle ins Wohnzimmer. »Ich werde euch die ganze Wahrheit erzählen. Ich will keine weiteren Geheimnisse in unserer Familie.«
    »Dann lass mich bitte den Anfang machen, Richard«, sagte Tilly. »Die Mädchen haben bei mir in Tantanoola gewohnt,
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